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04.05.2014 | (rsn) – Zwei Briten haben der Jubiläumsausgabe der Türkei-Rundfahrt (2.HC) ihren Stempel aufgedrückt. Doch während die vier Etappensiege von Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick Step) zwar alle Beobachter beeindruckten, aber niemanden wirklich überraschen konnte, kam der Gesamtsieg seines jungen Landsmanns Adam Yates (Orica-GreenEdge) eher unerwartet.
Der 21-jährige Neoprofi, der am Freitag mit seinem Sieg bei der Bergankunft der 6. Etappe in Selcuk die Gesamtführung der achttägigen Rundfahrt übernommen hatte, verteidigte sein türkisfarbenes Trikot auch am Sonntag in Istanbul und feierte den größten Erfolg seiner noch jungen Karriere. Beim Finale in der türkischen Metropole konnte Yates, dessen Zwillingsbruder Simon nach einem Sturz mit Schlüsselbeinbruch schon früh ausgeschieden war, seinen hauchdünnen Vorsprung auf den Esten Rein Taaramae (Cofidis) sogar auf fünf Sekunden ausbauen. Gesamtdritter wurde dessen französischer Teamkollege Romain Hardy (+0:39).
„Es war ziemlich stressig und das Rennen ist erst vorbei, wenn man über den Zielstrich gefahren ist”, bemühte der Kletterspezialist eine altbekannte Radfahrerfloskel. „Ich hatte ja nur eine Sekunde Vorsprung und da kann alles passieren, ein platter Reifen oder ein Sturz vier Kilometer vor dem Ziel und alles ist vorbei. Wie gesagt, es war stressig, aber es war auch ein gutes Rennen und ich hoffe, dass ich nächstes Jahr wieder hierher zurückkommen kann“, fügte Yates an.
Während der Gesamtsieger den letzten Kilometer auf dem Rundkurs von Istanbul vergleichsweise gelassen angehen konnte, begann für Cavendish der Stress in dem Moment erst so richtig. Doch der 28-Jährige konnte wieder auf die perfekte Vorarbeit seines Sprintzugs vertrauen, der alle Sprintfinals dominierte – auch jene, bei denen Elia Viviani (Cannondale) seine beiden Siege einfuhr. Diesmal aber ließ Cavendish den Italiener deutlich hinter sich und konnte bei seinem Türkei-Debüt den vierten Tagessieg einfahren. Nach 121 Kilometern setzte sich der Träger des Grünen Trikots mit einer Radlänge auf Viviani und dessen Landsmann Andrea Guardini (Astana) durch.
„Unglaublich, welche Vorstellung das Team die ganze Woche über abgeliefert hat“, lobte Cavendish seinen Sprintzug um Mark Renshaw und Alessandro Petacchi, der sich nach anfänglichen Schwierigkeiten gefunden zu haben scheint. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Team und auch mit meiner Form“, lautete das Fazit des Sprinters, der nach einer wochenlangen Zwangspause in Folge einer Magen-Darmgrippe in der Türkei sein Comeback gegeben hatte.
Genau wie auch sein langjähriger Konkurrent André Greipel (Lotto Belisol), der sich nach seiner schweren Schulterverletzung, die er sich bei Gent-Wevelgem zugezogen hatte, die Türkei-Rundfahrt allerdings vor allem dazu nutzte, um Rennkilometer zu sammeln und der sich deshalb konsequent nicht an den Sprints beteiligte. „Ich hoffe, dass jeder versteht, wie ich hier gefahren bin. In den nächsten Rennen werde ich wieder in den Sprints mit reinhalten“, kündigte der Deutsche Meister auf Twitter an. Für Greipel sprang der Belgier Kris Boeckmans ein und konnte immerhin drei vierte Plätze für sich verbuchen.
Auf der letzten Etappe, die auf einem 12-Kilometer langen Rundkurs durch Istanbul endete, der acht Mal gefahren wurde, dauerte es bis zum Rennkilometer 20, ehe sich eine siebenköpfige Spitzengruppe bildete, die aber gegen das aufmerksame Feld chancenlos war und auf den letzten zehn Kilometern wieder gestellt wurden. Im letzten Massensprint der 50. Presidential Cycling Tour of Turkey hatte dann Cavendish keine Mühe, seinen sechsten Saisonsieg unter Dach und Fach zu bringen.
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