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18.07.2014 | (rsn) - Er weiẞ viel –vielleicht zu viel. Deshalb haben einige schon groẞe Angst vor der Anhörung von Lance Armstrong. Der ehemalige Radsport-Star, der zuerst lebenslang wegen Dopings gesperrt wurde und dann im Fernsehinterview mit Oprah Winfrey ein Geständnis ablegte, das viele Fragen offen ließ, trat im Mai vor der Kommission für Wahrheit und Versöhnung an.
Das dreiköpfige Gremium ist zwar formal unabhängig, finanziert wird es aber durch den Weltradsportverband (UCI). Die Ermittler, darunter der Deutsche Ulrich Haas, setzten sich zum Ziel, die prekäre Vergangenheit der UCI genauer unter die Lupe zu nehmen und unter anderem den Korruptionsvorwürfen gegen die beiden ehemaligen Verbandspräsidenten Hein Verbruggen und Pat McQuaid auf den Grund zu gehen. Weil Armstrong ein wesentlicher Bestandteil der dunklen und schmutzigen Dopinggeschichte ist, musste er natürlich auch verhört werden. Überraschenderweise hatte der Texaner nichts dagegen, dem Gremium Rede und Antwort zu stehen.
Aber was sagte Armstrong überhaupt aus? Nannte er etwa Namen möglicher Komplizen, die ihn mit Dopingmitteln versorgten? Armstrongs Anwalt gab gestern bekannt, dass sich sein Mandant am 22. Mai in Washington mit der Kommission getroffen habe. Details aus der siebenstündigen Anhörung wollte er aber nicht preisgeben.
„Lances Absicht war es nicht, irgendwelche Personen an den Pranger zu stellen. Er wollte nur die Wahrheit sagen“, so Elliot Peters, der Armstrong in juristischen Angelegenheiten vertritt. Der US-Amerikaner soll auf alle Fragen geantwortet und nichts verheimlicht haben.
Armstrong hat in den letzten Monaten versucht, eine Reduzierung seiner Sperre zu erreichen, um zumindest an Amateurrennen teilnehmen zu können. Sowohl die Amerikanische Antidoping-Agentur (USADA) als auch die UCI reagierten aber nicht auf die Anträge und Bitten. Peters dementierte ein Gerücht, wonach die Kommission gegen eine Zusammenarbeit eine Milderung der Strafe seines Mandanten in Aussicht gestellt hätte.
Größere Sorgen muss sich der siebenmalige Tour-Sieger, dem alle seine Titel aberkannt wurden, aber in einer anderen Causa machen. Denn vor einem amerikanischen Bundesgericht wird bald der sogenannte whistleblower-Prozess stattfinden, in dem der 42-Jährige von Floyd Landis und der US-Regierung auf Schadenersatz in Höhe von 100 Millionen Dollar verklagt wird. Landis selbst könnte bis zu 30 Millionen Dollar kassieren, sollte Armstrongs Schuld festgestellt werden.
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