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05.08.2014 | Vier Zeitzonen hat Wolfgang Fasching auf seiner Reise ins Unbekannte bereits durchquert, und mehr als 6500 Kilometer hinter sich gelassen. Seiner eigenen Zeitrechnung ist der 46-Jährige ebenfalls voraus: Er liegt vor dem Plan, die "elends langen" (Fasching) 10 000 Kilometer innerhalb von 25 Tagen zu meistern. Und damit etwas zu schaffen, was noch kein Mensch vor ihm geschafft hat.
Knapp zwei Drittel dre Strecke hat der Steirer am 14. Tag seines Extrem-Abenteuers bereits zurückgelegt. Das sind im Schnitt jeden Tag mehr als 460 Kilometer, bei rund vier Stunden Schlaf. Trotz eines schmerzenden Körpers (wunder Punkt ist derzeit das Gesäß) fährt Fasching seit vier Tagen wie die Transsibirische Eisenbahn neben ihm: Unglaublich zügig, den Blick immer nach vorne gerichtet.
"Zum Glück wurde die Strecke flacher, nach der Halbzeit. Auch der Wind hat zuletzt gedreht, und ich hatte Rückenwind - was Radfahrer ja oft nicht zugeben wollen. Da ist viel weitergegangen", sagte Fasching gestern. Das nennt man wohl ausgleichende Gerechtigkeit, nach all den Startschwierigkeiten...
"Jeder zweite Tag ein Tausender"
Alleine am elften und zwölften Tag legte Wolfgang 1000 Kilometer zurück: "Ich bin verwundert, dass es jetzt noch so gut läuft", so sein Kommentar damals. Und so legte er am 13. und 14. Tag erneut einen knappen Tausender nach. Solch ein Pensum spulte der dreifache "Race-Across-America"-Sieger nicht einmal an den letzten beiden Tagen des RAAMs herunter, obwohl das Rennen quer durch die USA bereits vor der 5000er-Grenze endet.
Dass es in diesem Höllentempo weitergeht, ist nicht das primäre Ziel des Projekts. In erster Linie geht es darum, überhaupt eine so unfassbare Distanz zu bewältigen. "Letztendlich ist alles auch eine Kopf-Geschichte", sagt der Extrem-Sportler: "Ich versuche es tagtäglich durchzuziehen, bis zu einem Punkt, an dem es noch halbwegs erträglich ist, obwohl es schon richtig zäh wird."
"Ich schaue, dass ständig etwas nach vorne weitergeht, obwohl ein Tag mit sehr viel Leiden verbunden ist", so Fasching weiter: "Ich werde jetzt beten und hoffen, dass sich mein wundes Gesäß wieder bessert." In Omsk organisierte sein Team einen neuen Sattel, um kurzzeitig eine andere Belastung auf den Hintern zu bringen.
Das betreuende Team der "sportmediziner.at" hilft mit entzündungshemmenden Cremes, und häufigen Wechsel der Radhose weiter. Fasching: "Es ist wichtig, dass die Wunde sauber und steril bleibt."
Faschings Scherz: "Atemlos" auf Video
Den Spaß hat Fasching nicht verloren. Auf dem Weg von Wladiwostok nach St. Petersburg fiel die Halbzeit-Marke in Krasnojarsk, der Heimatstadt von Schlagerstar Helene Fischer. Da war Fasching zum Scherzen aufgelegt, und stimmte während der Fahrt zu ihrem Ohrwurm "Atemlos durch die Nacht" ein.
Ein Video davon zieht bereits Kreise (http://www.youtube.com/watch?v=6zjBew8P8wI - zurzeit nicht mobil zu sehen). "Ein bisschen Spaß muss sein", sagt Fasching dazu. Und der soll ihn auch noch die letzten 3500 Kilometer begleiten...
Spenden mittels Muskelkraft
"Russia Coast2Coast" steht auch unter dem Motto "Starke Muskeln für Schwache". Wolfgang Fasching stellt seine Muskelkraft in den Dienst der Österreichischen Muskel-Forschung (ÖMF). Jeder einzelne der 10 000 Kilometer, die Fasching erstrampelt, können als "Charity"-Kilometer zugunsten der ÖMF erworben werden: 1 km = 1 Euro. Alle Infos dazu unter dem 2. Link.Â
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