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21.08.2014 | (rsn) – Jens Voigt (Trek) hat beim letzten Rennen seiner Karriere den 30. Sieg in seiner langen Profi-Laufbahn knapp verpasst. Der 42 Jahre alte Berliner wurde auf dem Schlusskilometer der 4. Etappe der 4. USA Pro Challenge (2.HC), die auf einem Rundkurs um Colorado Springs ausgetragen wurde, noch vom jagenden Feld gestellt.
Den Sieg nach 113 Kilometern sicherte sich im Massensprint der Italiener Elia Viviani (Cannondale) vor dem Schweizer Martin Kohler (BMC) und dem Rumänen Sergej Tvetcov (Jelly Belly).
Voigt attackierte 43 Kilometer vor dem Ziel kurz vor der dritten von vier Bergwertungen des Tages aus einer zwölfköpfigen Ausreißergruppe heraus. Kurzzeitig folgte nur der US-Amerikaner Benjamin Jacques-Maynes (Jamis – Hagens), der sich allerdings nur am Bergpreis interessiert zeigte und sich schnell wieder zurückfallen ließ, nachdem er sich diesen gesichert hatte.
Voigt dagegen setzte seine Flucht fort und hielt lange Zeit einen Vorsprung von gut einer Minute auf das Feld, in dem die Sprinterteams auf den letzten Kilometern allerdings das Tempo anzogen und Voigt parktisch auf der Zielgeraden noch stellten.
„Ich bin heute glücklich und glücklich, auch wenn ich nicht gewonnen habe“, kommentierte Voigt seinen 40-Kilometer-Solos-Ritt. „Ich habe die Plakate gesehen: ‚Farewell Jens‘, ‚Shut up legs,‘ und ich konnte natürlich die Anfeuerungsrufe der Menschenmassen entlang der Strecke hören. Es fühlte sich an, als ob ich vor meinem Heimpublikum fahren würde.“
Titelverteidiger Tejay van Garderen (BMC) behauptete sein Gelbes Trikot, das er mit seinem Sieg auf der gestrigen Etappe erobert hatte. Der 26 Jahre alte US-Amerikaner führt unverändert mit 20 Sekunden Vorsprung auf den Polen Rafal Majka (Tinkoff-Saxo) und 23 auf seinen belgischen Teamkollegen Ben Hermans. Der Pole Bartosz Huzarski vom deutschen zweitdivisionär NetApp-Endura behauptete bei 1:09 Minuten Rückstand seinen neunten Platz, bester deutscher Profi bleibt der Düsseldorfer Ruben Zepuntke (Bissell/+7:00) auf Position 20.
Auf den vier Runden zu je 25 Kilometern dominierte zunächst eine zwölfköpfige Ausreißergruppe um Voigt und Zepuntke das Geschehen. Rund vier Minuten gestand ihnen das Feld an Vorsprung zu, ehe das Tempo erhöht wurde. Bei Voigts Attacke war der Abstand bereits halbiert und als die restlichen Ausreißer alle wieder im Feld verschwunden waren, ging es nur noch darum, ob der der Deutsche durchkommen würde oder nicht.
Zunächst sah es auch gut aus für Voigt, der von den Zuschauern frenetisch angefeuert wurde und eingangs der letzten zehn Kilometer noch gut eine Minute vor den Verfolgern lag. Dann allerdings spannten die Sprinterteams zusammen und dem „König der Ausreißer“ schwanden zusehends die Kräfte. Doch Voigt lieferte bis auf den Schlusskilometer einen großen Kampf, was nicht nur die Fans begeiserte, die ihn lautstark bejubelten, als er winkend über die Ziellinie rollten, sondern auch der Etappengewinner honorierte.
„Als wir die Jungs der Ausreißergruppe gestellt hatten, sagten mir meine Teamkollegen, dass nur noch Jens an der Spitze sei“, erklärte Viviani. „Es war schwierig, ihn noch einzufangen, er ist ein starker Kerl und ein legendärer Ausreißer.“
Im entscheidenden Sprint auf der breiten Zielgeraden in Clorado Springs wartete der Cannondale-Kapitän lange, eher er in Aktion trat. Genauso hatte es diesmal sein Team im Etappenverlauf gemacht. Nachdem Cannondale zum Auftakt praktisch im Alleingang eine Ausreißergruppe zurück geholt hatte, nur um am Ende mit leeren Händen dazustehen, ließen Vivianis Helfer diesmal die Konkurrenz die meiste Arbeit verrichten und beteiligten sich erst auf den letzten Kilometern an der Jagd, ehe dann der Kapitän in Aktion trat.
„Ich nahm die letzte Kurve an zehnter Position“, schilderte Viviani das Finale. „Ich habe auf der 2. Etappe gesehen, dass der Hincapie-Fahrer schnell war, also nahm ich mir sein Hinterrad. Als er dann 300 Meter vor dem Ziel loszog, war es perfekt für mich. Und als ich die 200-Meter-Marke sah, sprintete ich mit maximaler Power.“
„Ich dachte nicht, dass Viviani es auf einem Kurs wie diesen schaffen würde“, gab Auftaktsieger Kiel Reijnen United Healthcare , der Fünfter wurde, zu. „Aber das Peloton schlug ein gleichmäßiges Tempo ein und so konnte er den Kontakt halten“, so der US-Amerikaner, der weiter die Punktewertung anführt. In der Bergwertung verdrängte Jacques-Maynes van Garderen von der Spitzenposition, bester Nachwuchsfahrer ist der Franzose Clément Chevrier (Bissell), gefolgt von seinem Teamkollegen Bissell.
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