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27.09.2014 | (rsn) – Bei der WM in Ponferrada können sich die Deutschen über die dritte Goldmedaille freuen. U19-Meister Jonas Bokeloh gewann am Mittag das Straßenrennen der Junioren nach 127,4 Kilometer (sieben Runden à 18,2 km) im Massensprint vor dem Russen Alexandr Kulikovskiy und dem Niederländer Peter Lenderink.
„Ich habe mich vom Start weg gut gefühlt, aber natürlich nicht damit gerechnet, Weltmeister zu werden. Das war aber heute mein Rennen“, sagte der 18 Jahre alte Hannoveraner in einem ersten Interview im Ziel.
Vor Bokeloh, der Nachfolger des Niederländers Mathieu Van der Poel und als überhaupt erst zweiter Deutscher nach Holger Loew 1996 Junioren-Weltmeister wurde, hatten in Ponferrada bereits Lennard Kämna im Junioren-Zeitfahren und Lisa Brennauer im Zeitfahren der Frauen Gold gewonnen.
„Das ist schon ein bisschen überraschend, weil ich angenommen hatte, dass auf der Schlussrunde eine Ausreißergruppe sich würde absetzen können“, kommentierte der drittplatzierte Lenderink das Finale, in dem es schließlich zum Sprint einer immerhin 40 Fahrer starken Spitzengruppe kam. „Im letzten Anstieg war ich etwas weit hinten, aber die Abfahrt habe ich genutzt, um wieder nach vorne zu kommen.“
Und auch der neue Weltmeister hatte nicht unbedingt mit der Zielankunft einer derart großen Gruppe gerechnet, denn Bokeloh entschied sich im vorletzten Anstieg der Schlussrunde, zum Russen Pavel Sivakov und dem Kasachen Tamirlan Tassymov vorzufahren, die zu diesem Zeitpunkt die Spitze des Rennens bildeten.
„Ich dachte, es würde den Sprint einer Fluchtgruppe geben, deshalb bin ich den beiden gefolgt“, erklärte der gebürtige Frankfurter, der in diesem Jahr auch die U19-Ausgabe von Rund um Köln für sich entschieden hatte. „Deshalb war ich etwas traurig, als wir gestellt wurden.“
Eng wurde es für Bokeloh im folgenden letzten Anstieg, als er mächtig zu kämpfen hatte, um den Anschluss nicht zu verlieren. „Ich habe wirklich nicht gedacht, dass ich danach noch einen solchen Sprint würde fahren können“, gestand er ein.
Bokeloh machte im Finale aber alles richtig, als er zunächst im Feld abtauchte, das sich auf die Verfolgung des Schweizers Gino Maeder und des Russen Stepan Kurianov machte, die auf den letzten Kilometern abgesetzt, aber auf der Zielgeraden noch eingefangen wurden. Bokeloh wartete lange, ehe er, aus zentraler Position heraus, auf den letzten gut 100 Metern seinen Sprint anzog und sich gegen alle Konkurrenten durchsetzte.
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