Burghardt und Zabel im 28-köpfigen Aufgebot für 2015

BMC will Klassikersiege und mit van Garderen auf´s Tour-Podium

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BMC gewann 2014 das WM-Teamzeitfahren. | Foto: Cor Vos

17.12.2014  |  (rsn) – In der abgelaufenen Saison feierte das BMC-Team 30 Siege – das waren exakt so viele wie im vergangenen Jahr und bedeutete die Einstellung der Bestmarke von 2013. Herausragend dabei waren der Triumph von Philippe Gilbert beim Amstel Gold Race, die Gesamtsiege von Cadel Evans beim Giro del Trentino, von Tejay van Garderen bei der USA Pro Challenge und von Gilbert zum Saisonabschluss bei der Peking-Rundfahrt, und die Goldmedaille im WM-Teamzeitfahren von Ponferrada.

Fast alle Erfolgsgaranten aus diesem Jahr werden auch 2015 das rot-schwarze Trikot des US-amerikanischen WorldTour-Rennstalls tragen. Nur noch kurze Zeit allerdings wird Evans im BMC-Aufgebot stehen, denn der Tour de France-Gewinner von 2011 wird am 1. Februar nach letzten Auftritten in seiner australischen Heimat – nationale Meisterschaften, Tour Down Under und Cadel Evans Great Ocean Road Race – im Alter von knapp 38 Jahren seine lange und außergewöhnlich erfolgreiche Karriere beenden. Mit dem ein Jahr jüngeren Spanier Samuel Sánchez verlässt übrigens ein weiterer Ausnahmefahrer das Team.

Weiter im BMC-Trikot fahren dagegen alle sechs Goldmedaillen-Gewinner von Ponferrada, also van Garderen, Rohan Dennis, Silvan Dillier, Daniel Oss, Manuel Quinziato und Peter Velits; ebenso Gilbert, mit sieben Siegen erfolgreichster BMC-Profi dieses Jahres, sein belgischer Landsmann Greg Van Avermaet und Taylor Phinney, Gewinner der Dubai Tour, der nach einer schweren Verletzung, die er sich Ende Mai bei den US-amerikanischen Meisterschaften zugezogen hatte, für den Rest der Saison ausfiel.

2015 wird der 24-Jährige aus Boulder/Colorado wieder zurückkehren und im Frühjahr bei den Kopfsteinpflaster-Klassikern die Optionen des BMC-Teams erweitern. Geht es nach Präsident/General Manager Jim Ochowicz, so werden die Klassikerspezialisten um Gilbert und Van Avermaet an das erfolgreiche Jahr 2014 anknüpfen. „Wir möchten zu den Classics zurückkehren und den nächsten und vielleicht auch den übernächsten Sieg holen“, sagte der US-Amerikaner, der sein Team aber auch bei den großen Rundfahrten wieder ganz vorne sehen will.

„Mit Tejay van Garderen haben wir auch Grand-Tour-Ambitionen. Bei der Tour de France möchten wir ihn auf ein neues Level bringen und sehen ihn 2015 auf einem Platz auf dem Podium“, legte er die Latte für den letztjährigen Fünften recht hoch. Aber auch die Jugendförderung soll nicht zu kurz kommen. „Unser dritter Fokus liegt auf den jüngeren Fahrern. Wir möchten diese weiterhin entwickeln und ihnen Erfahrungen, Vertrauen und die Möglichkeit geben, in ihren Karrieren weiterzukommen“, fügte Ochowicz an.

Sportchef Allan Peiper sieht sein Team vor einem Übergangsjahr. „Wir verlieren einige unserer Gesamtklassements-Fahrer wie Cadel Evans oder Samuel Sánchez. Wir gewinnen dafür eine Gruppe von neuen jungen Fahrern mit verschiedenen Fähigkeiten“, so der Australier mit Blick auf die insgesamt zehn Neuzugänge. „Campbell Flakemore und Stefan Küng sind richtig gute Zeitfahrer, Manuel Senni ist ein guter Kletterer und Dylan Teuns kann die Klassiker fahren“, zählte Peiper auf und schlussfolgerte: „Wir haben also einen guten Mix von Fahrern, nicht um die alten Fahrer zu ersetzen, sondern um eine neue Generation zu schaffen.“

Im 28 Fahrer starken BMC-Aufgebot stehen mit Marcus Burghardt – schon seit 2010 mit dabei – und Rick Zabel – der in sein zweites Profijahr geht – auch zwei deutsche Fahrer. Dagegen hat Dominik Nerz seine Zelte nach zwei Jahren abgebtochen und ist zum deutschen Team Bora-Argon 18 gewechselt.

Größte Kontingente stellen Belgien, Italien und die USA mit je fünf Fahrern, gefolgt von der Schweiz (4) und Australiern (3). Dazu kommen neben Burghard und Zabel der Franzose Amaël Moinard, der Luxemburger Jempy Drucker, der Kolumbianer Darwin Atapuma und der Slowakische Zeitfahrmeister Velits.

Neben der offiziellen Bekanntgabe des Kaders teilte die Teamleitung auch mit, dass Rohan Dennis am 8. Februar im Velodrome Suisee in Grenchen (Schweiz) versuchen wird, den Stundenrekord von 51,852 Kilometern – seit Ende Oktober von Matthias Brändle gehalten - zu überbieten. „Wenn ich auf meine Erfahrungen auf der Bahn und die Zahlen blicke, ist das eine durchaus machbare Herausforderung“, sagte der 24-jährige Dennis. „Wenn die Aufregung zu Beginn nicht zu groß sein wird und ich die Nerven behalte, wird der Rest von selbst laufen“, fügte er selbstbewusst an.

Peiper gab an, dass man bereits kurz nach dem Gewinn des Weltmeistertitels im Teamzeitfahren man mit den Vorbereitungen auf den Stundenweltrekord-Versuch begonnen habe „Das ist etwas, das Rohan wirklich machen möchte. Teil unserer Arbeit ist es, ihn in dieser Sache zu unterstützen“, kommentierte er das Vorhaben seines Landsmanns.

Das BMC-Aufgebot 2015: Darwin Atapuma (COL), Brent Bookwalter (USA), Marcus Burghardt (GER), Damiano Caruso (ITA), Alessandro De Marchi (ITA), Rohan Dennis (AUS), Silvan Dillier (SUI), Jempy Drucker (LUX), Cadel Evans (AUS), Campbell Flakemore (AUS), Philippe Gilbert (BEL), Ben Hermans (BEL), Stefan Küng (SUI), Klaas Lodewyck (BEL), Amaël Moinard (FRA), Daniel Oss (ITA), Taylor Phinney (USA), Manuel Quinziato (ITA), Joey Rosskopf (USA), Michael Schär (SUI), Manuel Senni (ITA), Peter Stetina (USA), Dylan Teuns (BEL), Greg Van Avermaet (BEL), Tejay van Garderen (USA), Peter Velits (SVK), Danilo Wyss (SUI), Rick Zabel (GER)

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