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02.01.2015 | (rsn) – Für Fahrer und Teams ist der Start in eine neue Saison auch immer eine Fahrt ins Ungewisse. Radsport News gibt in einer mehrteiligen Serie Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Radsportjahr 2015.
Wer sorgt 2015 für den ersten deutschen Sieg?
In den vergangenen Jahren war in der Regel André Greipel dafür verantwortlich. Doch der Deutsche Meister hat seinen Rennplan geändert, startet erst bei der Mallorca Challenge in die Saison. Trotzdem spricht einiges dafür, dass bereits im ersten WorldTour-Rennen 2015 die Deutschen jubeln können. Schließlich hat Marcel Kittel seinen Start bei der Tour Down Under geplant. Im vergangenen Jahr gewann der Erfurter das Kriterium in Adelaide, bei der 17. Auflage der Rundfahrt durch Süd-Australien sollen nun Etappensiege folgen. Die Chancen stehen gut, denn am achtmaligen Tour-Etappengewinner Kittel dürfte es in den Sprints kaum ein Vorbeikommen geben.
Erhält das Team Bora eine Einladung zur Tour de France?
Obwohl der deutsche Zweitdivisionär Kapitän Leopold König, dem Siebten der Tour 2014, an Team Sky hat abgeben müssen, stehen die Chancen auf eine erneute Wildcard erneut sehr gut. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass mit Giant-Alpecin bereits ein deutscher Rennstall sein Tour-Ticket sicher hat. Da 2015 nur 17 WorldTour-Teams ins Rennen gehen werden, wird die veranstaltende ASO wohl fünf statt der üblichen vier Wildcards verteilen, um wieder auf 22 teilnehmende Mannschaften zu kommen. Neben den drei französischen Zweitdivisionären Europcar, Cofidis und Bretagne-Séché hat die Mannschaft von Ralph Denk gemeinsam mit dem südafrikanischen Rennstall MTN Qhubeka gute Chancen, eine der verbliebenen Einladungen zu erhalten.
Kann John Degenkolb seine Bilanz aus dem Vorjahr noch toppen?
Der Frankfurter hat die Radsport News Jahresrangliste mit großem Vorsprung auf Platz 1 beendet. Aber es geht noch besser. Gleich 16 Mal nämlich musste der Giant-Alpecin-Profi mit Rang zwei Vorlieb nehmen. Dies zeigt, dass bereits 2014 mehr als nur die zehn Siege möglich gewesen wären. 2015 könnte also noch erfolgreicher für den 26-Jährigen verlaufen, der dann womöglich auch seinen ersten Tour-Etappensieg erringen wird.
Und bei Radsport-Monumenten wie Mailand-San Remo oder Paris-Roubaix zählt Degenkolb ebenfalls zu den Top-Favoriten
Wer wird 2015 die meisten Siege einfahren?
In den Jahren 2010, 2012 und 2014 zeichnete sich jeweils André Greipel (Lotto-Soudal) für die meisten Saisonsiege verantwortlich. Dass ein vierter Erfolg in dieser inoffiziellen Wertung nicht ganz oben auf Greipels Agenda für 2015 steht, zeigt ein Blick auf seinen Rennkalender. Vor allem im Frühjahr will der Deutsche Meister weniger Rennen bestreiten, um so möglichst frisch zu sein, wenn es wirklich zählt. Höchste Priorität genießen in diesem Jahr die großen Rennen, denn 2014 gelang Greipel, abgesehen von seinen Etappensiegen bei der Tour Down Under nur noch ein weiterer Erfolg bei WorldTour-Rennen, nämlich auf einer Etappe bei der Tour de France. Der an der Anzahl der Siege gemessen erfolgreichste Fahrer wird wieder ein Sprinter sein. Gut möglich, dass es ein Franzose sein wird. Arnaud Démare (FDJ) etwa ist ein Kandidat. Schon 2014 war er 15 Mal erfolgreich und da der Franzose bei vielen Rennen in seiner Heimat am Start stehen wird, wo die Sprinterkonkurrenz überschaubar ist, kann es gut sein, dass der 23-Jährige 2015 die Nase vorne haben wird.
Werden die Deutschen bei der Tour de France ihre sieben Siege aus dem Vorjahr wiederholen können? Die Siegesserie aus der Saison 2014 ist sicher eine hohe Vorgabe. Aber sollten die Protagonisten gesund zur und durch die Tour kommen, ist die Einstellung oder gar eine Verbesserung dieser Marke nicht utopisch. Tony Martin gilt als großer Favorit für das Auftaktzeitfahren, auf den Flachetappen sind Marcel Kittel und André Greipel für mindestens eine Handvoll Siege gut, und mit John Degenkolb steht ein weiterer Anwärter auf einen Tagessieg parat.
Teil 2 folgt.
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