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29.05.2015 | (rsn) – Die 98. Belgien-Rundfahrt (2.HC) entwickelt sich immer mehr zur Premierenfeier. Nachdem gestern Tom Boonen (Etixx-Quick-Step) seinen ersten Saisonsieg hatte einfahren können, zog auf der 2. Etappe, die über 201 Kilometer von Knokke Heist nach Herzele führte, der Franzose Arnaud Démare (FDJ) nach.
Im Massensprint ließ Démare, der bisher ebenfalls noch ohne Sieg in diesem Jahr war, Boonen hinter sich und drehte damit den Spieß um, nachdem er sich dem Belgier am Donnerstag noch hatte geschlagen geben müssen. Das Podium komplettierte Boonens Landsmann Jurgen Roelandts (Lotto Soudal), der weiter auf sein erstes persönliches Erfolgserlebnis in dieser Saison wartet.
„Es war eine harte, ereignisreiche Etappe. Ich war froh, dass ich im Finale noch vorne war. Boonen und sein Team waren stark, aber heute hatte ich das bessere Ende für mich“, meinte Démare nach dem Rennen. „Aus dem gestrigen Sprint habe ich gelernt, dass ich früher die Initiative ergreifen muss. Heute war mein Sprint besser getimet. Auf diesen ersten Sieg habe ich lange gewartet. Jetzt, da er da ist, bin ich überglücklich“, meinte der 23-Jährige, der in der ersten Saisonhälfte häufig durch Stürze und Defekte in entscheidenden Phasen ausgebremst worden war.
Démare rückte dank der Zeitbonifikation für seinen Sieg zudem auf Rang zwei der Gesamtwertung vor, sechs Sekunden hinter dem Österreicher Matthias Brändle (IAM), der sein Rotes Trikot verteidigte. „Mit der Hilfe meiner Teamkollegen habe ich auch diesen Tag geschafft. Jetzt möchte ich das Trikot natürlich behalten“, sagte Brändle, der allerdings noch zwei Etappen überstehen muss.
Seinen zweiten Gesamtrang verlor dagegen Rohan Dennis (BMC). Der Australier kam nach einem langen, letztlich aber erfolglosen Fluchtversuch knapp zehn Minuten hinter dem Feld ins Ziel. Boonen (+0:09) verbesserte sich auf Rang vier vor dem zeitgleichen Schweizer Martin Elmiger, die zweite Trumpfkarte von IAM für die beiden Schlussetappen. „Morgen kommen die Sprinter zum Zug, da kann es sein, dass mir Démare oder Boonen das Trikot abnehmen. Aber das muss für die schwere Schlussetappe dann kein Nachteil sein“, meinte Brändle.
Dennis und seine vier Begleiter bekamen von IAM knapp drei Minuten an Vorsprung zugestanden, wurden auf der mit Kopfsteinpflasterpassagen und diversen Anstiegen versehenen Etappe aber schon gut 50 Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt.
Danach folgten weitere Attacken, ehe auf der anschließenden, über Kopfsteinpflaster führenden Paddestraat das Feld in zwei Teile zerfiel . Aus der noch 50 Fahrer starken Spitzengruppe setzten sich schließlich die Belgier Thomas De Gendt (Lotto Soudal) und Oliver Naesen (Topsport Vlaanderen) sowie der Spanier Vicente Reynes (IAM) ab und fuhren sich einen Vorsprung von knapp 40 Sekunden heraus.
Während De Gendt gut 30 Kilometer vor dem Ziel seine beiden Begleiter ziehen lassen mussten, konnte konnte das verbleibende Duo seinen Vorsprung auf eine Minute ausbauen, doch auf den letzten beiden Kopfsteinpflasterstücken machte das Feld entscheidend an Boden gut und stellte die beiden Ausreißer, so dass es in Herzele zum Sprint kam, den Démare für sich enschied.
Nicht mit dem Feld ins Ziel kam nach einem Defekt der Luxemburger Jempy Drucker (BMC), der damit auch seinen sechsten Gesamtrang einbüßte.
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