Bundesliga: 45-Kilometer-Solo zum Sieg

Kämna glänzt in Auenstein in bester Zeitfahrermanier

Von Felix Mattis aus Auenstein

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Lennard Kämna (Stölting) siegt in Auenstein als Solist. | Foto: Michael Deines

07.06.2015  |  (rsn) - Schon am Samstag hat Lennard Kämna (Stölting) in Auenstein mit Rang zehn in der Gruppe von Sieger Georg Loef (Team Stuttgart) Form bewiesen, doch erst am Sonntag drückte er der Bundesliga-Doppelveranstaltung rund um die Burgruine Helfenberg endgültig seinen Stempel auf.

Der Zeitfahrweltmeister der Junioren gewann das fünfte Rennen der Saison nach einem 45-Kilometer-Solo mit 1:38 Minute Vorsprung auf eine fünfköpfige Verfolgergruppe. Zweiter wurde dort Julian Schulze (Team Stuttgart) vor Christian Koch (LKT Brandenburg).

„Das ist mein erster Sieg bei den Männern und eine große Erleichterung", sagte Kämna radsport-news.com nach dem Sieg. „Ich freue mich riesig." Der 18-Jährige rückte durch seinen Erfolg auch auf den zweiten Rang der Bundesliga-Gesamtwertung vor und hat nur 14 Punkte Rückstand auf den neuen Träger des Lila Trikots, Jonas Koch (Rad-Net - Rose), der in Auenstein sowohl am Samstag als auch Sonntag Vierter geworden war. „Schade, dass es nicht mit dem Treppchen geklappt hat, aber mal sehen, was jetzt noch kommt", blickte Koch bei der Siegerehrung bereits voraus.

Während der Rad-Net Rose-Fahrer den Bundesliga-Gesamtsieg wohl fest im Blick hat, hält sich Kämna diesbezüglich zurück. „Das wäre eine schöne Sache, aber es ist nicht mein Hauptziel", erklärte er. „Ich will versuchen, bei internationalen Rennen vordere Ergebnisse herauszufahren." Es ist nicht sicher, ob Stölting den Junioren-Gesamtsieger von 2014 bei allen weiteren Bundesliga-Läufen einsetzen wird.

Es wäre schade, wenn nicht - zumal sich darunter noch zwei Einzelzeitfahren und die Berg-Meisterschaften befinden. In Auenstein nämlich bewies Kämna einmal mehr, dass er am Berg und im Solo eine ganz besondere Klasse hat. Schon am Ende der zehnten von 15 je 9,1 Kilometer langen Runden setzte sich der gebürtige Wedeler aus einer siebenköpfigen Spitzengruppe ab und fuhr auf seine ehemaligen Begleiter bald einen großen Vorsprung heraus.

Ein geplanter Coup? Wohl nicht: „Das war eher spontan", erzählte Kämna. „Ich hatte in der Abfahrt eine kleine Lücke und bin dann einfach losgefahren." Bei Start und Ziel lag Kämna fünf Sekunden vor der vom Team-Stuttgart-Duo Schulze und Johannes Weber angeführten Verfolgergruppe, eine Runde später waren es 32 Sekunden, dann 1:10 Minute, 1:45 Minute und vor der Schlussrunde gar 2:25 Minuten. Auch die Kooperation der beiden Vertreter des Teams Stuttgart mit den beiden Kochs und Julien Esser von Heizomat half nichts, Kämna fuhr dem Sieg entgegen.

„Ich wusste, dass es den Anderen am Berg genauso weh tun würde, wenn ich dort schnell fahre", so Kämna später, der den schweren Rundkurs von Auenstein freudig grinsend als "super" bezeichnete. „Ich hatte nur Angst vor der Abfahrt und dem langen Stück kurz vor dem Ziel. Da konnte ich mich aber immer ganz gut erholen, so dass es kein großer Nachteil war, allein zu sein."

Zu Beginn des Rennens hatte zunächst eine elfköpfige Spitzengruppe das Rennen bestimmt, die aber in der siebten Runde eingeholt wurde, als das Hauptfeld sein Tempo erhöhte. Eine Runde später zerfiel das Feld dann selbst in seine Einzelteile und es entstand die letztlich rennentscheidende Gruppe um Kämna.

Mit dem Ausgang des Rennens diesmal nichts zu tun hatte der bisherige Bundesliga-Spitzenreiter Marcel Fischer (Racing Students). Er wurde 7:22 Minuten nach Kämna 29. und fiel im Kampf um das Lila Trikot auf Rang vier zurück. Fischer hat nun 590 Punkte und somit 87 Rückstand auf Jonas Koch. Gesamtdritter ist Christian Koch mit 613 Punkten.

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