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30.06.2015 | Adelheid Schütz ist eine der schnellsten Radfahrerinnen in Deutschland, aber wirklich Rad fahren kann sie nicht. Sie mag es nicht, sich mit anderen Radfahrern in einem Feld zu bewegen und vor allem mag sie keine Kurven.
„Aber geradeaus ist sie Weltklasse“, sagt ihr Mann Rainer Völkl, der auch ihr Trainer ist. In dem Reigen von Weltklasse-Radfahrerinnen, die alle jünger sind und von Berufs wegen schnell Rad fahren, sticht die Chemikerin schon hervor. Das ist auch an ihrer Vita abzulesen: In Thüringen in einer Akademikerfamilie aufgewachsen, die Mutter Mathematikerin, der Vater Physiker, spielte Sport keine große Rolle. In der Vorwendezeit als Jugendliche demonstrierte sie auf den Montagsdemonstrationen. Nach der Mittleren Reife wanderte sie nach England aus, dann ging sie für zwei Jahre nach Frankreich und hat in Irland ihre Hochschulreife absolviert.
Ihr Mann, ebenfalls Wissenschaftler, hat sie zum Radfahren gebracht. Mit 35 Jahren hat sie erst angefangen ernsthaft zu trainieren. „Wer 150 Kilometer in Unterlenkerhaltung fahren kann, ist auch für Zeitfahren geeignet“, hat Rainer Völkl damals gesagt und sie 2007 bei der Bayreuther Stadtmeisterschaft angemeldet und prompt verbesserte sie den Streckenrekord um sechs Minuten. Sie hat nie ein eigenes Auto besessen und ist schon immer gerne mit dem Rad gefahren. Mit dem Wettkampfsport hat sie auch deshalb so spät angefangen, weil sie zuerst promovieren wollte. In ihrer Doktorarbeit hat Schütz das Verhalten von polyvalenten Ionen untersucht.
Ihre Abneigung gegenüber Kurven und großen Feldern begründet sie eben damit, dass sie erst sehr spät mit dem spezifischen Radtraining anfing. „Wer das in der Jugend trainiert hat, kann sich ganz anders im Feld durchsetzen und ist technisch versierter.“ Aber mit hoher Geschwindigkeit geradeaus zu fahren, das entfaltet bei ihr Suchtpotenzial: „Ich liebe es, richtig schnell zu fahren. Ich genieße das Gefühl, mit der Rennmaschine zu verschmelzen und die Felder an mir vorbeiziehen zulassen“, sagt die 41-Jährige.
Dass sie über 20 Jahre älter als viele ihrer Konkurrentinnen ist, macht ihr nichts aus. Sie versteht sich gut mit den anderen Radfahrerinnen, natürlich hätten die teilweise andere Interessen, aber im Rennen spiele das Alter keine große Rolle. Im Gegenteil, es biete auch Vorteile: Mit 30 Jahren sei man Senior und könne dort auch noch in dieser Kategorie Rennen mitfahren und gewinnen.
Schütz arbeitet 45 Stunden in der Woche an der Universität in Bayreuth als Fakultäts-Assistentin, betreut Studierende und hält Vorlesungen. So bleibt wenig Zeit fürs Training. Um das effizient zu gestalten, fährt sie oft abends zu Hause auf der Rolle und kommt insgesamt auf etwa 15.000 Kilometer im Jahr.
„Ich will richtig schnell fahren“, so umschreibt sie ihr Ziel für die Deutschen Meisterschaften 2015 in Einhausen. Die Wochen vorher hat Schütz viel mit dem Zeitfahrrad trainiert. Rainer Völkl hat im Vorfeld die Strecke gefilmt und mittels eines Computerprogrammes konnte sie dann zu Hause auf der Rolle speziell die Strecke in Einhausen trainieren. In der Nacht vor dem Zeitfahren sind sie und ihr Mann angereist. Am Donnerstag hat sie noch gearbeitet und direkt nach dem Rennen am Freitag ging es wieder nach Hause.
Am Start steht sie in ihrem grauen Renneinteiler ohne jeden Sponsoren- oder Team-Namen. Der Ehemann kontrolliert Minuten vor dem Start noch die Reifen und säubert sie vom Dreck. Sie fährt ohne Begleitfahrzeug. Keiner sagt ihr, wie viel Rückstand oder Vorsprung sie hat, welche Schwierigkeiten in der nächsten Kurve lauern und da ist keiner, der sie aus dem Wagen anfeuert. Wenn sie einen Defekt hat, ist das Rennen für sie beendet. Ihr Mann muss sie dann mit dem Auto einsammeln.
Der Moderator am Start scheint mit ihrem Namen nicht viel anfangen zu können und wundert sich, warum Schütz als Viertletzte im Reigen der nationalen Elite startet: „Ich weiß nicht, wer das eingeteilt hat, aber wer so spät startet, der muss schon etwas drauf haben.“
Unsicher fährt Schütz die steile und technisch schwierige Rampe herunter, auch in den Kurven ist die Unsicherheit offensichtlich. 42 Minuten später ist sie im Ziel. Sechs Fahrerinnen waren schneller: alle jünger, alle mit Teamunterstützung. 49 Fahrerinnen waren langsamer. Adelheid Schütz ist zufrieden mit dem siebten Platz, ihrem zweitbesten Ergebnis bei den Deutschen Meisterschaften. Mindestens zehn Sekunden habe sie in jeder Kurve verloren. Es schmerzt sie etwas, dass Charlotte Becker auf Platz sechs nur eine Sekunde schneller war als sie. Von den Einzelzeitfahr-Spezialistinnen hat sie nur Trixi Worrack und Becker noch nie geschlagen. Auf der insgesamt sehr geraden Strecke befand sich vielleicht doch einfach eine Kurve zu viel.
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