US-Regierung will wissen, was 1996 bekannt war

Armstrongs Krankenakte wird zum Beweismittel

Foto zu dem Text "Armstrongs Krankenakte wird zum Beweismittel"

Lance Armstrong, als er für Astana beim Giro antrat.

Foto: ROTH

06.08.2015  |  (rsn) - Die US-Staatsanwaltschaft nimmt sich im Fall Lance Armstrong nun wohl auch dessen Krankenakte vor. Wie USA Today berichtet, habe man im Universitätskrankenhaus von Indiana um die Aufzeichnungen zu Armstrongs Krebs-Behandlung gebeten. Mit Hilfe dieser Papiere möchte man herausfinden, so heißt es, ob Armstrongs Ärzte von dessen Dopingmissbrauch wussten, und ob der Texaner dafür sorgte, dass diese Erkenntnisse vertuscht wurden. Dazu sollen auch Informationen zu Spenden des Straßenweltmeisters von 1993 offengelegt werden.

Betsy Andreu, die Frau von Armstrongs Ex-Teamkollege Frankie Andreu, hatte vor drei Jahren unter Eid ausgesagt, dass Armstrong in Anwesenheit eines Arztes und auch ihr selbst bereits 1996 offen erklärt habe, mehrere verbotene Substanzen zu benutzen. Armstrong bestreitet, sich an ein solches Gespräch zu erinnern.

Seine Anwälte haben das Gericht in Washington aufgefordert, den Antrag auf Einsicht in die Krankenakte zurückzuweisen. Schließlich habe Armstrong sein Doping längst öffentlich gestanden, so dass so nur das Verfahren verlängert und größere Kosten produziert würden. Allerdings versuchen die USA durch ihr Verfahren nun auch herauszufinden, was die Ärzte damals bereits wussten und inwiefern Armstrong die Verbreitung dieses Wissens zu verhindern versuchte.

Die US-Regierung versucht im Fall Armstrong Sponsorengelder zurückzuholen, die das Staatsunternehmen US Postal Service dem Texaner und seinem Team einst zahlte. Es geht um insgesamt knapp 100 Millionen US-Dollar.

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