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02.09.2015 | (rsn) - Mit einer knappen Radlänge Vorsprung hat Jolien D'Hoore (Wiggle-Honda) auch die 2. Etappe der Boels Rental Ladies Tour im niederländischen Tiel gewonnen. Doch auch wenn die Zielfotos es erahnen lassen, so souverän wie am Vortag in 's-Heerenberg gewann die Belgische Meisterin diesmal nicht. Während D'Hoore dort bereits 350 Meter vor dem Ziel an der Spitze war, neigte der Streckensprecher in Tiel knapp 100 Meter vor der Linie noch dazu, Lucinda Brand (Rabobank-Liv) zur Siegerin zu erklären.
Doch am Ende musste sich die Niederländische Meisterin mit Rang zwei zufriedengeben, denn D'Hoore zündete auf den letzten 50 Metern den Turbo und rauschte noch an Brand vorbei. "Es war enger als gestern, denn ich war ein wenig eingebaut und kam erst 50 Meter vor dem Ziel heraus", erklärte D'Hoore radsport-news.com und gab zu: "Ich habe etwas Panik bekommen, aber es war gerade noch rechtzeitig, um zu gewinnen."
Die Belgierin baute durch den zweiten Sieg in Folge mit Hilfe der Bonifikationen ihre Führung im Kampf ums Orangene Trikot der Gesamtführenden aus, hat jetzt acht Sekunden Vorsprung auf Brand und zehn auf die an den Zwischensprints fleißig Bonifikationen sammelnde Amy Pieters (Liv-Plantur), die in Tiel Achte wurde. Trixi Worrack spurtete zum zweiten Mal hintereinander auf Rang vier - diesmal schob sich die Luxemburgerin Christine Majerus (Boels-Dolmans) noch vor der Deutschen Meisterin über die Linie. Majerus ist mit 17 Sekunden Rückstand auf Orange nun Gesamtfünfte, Worrack folgt mit 22 Sekunden auf Rang sieben.
Die in ihrer Streckenführung kurzfristig geänderte und nun in zwei großen Runden ausgetragene 2. Etappe mit Start und Ziel in Tiel wurde trotz teilweise dunkler Wolken vom Regen verschont und verlief auch sportlich eher ruhig. Es bildete sich den ganzen Tag keine Ausreißergruppe, lediglich eine Solistin, Ilona Hoeksma vom Team Parkhotel Valkenburg, konnte sich für einige Zeit absetzen und bis zu eine Minute an Vorsprung herausfahren.
Doch auf den windanfälligen Feldwegen war das Tempo im Feld nach kurzen Ruhephasen immer wieder sehr hoch, so dass Hoeksma bald wieder eingeholt wurde. "Jeder ist nervös und will unter den ersten Zehn fahren, weil alle Angst vor dem Wind haben", erklärte D'Hoore. "Aber es ist nicht genug Wind. Deshalb ist das Rennen nervös, aber es passiert nicht viel."
Die für Holland typischen Windstaffeln bildeten sich nicht, und auch ein, ohnehin nicht wirklich grober, Kopfsteinpflasterabschnitt knapp 20 Kilometer vor dem Ziel sorgte für keine Risse im Feld - im Gegenteil: Angeführt von Charlotte Becker (Hitec Products) und Lisa Brennauer (Velocio-SRAM) sowie Dani King (Wiggle-Honda) und Majerus fuhr das Peloton recht breit gestaffelt und in mäßigem Tempo dort hinüber.
Für die kommenden Tage aber ist mit mehr Aktionismus zu rechnen, denn nach den überlegenen Sprintsiegen von D'Hoore dürfte kein Team mehr ernsthaft an einer Massenankunft interessiert sein. "Die Anderen hätten auch heute schon angreifen können, aber niemand hat es wirklich versucht - bis auf eine von Parkhotel", sagte D'Hoore, die keine Angst davor hat, dass die gesamte Nachführarbeit bei zahlreichen Attacken am Donnerstag an ihrem Team heften bleiben könnte. "Das ist logisch, weil wir das Trikot haben. Aber wir werden als Team fahren und versuchen, es zu verteidigen."
Auch am Donnerstag hält sich die Boels Rental Ladies Tour noch einmal in Tiel auf, bevor am Freitag in Oosterhout das 11,4 Kilometer lange Einzelzeitfahren ansteht. Der Samstag bringt dann eine sehr winklige Straßenetappe rund um Gennep, und am Sonntag endet die Rundfahrt in Valkenburg mit einer Mini-Bergankunft auf dem Cauberg.
Jolien D'Hoore im Siegerinterview:
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