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28.10.2015 | (rsn) - Poreč, Kroatien. Team Tinkoff-Saxo hat es sich bequem eingerichtet in Istrien, an einer Bucht der Adria auf der kroatischen Seite in einem der Edelhotels der Valamar-Kette. Das Klima ist mild, die Berge sanft. Hardcore-Aktionen wie das Besteigen des Kilimandscharo oder ein Rekrutencamp des Militärs, wie es unter Bjarne Riis noch an der Tagesordnung war, gibt es in dieser Übergangsphase der Saison nicht.
"Wir kennen uns ja jetzt ganz gut. Wir brauchen keine Team-Building-Geschichten", heißt es bei dem russischen Rennstall. In entspannter Atmosphäre, Teameigner Oleg Tinkov ist gerade zurück nach Moskau geflogen, gibt Alberto Contador seinen Rückblick auf die vergangene Saison und auf seine gesamte Karriere sowie einen Ausblick auf die noch zu erreichenden Ziele.
"Ich bin zufrieden, wie es 2015 gelaufen ist. Vor allem der Giro-Sieg hat mich erfreut. Natürlich hätte ich die Tour auch gern gewonnen. Das waren ja die einzigen Ziele, die ich 2015 hatte. Das Double war alles, was ich wollte. Ich habe es versucht, war bei der Tour dann aber mehr ermüdet als erwartet", lautete Contadors Rückblick. Enttäuscht darüber wirkte der Spanier aber nicht. Er verblüffte sogar mit der Bemerkung: "Wenn ich 25 Jahre alt wäre, würde ich das noch öfter versuchen. Das Double ist eine gute Sache. Und es war auch eine gute Veränderung, keine Rennen zwischen Giro und Tour zu bestreiten. Ich glaube weiter, dass das Double möglich ist, nur mir ist es eben nicht geglückt."
Für 2016 will Contador einen neuerlichen Versuch daher nicht ausschließen, dieses Mal allerdings bestehend aus Tour und Vuelta. "Das hängt aber davon ab, wie der erste Teil der Saison mit so prestigeträchtigen Rennen wie Paris-Nizza und der Katalonien-Rundfahrt läuft. Dann kommt die Tour und dann will ich mein Land bei Olympia vertreten. Der Kurs scheint ja ziemlich hart zu sein. Danach kommt dann vielleicht noch die Vuelta“, nannte Contador seine Eckpunkte der kommenden Saison.
Trotz seiner zahlreichen Rundfahrt-Erfolge war der für ihn emotionalste Sieg überraschenderweise einer im fernen Australien. "Das war die Königsetappe der Tour Down Under 2005, die ich gewann. Ich hatte zuvor die Gehirnoperation gehabt und niemand konnte mir sagen, ob ich danach je wieder auf dem Rad sitzen, geschweigen denn, ob ich Rennen würde fahren können. Ich habe danach zwar viele wichtige Rennen gewonnen. Emotional war das aber der wichtigste Sieg für mich“, erklärte der 32-Jährige.
Ein wenig bedauerte der Contador, dass es ihm die jahrelange Vorbereitung auf die Tour de France verwehrt habe, bei den Frühjahrsklassikern vorn mitzumischen. "Das sind große Rennen. Wenn nicht die Tour-Vorbereitung immer im Mittelpunkt gestanden hätte, hätte ich da auch Möglichkeiten für mich gesehen", meinte er und hatte dabei besonders Lüttich - Bastogne - Lüttich im Blick. Ganz geheuer scheint Contador die Klassikersache dann aber doch nicht: "Bei Eintagesrennen muss auch Glück dazukommen. Bei den dreiwöchigen Rundfahrten kann man besser planen. Und deshalb gefallen mir die Rundfahrten besser."
Der Gegner, den er am meisten im Laufe seiner Karriere schätzen gelernt hat, heißt: Chris Froome. Contador beeindruckte besonders, wie hart der Brite arbeitete, um auf das aktuelle Niveau zu kommen. "Und anders als Andy Schleck hatte er auch immer eine starke Mannschaft an seiner Seite." Für die Tour 2016 schätzt er seinen Lieblingsgegner Froome dann auch am stärksten ein, warnte aber: "Man muss auch auf Quintana aufpassen. Der wird von Jahr zu Jahr besser. Und wenn Froome beim ersten Teil der Tour wohl der Stärkste sein wird, dann wird Quintana hinten heraus der Beste sein." Am Kurs würde er übrigens nichts ändern. "Der ist perfekt, gut ausgewogen."
Nachdem die kroatischen Journalisten den Real-Fan Contador um eine Einschätzung der kroatischen Profis Luka Modric und Mateo Kovacic gebeten hatten - auf Nachfrage von radsport-news.com bekam auch Toni Kroos noch Lob dieses Edelfans ab -, gab der Madrilene sich als Ratgeber für die junge Radsportgeneration: "Sie sollen es genießen, auf dem Rad zu sein und nicht sofort an die Erfolge denken. Wenn man auf dem Rad arbeitet und ein gutes Verhältnis zu ihm entwickelt, dann kommen auch Erfolge. Ich kenne Profis, die haben in ihrer Jugend keinen einzigen Sieg errungen. Dann bei den Profis, als die Berge steiler wurden, haben sie aber plötzlich gewonnen. Man sollte sich niemals aufgeben und das Rad nicht besteigen wegen des Drucks der Familie, der Freunde oder weil man unbedingt gewinnen will." Weise, ja altersweise Worte zum Ausklang einer Karriere.
Warum er Radsportler geworden ist, erklärte Contador auch noch. "Ich habe nicht das Talent eines Cristiano Ronaldo. Da blieb mir nur der Radsport übrig", meinte er. Im Gegensatz zu Fußball und zur Leichtathletik, die er auch noch recht ernsthaft in jungen Jahren betrieb, liebte er am Radsport vor allem "den Grad an Freiheit, den hast, wenn du mit dem Rad von zu Hause wegfährst." Hinzu kam freilich noch ein Aspekt. "Ich bin beim Radsport einfach nicht müde geworden." Tja, das muss dann doch Talent sein.
Entspannt fuhr Contador mitsamt seinen Teamgefährten noch zu einer staatlichen Wellnessklinik in Opatija, um sich dort checken zu lassen. Gastgeberland Kroatien bot einiges an Infrastruktur für Radsportteams auf. Mittelfristig will die Region Istrien mit dem südspanischen Calpe um das Geschäft der Wintertrainingslager der Profiteams konkurrieren. "Das Preis-Leistungs-Verhältnis hier ist einfach gut", meinte Ex-Profi Vladimir Miholjevic. Der Kroate ist auch gut eingespannt in den Sturmlauf seines Heimatlandes auf neue Höhen im Weltradsport: Er managt die Kroatien-Rundfahrt. Für 2016 hat er schon Tinkoff-Saxo als Teilnehmer gewonnen, mit dem nominellen Giro-Kapitän Rafal Majka als Leader. 2017 will er für sein Rennen World Tour-Status erreicht haben. Europa gibt also nicht kampflos die World Tour-Slots an die Wüstenrennen in Arabien ab.
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