Interview mit dem Giant-Alpecin-Profi

Arndt: "Als Sprintkapitän zum Giro d´Italia"

Von Pujan Parhizkar

Foto zu dem Text "Arndt:
Nikias Arndt ist künftig Sprinter Nummer 2 bei Giant-Alpecin. | Foto: Cor Vos

10.01.2016  |  (rsn) – Nikias Arndt wird beim diesjährigen Giro d'Italia erstmals Sprintkapitän bei einer dreiwöchigen Landesrundfahrt sein. Am Rande der Präsentation des Giant-Alpecin-Teams in Berlin sprach der 24-Jährige mit radsport-news.com unter anderem über seine neue Rolle im Team und die Ziele für die kommende Saison.

Werden Sie nach den Abgängen von Marcel Kittel und Luka Mezgec eine andere Rolle im Team haben?
Arndt: Ja, es wurde nun klar festgelegt, dass ich der zweite Sprinter im Team sein soll und für mich gefahren wird, wenn John nicht am Start ist. Im letzten Jahr gab es einige Male unterschiedliche Meinungen, für wen gefahren werden soll, weshalb das Team jetzt eine klare Entscheidung getroffen und gesagt hat, dass ich gemeinsam mit John die Rolle des Sprinters übernehmen soll.

Sie werden wie Tom Dumoulin den Giro fahren. Wird das Team komplett auf Dumoulin ausgerichtet sein oder werden Sie auch einen Sprintzug bekommen?
Arndt: Es ist vorgesehen, dass ich beim Giro der Kapitän für die Sprints sein werde und Tom der Mann für die Gesamtwertung. Wir werden als Team mit einem Mix aus Fahrern für beide Ziele an den Start gehen. Beispielsweise wird Tom Veelers auf jeden Fall als Anfahrer dabei sein.

André Greipel und Marcel Kittel haben auch schon ihre Starts beim Giro d'Italia angekündigt. Was bedeutet das für Sie?
Arndt: Es macht natürlich das Ganze nicht leichter, aber ich will ja auch keine Rennen gewinnen, weil andere Sprinter nicht am Start sind, sondern will mich mit den Besten der Welt messen.

Würden Sie trotz der starken Konkurrenz einen Etappensieg als Ziel für den Giro nennen?
Arndt: Zunächst mal ist es mein Ziel, in den Sprints auf das Podium zu fahren. Zumal das für mich auch die erste Grand Tour als Sprintkapitän sein wird.

Es könnte sein, dass beim Giro wieder einige der Topsprinter früher aussteigen werden. Könnte dann der Sieg in der Punktewertung ein Thema für Sie werden?
Arndt: Noch beschäftige ich mich damit nicht. So etwas entwickelt sich meistens während einer Rundfahrt. Man guckt erstmal auf Etappensiege und wenn man die ganze Zeit vorne dabei ist, kann auch das Rote Trikot ein Thema werden. Aber es ist jetzt nicht das, worauf ich mich konzentrieren werde.

Ist nach dem Giro auch Ihr Debut bei der Tour de France geplant?
Arndt: Für dieses Jahr noch nicht. Da wollte ich lieber beim Giro als Sprintkapitän dabei sein. Aber 2017 will ich beim Tour-Start in Düsseldorf auf jeden Fall dabei sein, auch wenn es "nur" als Helfer sein sollte.

Werden Sie sich jetzt als Sprinter Nr.2 komplett auf die Sprints konzentrieren, oder werden Sie auch weiter die Zeitfahren anvisieren?
Arndt: Der Fokus liegt jetzt klar auf den Sprints. Sicherlich werde ich bei den Deutschen Meisterschaften auch wieder beim Zeitfahren an Start gehen, weil ich da gute Medaillenchancen habe, aber die Konzentration liegt jetzt wirklich auf die Sprints. Wir haben klar gesehen, dass ich in den Sprints deutlich näher an der Weltspitze dran bin als im Zeitfahren.

Sind Sie bei den Frühjahrsklassikern wieder als Helfer für John Degenkolb vorgesehen?
Arndt: Nein, ich werde in diesem Jahr weniger Klassiker fahren. Bei der Flandern-Rundfahrt werde ich als Helfer für John dabei sein, aber Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix werde ich in diesem Jahr nicht fahren.

Denken Sie, dass Sie schon in dieser Saison an der absoluten Sprinter-Weltspitze dran sein können?
Arndt: Bis dahin ist das schon noch ein Sprung. Fahrer wie Greipel, Kittel oder Cavendish sind da schon weiter. Da ranzukommen wird schwer, aber ich will schon in diesem Jahr zu den besseren Sprintern gehören. Langfristig ist es aber mein Ziel, mit den absolut Besten mitzuhalten.

Die Weltmeisterschaften sind in diesem Jahr eine Sache für die Sprinter. Was haben Sie sich dafür vorgenommen?
Arndt: Ich will auf jeden Fall dabei sein, aber da wird es darauf hinauslaufen, entweder Marcel Kittel oder Andre Greipel zu unterstützen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.01.2016Degenkolb: "Potenzial in den Klassikern noch nicht ausgeschöpft"

(rsn) - Im zweiten Teil des Interviews (hier ist Teil 1) verrät John Degenkolb, wie wichtig ihm der Etappensieg bei der Tour de France und das Regenbogentrikot sind und welchen Herausforderungen si

12.01.2016Degenkolb: "Boonen und Cancellara sind für mich inspirierend"

(rsn) - Mit den Siegen bei den Monumenten Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix krönte sich John Degenkolb zum König der Klassiker-Saison 2015. Im Rahmen der Präsentation seines Teams Giant-Alpecin sp

11.01.2016Walscheid: "Marcel Kittel ist ein Vorbild für mich"

(rsn) - Das Team Giant-Alpecin geht mit vier Neuzugängen in die neue Saison. Einer davon ist der deutsche Sprinter Max Walscheid, der schon im vergangenen Jahr als Stagiaire im Team überzeugen konnt

09.01.2016Dumoulin: "Mehr Argumente für den Giro als für die Tour"

(rsn) - Tom Dumoulin hat bei der letztjährigen Vuelta a Espana drei Wochen lang für Furore gesorgt und im Schlussklassement Rang sechs belegt. Bei der Präsentation seines Team Giant-Alpecin in Berl

07.01.2016Geschke: "Mein Ziel ist das Podium beim Amstel Gold Race"

(rsn) - Simon Geschke geht mit dem Team Giant-Alpecin bereits in seine siebte Saison. Der in freiburg lebende Berliner feierte bei der letztjährigen Tour de France mit einem Etappensieg seinen bisher

07.01.2016Talent Mackaij will 2016 nicht nur bei Gent-Wevelgem abräumen

(rsn) – Die angestrebte Vertragsverlängerung mit John Degenkolb ist noch nicht in trockenen Tüchern, dafür konnte Iwan Spekenbrink im Fall von Floortje Mackaij Vollzug melden. Im Rahmen der Team

07.01.2016Giant-Alpecin nimmt 2016 auch die Grand Tours ins Visier

Berlin (dpa) - In den imposanten Sälen der italienischen Botschaft waren alle Augen auf Geburtstagskind John Degenkolb gerichtet. Bei einem Auflauf fast wie in den früheren Hochzeiten des deu

07.01.2016Giant-Alpecin: Team-Präsentation im Video-Stream

(rsn) – Mit hoch gesteckten Zielen geht der deutsche Giant-Alpecin-Rennstall in die Saison 2016. Bei der Team-Präsentation in der italienischen Botschaft in Berlin wurde in Anwesenheit von Bundesju

Weitere Radsportnachrichten

12.03.2025Landeszuschuss soll wegfallen: Thüringen Ladies Tour droht Aus

(rsn) – Wie der Mitteldeutsche Rundfunk MDR berichtet, droht der 37. Ausgabe der Lotto Thüringen Ladies Tour die Absage. Das Land Thüringen sehe sich demnach nicht in der Lage, die benötigten 200

12.03.2025Dreijahresranking: Astana und Uno-X machen Boden gut

(rsn) – Am Ende der Saison 2025 wird die WorldTour neu sortiert. Dann nämlich endet der Dreijahreszyklus für die Erstliga-Lizenzen im Profi-Straßenradsport und selbige werden für den nächsten Z

12.03.2025Paris-Nizza: Versinkt auch diesmal die Königsetappe im Schnee?

(rsn) – Nachdem bereits im vergangenen Jahr die Königsetappe von Paris-Nizza in Folge schlechter Witterungsbedingungen deutlich verkürzt werden musste, droht dem “Rennen zur Sonne“ auch diesma

12.03.2025Walscheid arbeitet für Durbridge mit und führt Jayco zu Platz 2

(rsn) – Auch wenn Visma – Lease a Bike im Mannschaftszeitfahren beim 83. Paris-Nizza (2.UWT) am Dienstag überlegen zum Sieg fuhr, durfte man die Leistung der nachfolgenden Teams zwischen der ehem

12.03.2025Tirreno-Adriatico für Gaudu, Valgren und Azparren beendet

(rsn) – Ohne Alberto Bettiol ist in Follonica die 3. Etappe von Tirreno-Adriatico gestartet worden. Wie sein Team XDS – Astana auf X mitteilte, sei der Italienische Meister erkrankt und habe mit F

12.03.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d

11.03.2025Nimmt sich Milan für Mailand-Sanremo Ganna als Maßstab?

(rsn) – Bei der UAE Tour gelangen Jonathan Milan (Lidl – Trek) genau wie Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) gleich zwei Etappensiege. Nun legte der Belgier bei Paris-Nizza zwei weitere nach, ehe

11.03.2025Machen Jorgenson und Vingegaard den Sieg unter sich aus?

(rsn) – Einen starken Eindruck hinterließen Jonas Vingegaard und Matteo Jorgenson (beide Visma – Lease a Bike) im Teamzeitfahren des 83. Paris-Nizza. Mit einem Vorsprung von 14 Sekunden auf das a

11.03.2025Die Strecke der Vuelta Femenina 2025

(rsn) – Die 11. Vuelta Femenina, die Spanien-Rundfahrt der Frauen, wird vom 4. bis 10. Mai 2025 von Barcelona quer durch den Norden Spaniens nach Asturien führen und dort mit einer schweren Bergank

11.03.2025Highlight-Video der 2. Etappe von Tirreno-Adriatico

(rsn) – Jonathan Milan (Lidl – Trek) hat die 2. Etappe des 60. Tirreno-Adriatico gewonnen. Der 24-jährige Italiener setzte sich nach perfekter Vorbereitung seines Teams über 192 Kilometer von Ca

11.03.2025Visma setzt den Zeitfahrplan perfekt um, Red Bull Dritter

(rsn) – Deutlicher Favoritensieg im Mannschaftszeitfahren von Paris-Nizza: Visma – Lease a Bike hat die 3. Etappe der Fernfahrt über 28,4 Kilometer für sich entschieden. Für Matteo Jorgenson un

11.03.2025Aus dem Vorjahr gelernt: Milan holt sich in Follonica den Sieg

(rsn) – Am zweiten Tag von Tirreno-Adriatico waren die Sprinter am Zug. Auf den 192 Kilometern zwischen Camaiore nach Follonica gab es lediglich eine Bergwertung, so kam es zum Kräftemessen der sc

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Paris-Nice (2.UWT, FRA)
  • Tirreno-Adriatico (2.UWT, ITA)