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19.01.2016 | (rsn) – Im vergangenen Jahr beendete Orica-GreenEdge die Tour Down Under ohne einen einzigen Sieg. Bei der diesjährigen 18. Auflage lief gleich zum Auftakt schon alles rund für den australischen Rennstall.
Für das frühe Erfolgserlebnis sorgte Sprinter Caleb Ewan, der auf der Zielgerade der 130,8 Kilometer langen 1. Etappe von Prospect nach Lyndoch die Konkurrenten noch deutlicher distanzierte als im Auftakt-Kritierum in Adelaide, das der 21-Jährige am Sonntag für sich entscheiden konnte. Diesmal ließ der Australische Kriteriumsmeister im Massensprint mit einem Vorsprung von mehreren Radlängen seinen Landsmann Mark Renshaw (Team Dimension Data) und den Niederländer Wouter Wippert (Cannondale) hinter sich.
Mit seinem Sieg in seinem ersten Down Under-Einsatz sicherte sich Ewan auch das erste Führungstrikot des WorldTour-Auftakts, das er jedoch sozusagen stellvertretend für seinen Kapitän Simon Gerrans trägt, der seinen vierten Gesamtsieg bei der Rundfahrt durch den Bundesstaat South Australia anpeilt. Am Dienstag hielt sich der 35-jährige Australier zurück und ließ seine Helfer für Ewan arbeiten, was der Gerrans hoch anrechnete.
„Ich muss mich bei ‚Gerro‘ bedanken, dass er das Team mit mir geteilt hat“, so Ewan. „Es bedeutet eine Menge, wenn ein Bursche wie er, der die Gesamtwertung hier gewinnen kann, sagt ‚Ja, es gibt viele Sprints und du kannst es heute probieren.‘ Mich macht das wirklich stolz, ich habe nie zuvor ein WorldTour-Rennen angeführt und dass es in meinem Heimatland passiert, ist eine wirkliche Ehre für mich.“
Ewan hatte sich auf dem welligen Kurs auf seine Teamkollegen verlassen können, die sich an die Spitze des Feldes setzten, nachdem sich der Australier Sean Lake (UniSA-Australia), der Franzose Alexis Gougeard (Ag2R) und der Niederländer Martijn Keizer (LottoNL-Jumbo) schon nach zwei Kilometern auf und davon gemacht hatten. Lake gewann kurz darauf am Tea Three Gully Hill die einzige Bergwertung des Tages und sicherte sich so früh das erste Wertungstrikot der Rundfahrt.
Bei hochsommerlichen Temperaturen von rund 35 Grad ließ Orica das Ausreißer-Trio auf nur zwei Minuten davonziehen und kontrollierte so das Rennen bis ins Finale hinein. Gougeard war an beiden Zwischensprints der Schnellste und sollte sich mit den Zeitgutschriften auf den dritten Rang der Gesamtwertung katapultieren. 40 Kilometer vor dem Ziel ließ sich Keizer ins Feld zurückfallen, in dem auch Lampre-Merida, Tinkoff und Ag2R Helfer in die vorderen Positionen geschickt hatten. 20 Kilometer später schüttelte Lake den später als kämpferischsten Fahrer ausgezeichneten Gougeard ab und hielt sich bis knapp sechs Kilometer vor dem Ziel an der Spitze.
Als auch der letzte der drei Ausreißer eingefangen war, zeigten sich neben Orica noch Sky, IAM und Movistar, um ihre Sprinter in Position zu fahren. Ewan kam auf der Zielgerade auch ohne Helfer aus, obwohl er seinen Sprint nur von sechster Position aus starten konnte. Seine Endgeschwindigkeit war aber so hoch, dass er mühelos an allen Rivalen vorbeizog und mit deutlichem Vorsprung seinen ersten Sieg in einem UCI-Rennen 2016 feiern konnte. Die vorherigen fünf hatte er sich jeweils in Kriterien gesichert.
Das Gesamtklassement führt Ewan mit jeweils vier Sekunden vor Renshaw und Gougeard an. Wippert belegt mit sechs Sekunden Rückstand Rang vier, gefolgt von Lake (+0:07) und dem Slowenen Marko Kump (Lampre-Merida), der wie alle Favoriten auf den Gesamtsieg auch zehn Sekunden hinter dem Spitzenreiter liegt.
Ewan steht auch an der Spitze der Punkte- und der Nachwuchswertung, Lake ist erster Träger des Bergtrikots der Rundfahrt. Cannondale führt die Teamwertung an.
Die Highlights der 1. Etappe in der Video-Zusammenfassung: