Giant-Alpecin muss Saisonpläne ändern

Curvers: "Unter dem Radar entwickeln"

Foto zu dem Text "Curvers:
Roy Curvers (Giant-Alpecin) | Foto: Cor Vos

07.02.2016  |  (rsn) - Marcel Kittel gewinnt eine Rundfahrt - und Team Giant Alpecin bleibt im Schatten der Aufmerksamkeit. Daran muss man sich auch erst einmal gewöhnen. Die Kollegen seines alten Rennstalls gönnten Kittel allerdings den Sieg in Dubai.

"Ich freue mich für ihn über den Erfolg hier. Er hat ein Scheißjahr hinter sich gelassen und einen Klasse-Start in die neue Saison hingelegt", meinte etwa „Road Captain“ Roy Curvers zu radsport-news.com. Allerdings meinte der Routinier auch: "Das Fehlen von John hat größere Auswirkungen bei uns als der Weggang von Marcel."

Nach dem schweren Trainingsunfall, bei dem gleich sechs Giant-Profis, darunter John Degenkolb, schwer verletzt wurden, haben sich die Saisonplanungen des deutschen Rennstalls gravierend verändert. "Wir fahren momentan nur mit halber Kraft", umschrieb Curvers das Fehlen seiner Teamkollegen. "Wir müssen aber damit umgehen und neue Ziele finden anstelle der ursprünglich geplanten", meinte er pragmatisch. "Wir können mit dem Rest immer noch ein gutes Klassikerteam bilden. Wir haben ein paar junge Leute, die jetzt die Chance haben, zu zeigen, was sie können. Mancher wird sich nun vielleicht auch schneller entwickeln. Auf alle Fälle können wir ihnen mehr Aufmerksamkeit widmen."

Und in all der Tristesse nach dem Unfall konnte der Niederländer sogar noch Hoffnungsschimmer entdecken. "Ich mache gern den Vergleich, dass es wie 2012 bei der Tour ist, als wir Marcel Kittel nach zwei Tagen verloren. Damals haben wir das Fundament für die Erfolge der zwei Jahre danach gelegt. Wir konnten unseren Sprintzug trainieren ohne Stress, ohne Erfolgsdruck. Wir konnten uns unter dem Radar entwickeln. Ich hoffe, dass wir das jetzt auch mit dem Klassikerteam machen können und in den nächsten Jahren stärker zurückkommen", meinte Curvers.

Wenn eintrifft, was der 36-Jährige hofft, dann steht John Degenkolb 2017 ein brillantes Klassikerteam zur Seite, mit jungen und hungrigen und vor allem selbstbewussten Fahrern, die auch schon genau wissen, was wann zu tun ist. Eine Prognose zum Aufheben.

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