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20.05.2016 | (rsn) - Kalifornien liegt ihm: Toms Skujins (Cannondale) hat bei dem Rennen, bei dem im vergangenen Jahr mit einem ersten Tagessieg sein Stern aufging, erneut zugeschlagen und eine Etappe als Ausreißer gewonnen. Der Lette setzte sich auf dem fünften Teilstück der 11. Amgen Tour of California nach 212 Kilometern von Lodi nach South Lake Tahoe im Bergaufsprint einer dreiköpfigen Spitzengruppe durch und verwies Adam De Vos (Rally Cycling) sowie Xabier Zandio (Sky) auf die Plätze.
"Wir haben uns im Finale eine Zeit lang angeguckt und ich war mir nicht ganz sicher, wie schnell die anderen beiden sein würden. Ich wollte nur sicherstellen, dass ich meinen Sprint nicht zu früh starte - speziell hier in der Höhe", sagte der 24-Jährige, der im Vorjahr in San Jose erfolgreich gewesen war. "Aber als es dann losging, war ich mir schnell ziemlich sicher, dass ich es schaffe."
Tatsächlich ließ Skujins seinen beiden Begleitern am Fuß des Heavenly Ski Resorts im Endspurt nicht den Hauch einer Chance und konnte sich sogar schon einige Meter vor der Linie zum Jubeln aufrichten. "Ich mag die Leute hier und die Etappen sind immer sehr interessant", sagte Skujins über seine offensichtliche Vorliebe für die Kalifornien-Rundfahrt. "Ich hoffe, dass ich noch sehr oft herkommen kann."
In der Gesamtwertung tat sich am Tag vor dem 20,3 Kilometer langen Einzelzeitfahren von Folsom nichts. Julian Alaphilippe (Etixx-Quick-Step) führte die in die Länge gezogene Favoritengruppe am Ende des 1,7 Kilometer langen Schlussanstiegs 44 Sekunden nach Tagessieger Skujins ins Ziel und behauptete somit souverän sein Gelbes Trikot. "Es war eine harte Etappe und jeder hat gelitten", sagte der Franzose. "Wir hatten nicht viel Zeit, die tolle Aussicht zu genießen. Im Finale habe ich dann nur versucht, keine Zeit zu verlieren. Jetzt schauen wir, wie es morgen nach dem Zeitfahren aussieht."
Im Kampf gegen die Uhr ist Rohan Dennis (BMC) der große Favorit. Der Australier liegt 1:01 Minuten hinter Alaphilippe in der Gesamtwertung auf Rang sieben. Ärgster Verfolger des Franzosen ist Peter Stetina (Trek-Segafredo) aus den USA mit 22 Sekunden Rückstand.
Angesichts des anstehenden Zeitfahrens schien die Etappe von vorneherein für Ausreißer gemacht zu sein, und entsprechend groß war schließlich auch die Gruppe, die sich vom Feld absetzte: 18 Mann fuhren gemeinsam 90 Kilometer bergauf vom kalifornischen Flachland ins Hochgebirge auf bis zu 2.615 Meter zum Carson Pass. Dort aber zerfiel die Gruppe langsam in ihre Einzelteile - auch durch zwei Attacken von Skujins, dessen zweitem Antritt nur noch De Vos und Zandio folgen konnten.
Das Trio fuhr gemeinsam auf die 1,7 Kilometer lange Schlusssteigung zu, konnte sich dort aber nicht allzu lange belauern, weil von hinten in großen Schritten Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) näherkam. Der Belgier aber konnte die Lücke auch nicht mehr schließen und wurde schließlich mit 28 Sekunden Rückstand Tagesvierter, während vorne Skujins seinen beiden Begleitern davonsprintete.
John Degenkolb (Giant-Alpecin) erreichte das Ziel 4:22 Minuten nach Skujins als 81., brachte damit aber über neun Minuten Vorsprung auf die größte Gruppe des Tages um Alexander Kristoff (Katusha) und Bradley Wiggins (Team Wiggins) mit ins Ziel. Mark Cavendish (Dimension Data) erreichte das Heavenly Ski Resort mit 17:15 Minuten Verspätung, blieb aber im Zeitlimit.
Jens Voigts Analyse und Vorschau im Video:
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