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12.10.2016 | Vorgestern hatten wir Sie aus Anlass des Ausstiegs der "Velotour" Frankfurt aus dem German Cycling Cup gefragt, was Sie von der Begründung der Veranstalter halten, und wie es im Jedermann-Radsport Ihrer Meinung nach weitergehen kann/ sollte.
Fast 50 Emails haben uns dazu erreicht,
von Jedermann-Einsteigern, alten GCC-Hasen, RTF-Fans, Lizenzfahrern, Amateuren, von Fahrern der "professionalisierten" Teams und ihren Chefs - also aus nahezu allen Ecken des Jedermann-Radsports.
Die Bandbreite an Meinungen war fast ebenso groß: Von absoluter Zustimmung über "teils - teils" bis zu völliger Ablehnung reichten Ihre Statements zur (nicht ganz neuen) Behauptung der der "Velotour"-Veranstalter, der Jedermann-Radsport sei auf dem Weg der "Professionalisierung".
Auch Ihre Ideen, wie es angesichts der aktuellen Entwicklung
im "German Cycling Cup" und in der Hobby-Szene weitergehen kann, waren interessant und aufschlussreich: Von der Abschaffung des GCC über den Ausschluss aller Lizenzfahrer, die Einrichtung einer eigenen Klasse für Amateure bis zur Integration in die Rad-Bundesliga reichten die Vorschläge.
Hier nun ein erster, hoffentlich einigermaßen repräsentativer Ausschnitt aus Ihren Emails. Ein zweiter Teil folgt morgen.
Ich fahre seit 15 Jahren Lizenz-Rennen, und in den letzten zwei Jahren auch mal Jedermann-Veranstaltungen. (...) Von meinen ehemaligen Mitstreitern kenne ich mehrere, denen der lizenzierte Straßenrennsport zu stressig geworden ist, und die deswegen Jedermann-Rennen fahren. (...) Ein Grund: Die bekannten großen Teams haben eine bessere Ausstattung als die meisten Renngemeinschaften im Lizenz-Radsport, die ihren Fahrern teilweise mit Müh und Not einen Trikot-Satz zur Verfügung stellen, und sonst keine Unterstützung bieten können.
Matthias Mehdorn
Was sollen ambitionierte Radsportler, die der U23 entwachsen sind, und aus den unterschiedlichen Gründen keine Profis geworden sind, denn sonst tun? Wettkämpfe für sie gibt es in Deutschland nur noch wenige, also weichen sie auf die Jedermann-Rennen aus.
Dietmar Käbisch
Ich bin schon erstaunt, als „Profi“ bezeichnet zu
werden - als normaler
Arbeitnehmer, mit einem 8- bis 10-Stunden-Arbeitstag, der mit dem Radsport kein Geld
verdient. (...) Komisch, dass solche angeblichen Probleme
immer nur im Radsport hochgepusht werden. Beschwert sich bei einem Marathonlauf
jemand, der nach fünf Stunden ins Ziel kommt, auch darüber, dass es Läufer gibt,
die das in 2,5 Stunden schaffen? (...)
Viele Teams in der Jedermann-Szene gehen mit einem hohen
Engagement an die Organisation heran. Da wird mit viel persönlichem
Einsatz gestaltet, was die angebliche
„Professionalität“ ausmacht. In Wahrheit sind das einfach nur
Menschen/ Fahrer, die ihre Begabungen einsetzen - um Fotos zu machen,
Berichte zu schreiben, Webseiten und Trikots zu gestalten, Hotels zu
organisieren, Renn-Taktiken zu überlegen, Team-Besprechungen abzuhalten
etc. Das alles erfolgt ausschließlich mit eigenen Mitteln, und ohne „professionelle“
Unterstützung. (...)
Und schließlich: Herr Laabs (Velotour-Veranstalter; d.Red.) sollte sich vielmehr fragen, warum es in den letzten
Jahren zu so vielen Klagen über die Organisation und die Abläufe beim Rennen
in Frankfurt gekommen ist, und ob es da nicht noch jede Menge
Verbesserungspotential gibt. Dort wäre der Ort, „professioneller“ an die
Sache heranzugehen!
Holger Koopmann
Anm. d. Red.: Holger Koopmann fährt für ein GCC-Top-Team, und war 2013 Dritter der Gesamtwertung im "German Cycling Cup".
Mir stellt sich eine ganz andere Frage: Wieso nehme ich immer
wieder an den Massenveranstaltungen der Jedermann-Rennen teil? Es ist
teuer, ich muss sehr früh aufstehen, von den meist super-schönen Strecken
sehe ich oft wenig, da ich mich in der Hitze des Gefechts dazu verleiten
lasse, 100 Prozent zu fahren, um am Ende nicht 30 Prozent des Felds hinter
mir zu lassen, sondern gefühlt 31 Prozent. Kann es das sein? (...)
Ich nehme mir
für nächstes Jahr vor, nur zwei oder drei "Jedermänner" zu fahren. Ansonsten werde ich versuchen, mit
Freunden grosse
Ausfahrten in schönen Gegenden zu machen. Bin gespannt, ob's klappt...
Thomas Ahrens
Die Spitzen-Teams im GCC gehören definitiv als Gradmesser und Tempomacher im Wind zum Jedermann-Radsport. Die Tendenz geht zwar eindeutig Richtung Amateur-Radsport - aber wer würde nicht gern in solch einem Team fahren, mit professioneller Betreuung (wenn er denn könnte)? Worauf man allerdings achten sollte, ist, dass keine ehemaligen
Amateure oder gar Ex-Profis an Jedermann-Rennen teilnehmen, jedenfalls nicht mit Sieg-Ambitionen.
Jamros T.
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