WM in Doha: Norweger verspielen Medaille

Kristoff sauer - hielt sich Boasson Hagen nicht an die Absprache?

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Edvald Boasson Hagen (li.) und Alexander Kristoff (verdeckt daneben) im Zielsprint des WM-Straßenrennes von Doha | Foto: Cor Vos

16.10.2016  |  (rsn) – Quasi Seite an Seite rollten die beiden Norweger Edvald Boasson Hagen und Alexander Kristoff als Sechster und Siebter über den Zielstrich des WM-Straßenrennens, das nach 257,3 Kilometern in Doha von Titelverteidiger Peter Sagan gewonnen wurde. Die Taktik der Skandinavier allerdings war eine ganz andere gewesen.

Denn plangemäß sollte Boasson Hagen im Finale spätestens 400 Meter vor dem Ziel den Sprint für Kristoff anfahren. “Ich war an Eddies Rad und habe ihn förmlich angebrüllt, den Sprint zu starten. Aber er hat nicht reagiert und viel zu lange gewartet“, kritisierte Kristoff im norwegischen Fernsehen seinen Teamkollegen.

Warum der 29-jährige Boasson Hagen nicht auf die Zurufe seines Kapitäns hörte, ist bisher nicht bekannt. An der Kulisse kann es angesichts der wenigen Zuschauer am Straßenrand jedenfalls nicht gelegen haben.

Doch damit war die Fehlerkette bei den Norwegern, die bis kurz vor dem Ziel eine starke Vorstellung gezeigt hatten, noch nicht beendet. Als Kristoff nämlich antreten wollte, begann auch Boasson Hagen seinen Sprint, scherte in die gleiche Richtung aus und bremste somit seinen Landsmann aus. “Das hat den Rhythmus unterbrochen“, sagte Kristoff, der mit seiner Kritik noch deutlicher wurde. "Ich hatte das Gefühl, dass er auf eigene Kappe fahren will.“

Dies hatte Kristoff seinem Landsmann bereits wild gestikulierend wenige Meter hinter dem Zielstrich zu verstehen gegeben. Boasson Hagen aber blockte ab. "Es ist schwer, den richtigen Moment zu erwischen. Manchmal ist man zu früh dran, manchmal zu spät. Ich habe alles versucht, am Ende war es für uns beide zu spät, um noch eine Medaille zu bekommen“, so der Norwegische Meister zum norwegischen Sender TV2.

Kristoff jedenfalls wollte die Sache nicht auf sich beruhen lassen und regte ein Gespräch in der Heimat an. “Wir müssen herausfinden, was das Problem war“, sagte er.

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