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23.08.2017 | (rsn) - Mit der Vorstellung der "Bottle of Honour" wurde eine Initiative gestartet, die die Freundschaft unter Sportlern zelebriert. Die Besonderheit der Idee besteht darin, dass sich Sportler die "Bottle of Honour", also eine personalisierte Edeltrinkflasche über eine Website feierlich verleihen können. Radsport-News sprach mit den beiden Initiatoren, Jan Praetzel und Kai Rapp. Letzterer leitete zehn Jahre lang die Deutschland-Tour und zuletzt die Cyclassics
Die "Bottle of Honour" ist eine ungewöhnliche Idee. Wie sind Sie darauf gekommen?
Jan Praetzel: Die Idee kam uns im vergangenen Jahr während einer Radtour durch Deutschland. Wir hatten eine unglaublich gute Zeit, mit Höhen und auch Tiefen, die wir gemeinsam durchlebt haben. Nach mehreren Tagen mussten wir uns trennen, da Kai wieder nach Hamburg zurückmusste. Beim Abschied kam das Gefühl auf, dass es das doch jetzt nicht gewesen sein kann. Außer den Erinnerungsfotos, die schnell auf einer Festplatte verenden, gibt es nichts, was dieses großartige Erlebnis sichtbar widerspiegelt, was den Dank für die gemeinsame Zeit, den Respekt für die Leistung des anderen ausdrückt und das Appetit auf das nächste Abenteuer macht.
Ein versendeter Blumenstrauß würde unter Radsportlern vielleicht etwas merkwürdig anmuten. Warum fiel die Wahl auf eine Trinkflasche, man könnte doch auch einfach eine Flasche Wein versenden?
Kai Rapp: Nichts gegen eine gute Flasche Wein, aber die ist eben auch vergänglich. Bei mir zumindest. Es gibt mehrere Gründe für die Trinkflasche: der erste liegt in der Entstehung der Geschichte. Am fünften Tag ist uns tatsächlich das Wasser ausgegangen. Also fuhren wir sehr durstig ins nächste Dorf, wo wir nur einen versiegtem Brunnen vorfanden. Wir waren echt verzweifelt. Da wurde uns bewusst, dass die Trinkflasche das für einen Menschen wichtigste Elixier transportiert. Für Sportler umso bedeutender. Ein weiterer Grund ist das wohl berühmteste Foto im Radsport. Die legendäre, nie wirklich aufgeklärte Geschichte der Flaschenübergabe von Coppi an Bartali oder eben anders herum. Dieses Foto drückt - wie kaum ein anderes - den Geist des Sports aus. Zwei Kontrahenten im Zweikampf, die sich gegenseitig das Wasser reichen. Einfach grandios!
Von der schönen Historie direkt in die digitale Welt. Sie haben sich für einen Ehrungsmechanismus über eine Website entschieden. Ist das auch feierlich genug?
Jan Praetzel: In der Verbindung von digitaler Welt und Klassik sehen wir genau den Reiz. Wir haben dem facebook "like", dem Strava "kudo", dem Zwift "Ride on" eine physische Form verpasst. Es handelt sich um eine digital eingeleitete Zeremonie, bei der der Ehrende auf der Website seine persönliche Laudatio eingeben und die spätere Gravur auf der Trinkflasche bestimmen kann. Aber mit der Übergabe durch den Paketboten, dem Öffnen des speziellen Versandkartons, dem Erscheinen der persönlichen Urkunde, sprich dem „Letter of Honour“ und nicht zuletzt mit dem Ergreifen der klassisch anmutenden, kupferfarbenen Trinkflasche mit der Gravur, wird es zu einem physischen Vorgang. Dieser wird fortgesetzt mit der Nutzung als Trinkflasche und Erinnerungspokal. Der finale Eintrag in die Wall of Honour ist dann wieder die Rückkehr in die digitale Welt.
Sie sagen, dass es Ihnen um das Zelebrieren der Sportfreundschaft geht. Ist das in der Ära der zunehmenden Kommerzialisierung des Sports überhaupt zeitgemäß?
Kai Rapp: Dazu kann man kurz ausholen und die Beweggründe von Graf Pierre de Coubertin, bei der Wiedereinführung der Olympischen Spiele der Neuzeit heranziehen. Er war ja eigentlich Pädagoge und wollte, dass die Spiele Menschen zusammenführen. Er wollte, dass sich Menschen sportlich betätigen, dass man im Wettkampf sein Bestes gibt, aber dabei niemals vergisst, dass die Fairness und vor allen Dingen die Gemeinsamkeit über allem stehen. Aus unserer Sicht ist es dringend Zeit, dass letzteres wieder mehr in den Fokus gerückt wird. Wir müssen aufpassen, dass dieser olympische Geist des Sports nicht zunehmend in Vergessenheit gerät, weil der Sieg und Erfolg über allem steht.
Wem würdet Sie in diesem Jahr eine „Bottle of Honour“ überreichen?
Jan Praetzel: Wir haben unsere ersten Flaschen schon auf den Weg gebracht. Für unsere Wegbegleiter und Menschen, die sich für den Radsport verdient gemacht haben. Also nicht erschrecken, wenn der Paketbote nächste Woche ein schwarzes Paket abliefert...
Kai Rapp: Auf jeden Fall meine Freunde, mit denen ich im Juli eine großartige Salzkammergut Trophy gefahren bin. Man kann aber auch Sportler ehren, mit denen man nicht gemeinsam Sport treibt, sondern denen man grundsätzlich Respekt, z.B. für ihre Fairness zollt. Da fällt mir Tony Martin ein, der seinem Freund Marcel Kittel nach seinem Sturz bei der Tour de France beistand und ihn, obwohl im gegenerischen Team fahrend, anschob.
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