Bundeshauptversammlung in Berlin

ADFC: “Deutschland braucht die Verkehrswende – nicht nur andere Autos!“

Von Stephanie Krone

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| Foto: ADFC

13.11.2017  |  Die 140 Delegierten der Bundeshauptversammlung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) machten am vergangenen Wochenende ihrem Ärger über die Jamaika-Sondierungsgespräche Luft. Die bislang bekannten Ergebnisse verdeutlichten, dass die Verhandlungspartner die Notwendigkeit einer echten Verkehrswende nicht sehen wollten, so der Radfahrer-Verein.

Der ADFC fordert eine klare Abkehr von der autozentrierten Verkehrspolitik,
und die kräftige Förderung von Fahrrad, Fußverkehr und ÖPNV. ADFC-Verkehrsvorstand Ludger Koopmann fasst die Stimmung zusammen: „Die Sondierungspartner wirken beim Thema Verkehr wie ferngesteuert von Auto-Industrie und Gewerkschaften."

Koopmann weiter: "E-Autos sollen das Klima und die Städte retten. Aber das werden sie nicht, wenn immer mehr Wege im Auto zurückgelegt werden. Das Leben in den Städten wird jetzt schon erdrückt vom Autoverkehr. Zukunftsstädte brauchen attraktive Alternativen, die Menschen motivieren, möglichst oft auf das Rad, die Bahn oder die eigenen Füße umzusteigen. Diese Weitsicht lassen bisher alle potenziellen Regierungsparteien vermissen!“

Konkret fordert der ADFC von der neuen Bundesregierung:

* Die Bundesmittel für den Ausbau der Rad-Infrastruktur auf mindestens 800 Millionen Euro im Jahr anzuheben (bisher: 130 Millionen Euro)
* Radschnellwege umfassend zu fördern, und ihnen in Ballungsräumen Vorrang vor dem Autobahnausbau zu geben
* Zweckgebundene Finanzmittel für Kommunen zum Ausbau des Radverkehrs zur Verfügung zu stellen
* „Vision Zero“ (null Tote im Straßenverkehr) als oberstes Ziel in die Straßenverkehrsordnung aufzunehmen
* Das Pariser Klimaschutz-Abkommen auch im Verkehrsbereich ohne Wenn und Aber umzusetzen.

Das vom Berliner Senat mit ADFC Berlin und der "Initiative Volksentscheid Fahrrad" ausgearbeitete Mobilitäts-Gesetz kann nach Auffassung der ADFC-Delegierten wichtige Impulse für ganz Deutschland geben. Deshalb unterstützten die Regionalvertreter einstimmig das Ziel des ADFC Berlin, das Mobilitäts-Gesetz ohne weitere Verzögerungen auf den Weg zu bringen.

Der Gesetzesentwurf sieht unter anderem vor,
dass alle Hauptstraßen mit breiten Radverkehrsanlagen ausgestattet werden müssen. Diese müssen so gestaltet werden, dass das Halten und Parken darauf unterbleibt. Konkret bedeutet dies eine physische Trennung der Radspur von der Kfz-Spur.

Berlins Verkehrs-Senatorin Regine Günther sagte beim Besuch der ADFC-Bundeshauptversammlung: „Mehr und bessere Radwege sind Voraussetzung dafür, dass die Verkehrswende gelingt. Wir wollen, dass Berlin Vorbildstadt für guten Radverkehr wird.“

Als neue Infrastruktur-Lösung hat der ADFC dem Senat

das Modell der „Protected Bikelanes“ vorgeschlagen. Bei dieser in den USA erprobten Lösung wird eine Fahrradspur mit Pollern, Beton-Elementen oder Blumenkübeln von der Fahrbahn abgetrennt – und mit auffälligem Grün hervorgehoben.

Solche geschützten Radfahrstreifen sollen nun erstmals in Berlin errichtet werden. Der ADFC-Bundesvorsitzende Ulrich Syberg überreichte Senatorin Günther dafür symbolisch einen ersten Poller.

Stephanie Krone ist Pressesprecherin der Bundesgeschäftsstelle des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs e.V. (ADFC) in Berlin.

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