Muskelabbau umkehren, Immunsystem fit halten

Radfahren kann den Alterungsprozess verlangsamen

Von Allison Goldstein

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| Foto: Isadore

14.05.2018  |  Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass ältere Menschen, die Fahrrad fahren, den Muskelabbau umkehren und ihr Immunsystem fit halten können.

Radfahren kann nicht ewige Jugend garantieren, aber Wissenschaftler haben festgestellt, dass es den Alterungsprozess verlangsamt und Muskeln und Immunsystem fit hält - wie in Ihren goldenen Jahren...

Menschen verlieren typischerweise Muskelmasse,
wenn sie älter werden. Fett und Bindegewebe beginnen dagegen werden mehr, und beeinflussen die Kontraktionsfähigkeit der Muskeln. Darüber hinaus können die Muskeln nicht mehr im gleichen Maß Sauerstoff aufnehmen.

In einer neuen Studie am King's College in London wurde die Frage gestellt, ob diese altersbedingten Muskelschwäche unvermeidbar ist, oder ob dieser Trend durch regelmäßiges Training - hier Radfahren - verlangsamt oder sogar umgekehrt werden kann.

Um dies herauszufinden, untersuchten die Forscher
den Musculus vastus lateralis (äußerer breiter Schenkelmuskel), den größten und stärksten Teil des Oberschenkels, bei 125 männlichen und weiblichen Radfahrern. Die Teilnehmer waren zwischen 55 und 79 Jahre alt, und als sehr aktiv eingestuft (die Männer konnten mindestens 60 km bei 24 km/h (15 Meilen pro Stunde) und die Frauen 60 km bei 12 km/h zurücklegen, zweimal innerhalb von drei Wochen).

Die Forscher analysierten dann die Muskeleigenschaften in Bezug auf aerobe Funktion und Muskelkraft. Sie fanden heraus, dass die Radfahrer im Vergleich zu nicht Trainierten eine geringere altersbedingte Muskelverschlechterung aufwiesen. Das heißt, auf der Gewebe-Ebene blieben Muskelmasse und -stärke intakt.

Eine zweite Studie am King's College hat den Schwerpunkt
auf das Immunsystem gelegt, das mit zunehmendem Alter schwächer werden kann. Insbesondere der Thymus, der weiße Blutkörperchen produziert, beginnt zu schrumpfen, und produziert weniger Zellen. Das bedeutet, dass der Körper nach und nach die Fähigkeit einbüßt, sich gegen Krankheiten zu schützen.

Dieser Trend wurde jedoch hauptsächlich bei wenig aktiven Menschen beobachtet. Die Forscher untersuchten daher, ob regelmäßiges Radfahr dazu beitragen kann, dies zu verhindern. Sie verglichen Blutproben einer Radfahrer-Gruppe mit dem Blut von 75 älteren wenig aktiven Erwachsenen im Alter von 57 bis 80 Jahren, und mit 55 jüngeren, wenig aktiven Erwachsenen im Alter von 20 bis 36 Jahren.

Die Londoner Forscher fanden heraus, dass Radsport
zwar nicht gegen jedes einzelne Auswirkung des Rückgangs des Immunsystems Schutz bot, die Werte der weißen Blutkörperchen jedoch denen der jüngeren Kontrollgruppe vergleichbar waren - was bedeutet, dass das Immunsystem der älteren Radsportler "jünger" wirkte.

Diese Studien sind nur zwei von vielen, die zeigen, wie körperliche Aktivität wie Radfahren den Alterungsprozess verlangsamen kann. Eine Studie aus dem Jahr 2017 fand zudem heraus, dass hochintensives Intervall-Radfahren die Kapazität der Mitochondrien erhöht - eine prima Sache, wenn es um das Altern geht, da der Rückgang dieser Organellen zu altersbedingten Erkrankungen führt.

Eine weitere Studie aus dem letzten Jahr ergab,
dass regelmäßiges, kräftige Trainieren auf dem Rad die Telomer-Längen schützt. Verkürzte Telomere (die Enden der Chromosomen) verursachen mit den Zelltod, also das Altern - und Menschen, die trainieren, konnten die "Zellverschlechterung" bis zu neun Jahre aufhalten.

Allison Goldstein ist freie Mitarbeiterin bei bicycling.com

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