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08.06.2018 | (rsn) - Einsam ziehen die Fahrer beim Race Across America (RAAM) durch die Vereinigten Staaten. Nonstop geht es einmal quer durch den Kontinent, 5500 km von der West- bis zur Ostküste. In wenigen Tagen startet die Ausgabe 2018.
Während das Rennen in den Anfangszeiten teilweise live im US-Fernsehen übertragen wurde, ist die Resonanz mittlerweile eher gering. Allerdings: Mit den Erfolgen der österreichischen Fahrer wie Franz Spilauer, Wolfgang Fasching und zuletzt Christoph Strasser und Severin Zotter ist in Österreich eine große Fan-Community gewachsen.
Vor allem die sozialen Medien haben die früher so schwierige Berichterstattung vom härtesten Radrennen der Welt beschleunigt. Mittlerweile ist es viel einfacher geworden, die Helden des Ultra-Radsports zu begleiten.
Christoph Strasser strebt in diesem Jahr seinen fünften RAAM-Sieg an. Begleitet wird er dabei von einer Film-Crew und zwei Fotografen. Die Medien-Mannschaft bringt aber nicht nur Geschichten ins Netz, sie beliefert auch die interessierten Print-Medien, Radiostationen oder TV-Sender.
Dank seiner Leistungen erscheint Christoph Strasser regelmäßig unter den Top-Platzierten bei Österreichs Sportlerwahl, obwohl er nur selten in den Mainstream-Sendungen zu finden ist. Seine Schlagwörter wie „Weitradlfoan" oder der steirische Jubelausruf „Jawui" haben es schon weit über die Grenzen der Alpen-Republik hinaus geschafft.
radsport-news.at hat den 35-jährigen Grazer zur medialen Berichterstattung beim RAAM befragt.
radsport-news.at: Welche Rolle spielt eure eigene Medien-Berichterstattung beim Race Across America?
Christoph Strasser: Es gibt einfach kaum die Möglichkeit, das Rennen direkt zu verfolgen, ob für Fans oder Journalisten. Wir fahren quer durch Amerika und sind zumeist in Gegenden unterwegs, wo sich maximal Fuchs und Henne Gute Nacht sagen. Somit sind alle, die uns regelmäßig verfolgen wollen, auf das GPS-Tracking sowie die Kanäle angewiesen, auf denen wir unsere Informationen preisgeben.
RSN: Und was ist mit den Fans am Straßenrand?
Strasser: Das sind nur gwenige. Ich kann das verstehen, denn es ist nicht wirklich attraktiv, wenn alle paar Stunden mal ein Radfahrer an einem vorbeifährt. Das ist bei anderen Rennen besser. Beim Race Around Austria gibt es richtige Fan-Zonen mit vielen Leuten, die uns kennenlernen wollen, oder einen Schnappschuss machen. Manche begleiten uns dann auch ein paar Kilometer mit dem Rad, oder haben kulinarische Köstlichkeiten für meine Crew vorbereitet.
RSN: Die Begeisterung in den USA kann da nicht mithalten?
Strasser: Da muss man verstehen, dass der Radsport in den USA kein so großes Hobby ist wie in Europa. Es gibt zwar nur wenige Fans direkt auf der Strecke, dafür sind sie extrem herzlich. Es kam schon vor, dass uns Familien tagelang begleiteten mit ihrem Wohnmobil, auf den Passhöhen auf uns warteten und dann etliche Stunden später wieder woanders am Straßenrand standen. Das ist eine richtig schöne Sache dann. Oft bleibt der Kontakt sogar bestehen und es gibt ein Wiedersehen im nächsten Jahr.
RSN: Welches Foto würde das Race Across America am besten widerspiegeln?
Strasser: Ich denke, das perfekte Foto liefert die Emotionen am und neben dem Rad wieder. Es muss im Hintergrund die Landschaft einfangen, in der wir uns bewegen. Auch die Arbeit der Betreuer soll abgebildet werden. Die Realität muss widergespiegelt werden, wie es da drüben wirklich abgeht. Und die Tageszeit ist entscheidend. Wir fahren ja 24 Stunden am Tag, da sollte das Foto entweder bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang stattfinden, um die Tag- und Nacht-Phasen zu zeigen.
RSN: Eine große Herausforderung für die begleitenden Fotografen?
Strasser: Ja, äußerst schwierig. Immerhin haben sie aber acht Tage Zeit für das perfekte Bild.
RSN: In Ihrem Medienteam beschränkt sich die Arbeit aber nicht nur auf Film und Foto. Die Mitglieder haben auch Teamaufgaben zu erledigen?
Strasser: In erster Linie geht es darum, das Rennen so schnell wie möglich zu schaffen. Dabei hat sich jeder der Hauptaufgabe zu unterstellen, mich so gut es geht zu unterstützen. Wenn alles rollt, dann kann man sich leichter auf die Medien-Arbeit konzentrieren. Sie wird aber in den Hintergrund gereiht, wenn es nicht rollt. Dann packen alle an, um auftretende Probleme zu lösen.
RSN: Das heißt, das Auto mit der Medien-Crew ist immer da?
Strasser: Ja. Sie sind unser „Fast-Assistance", immer in der Nähe und auf Abruf. Natürlich fahren sie auch mal ein Stück voraus, aber im Ernstfall müssen sie schnell einspringen.
RSN: Welche Notfälle gibt es da zu bearbeiten?
Strasser: Heikle Situationen wie Pannen am Pace-Car, dem Auto, das mich ständig begleitet, oder auch wenn ich eine Krise erleide. Ich pflege einen guten Kontakt zu meiner Medien-Crew. Viermal zehn Minuten am Tag dürfen sie mich direkt begleiten, um Interviews oder Aufnahmen zu machen. Das ist auch eine gute Abwechslung, wenn ich mal mit ihnen quatschen kann. Das tut dem Kopf gut, und dann rollt es wieder ein wenig besser.
RSN: Blicken Sie gerne zurück auf alte Aufnahmen von Ihren früheren Rennen?
Strasser: Natürlich, das sind immer spezielle Emotionen, die da hochkommen, wenn ich mir alte Rennen ansehe. Ich schaue sie gerne beim Winter-Training am Ergometer. Das ist eine riesige Motivationsspritze für mich. Aber auch meine Crew denkt gerne an die gemeinsamen Erlebnisse zurück. Natürlich ist es ein Job, aber im Vordergrund steht immer das Abenteuer und die tolle Abwechslung, die es zum Alltag darstellt. Ein Race Across America sorgt tolle Geschichten, an die man sich noch ein Leben lang erinnern kann.
RSN: Kommen wir zum Abschluss zu den Themen Social-Media und Reichweite. Wie wichtig ist Ihnen dieser Auftritt?
Strasser: Ich bin sehr glücklich über die Community, die um mich entstanden ist. Es ist ein sehr authentischer Austausch für mich, denn wenn ich nicht im Rennsattel sitze, kümmere ich mich selbst um meinen Auftritt. Ich bin der Meinung, dass meine Fans das aber auch so sehen wollen. Da gäbe es sicher noch Möglichkeiten, um mehr zu erreichen, aber ich poste wie ich Lust und Laune habe. Manchmal gibt es dann auch tagelang wieder nichts zu hören.
Ich habe den tollen Luxus, dass mich professionelle Fotografen bei den Rennen begleiten. Das liefert natürlich Top-Bilder. Meine Seiten bleiben aber ohne bezahlte Reichweite oder gesponserte Inhalte. Ich weiß, dass meinen Partnern auch diese Plattformen sehr wichtig sind. Es gilt also auch, deren Interessen und Wünsche zu berücksichtigen, ohne daraus aufdringliche oder plumpe Werbung zu gestalten.
RSN: Im letzten Jahr führte ja die Facebook-Gratulation des Bundespräsidenten zu einer direkten Einladung in die Hofburg. Hätte dies auch ohne Ihre Reichweite geklappt?
Strasser: Ich denke nicht. Aber für mich war es ein toller persönlicher Höhepunkt und ein schöner Nachmittag in der Hofburg.
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