Auch mehrere Fahrer mit Handicaps unterwegs

Race Across America: Strasser überwindet Wolf Creek Pass mit 3300 Metern

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Race Across America: Strasser überwindet Wolf Creek Pass mit 3300 Metern"
Christoph Strasser in den Rocky Mountains | Foto: Alexander Karelly

16.06.2018  |  2385 Kilometer hat Christoph Strasser beim Race Across America schon abgespult (Stand 10 Uhr). Nach wie vor führt er überlegen vor dem Luxemburger Ralph Diseviscourt mit 1989 km, und der Schweizerin Nicole Reist mit 1945 km. Sein Landsmann Thomas Mauerhofer ist mit 1917 km Vierter, und liegt schon fast 470 Kilometer hinter dem vierfachen Gewinner, also mehr als einen ganzen Tag.

Während der Steirer schon die Rocky Mountains bezwungen hat, stehen seinen Konkurrenten noch diese Schwierigkeiten bevor: Man bewegt sich dann knapp 500 Kilometer lang permanent auf über 1800 Metern Höhe. Die Rockies sind keine klassisch europäische Berglandschaft, sondern geprägt durch weite Hochebenen. Fünf Pässe gilt es zu bezwingen, von denen der Wolf Creek Pass mit 3300 Metern der höchste ist. Nach der Hitze in Arizona erwarten die Abenteurer hier Temperaturen bis zum Gefrierpunkt, in den Nächten auf den Passhöhen.

Ein alter Grundsatz des RAAM lautet „ride high – sleep low". Gemeint ist damit, dass die Teilnehmer längere Schlafpausen in der Höhe vermeiden. Denn wie bei Extrem-Bergsteigern lauert die Gefahr eines Höhenlungenödems. Das eingelagerte Wasser im Körper entweicht in das Lungengewebe und behindert den Sauerstoffaustausch, sprich die Atmung. Husten und Fieber sind die Folge und führen zur Aufgabe des Rennens. Auch den viermaligen Sieger Christoph Strasser erwischte es schon zweimal in den Rockies.

Körperliche Handicaps sind aber auch manchmal die Motivation, um das härteste Radrennen der Welt zu bewältigen. So beendete der US-Amerikaner André Kajlich im letzten Jahr das RAAM als Para-Athlet im Solo. "Das Größte was je jemand bei diesem Rennen geschafft hat. Er war im letzten Jahr der wahre König. Das ist sogar für mich völlig unvorstellbar wie man diese Strapazen alleine auf einem Handbike bewältigen kann", zeigte sich Christoph Strasser begeistert.

Auch der Österreicher Thomas Haas möchte mit seinem Renneinsatz für Aufmerksamkeit sorgen. Seit 2003 ist er an Diabetes Typ 1 erkrankt. Zurzeit liegt er am dritten Rang in der Alterskategorie 50 plus. Der 53-Jährige möchte mit einem Finish unter Beweis stellen, dass Spitzenleistungen und Diabetes vereinbar sind: "Mit meinem Projekt will ich allen Diabetikern Mut machen, ihr Leben trotz dieser Diagnose sportlich und aktiv zu gestalten. Ich will zeigen, dass trotz gesundheitlicher Einschränkungen sogar Spitzensport möglich ist".

Der US-Amerikaner Chris Ramsey startet beim Race Across The West. Der "kleine Bruder" der Kontinentaldurchquerung endet nach 1500 Kilometern in Durango, Colorado. Bereits im letzten Jahr versuchte sich Ramsey bei diesem Rennen. Als ehemaliger Triathlet, der sich zehnmal für Hawaii qualifizierte, sollte es keine große Herausforderung sein. Doch im Jahr 2008 wurde bei ihm die Autoimmun-Erkrankung Multiple Sklerose diagnostiziert.

"Eine vollständige Genesung ist nicht wahrscheinlich mit den heutigen Behandlungen. Vor meiner ersten Attacke war ein Ironman kein Problem für mich. Danach hielt ich es nicht einmal eine halbe Stunde am Rad aus. Ich habe mich wieder nach vorne gekämpft. Jede Person geht anders mit MS um. Mein Ziel ist es, mich selbst herauszufordern. Was für andere ein langer Spaziergang ist, ist für mich eben das Race Across America zu finishen".

Weitere Jedermann-Nachrichten

13.10.2024Mecklenburger Seen-Runde: “Jede/r kann 300 Kilometer schaffen!“

(rsn) - Wer schon länger eine 300-km-Radrunde auf der Liste hat, der sollte sich mal die Mecklenburger Seen-Runde genauer anschauen: Weitgehend flach, nur gelegentlich wellig geht´s entspannt durc

08.10.2024Münsterland-Giro: Zum Finale zweimal Podium

Traditionell findet das Saison-Finale des German Cycling Cup, der Münsterland Giro, am Tag der Deutschen Einheit statt. An den Start in Münster gehen über 125 km neben den bekannten Teams aus der S

03.10.2024Cyclocross Cup Rhein Neckar: Sechs Rennen im Südwesten

(rsn) - Der "Cyclocross Cup Rhein Neckar" ist eine Serie mit sechs Rennen im Südwesten Deutschlands. Am 13. Oktober startet die vierte Ausgabe in Baiersbronn, gefolgt von fünf weiteren Stationen i

01.10.2024Velo Grand Prix: Platz drei - bei drei Grad und Nebel

Gute Laune Sport e.V. heißt der Veranstalter des Velo Grand Prix - doch der Blick aufs Thermometer sorgte am vergangenen Sonntag Morgen in Bad Salzungen nicht für gute Laune: Drei Grad und Nebel w

11.09.2024Stevens Cyclo-Cross-Cup 24/25 mit 14 Rennen

(rsn) – Während die Cross-Bundesliga am vergangenen Wochenende in Bensheim bereits begonnen hat, startet mit dem Stevens Cyclo-Cross-Cup Ende September auch die zweite große deutsche Querfeldein-S

10.09.2024Riderman: Team Strassacker mit zwei Tagessiegen

Früher als sonst standen für das Team Strassacker am vergangenen Wochenende mit den drei Etappen des Riderman schon die letzten Rennen der Saison 2024 an. Zum Abschluss dreier aufeinander folgender

06.09.2024ACL Gravelday: Keine Langeweile - in drei Bundesländern

(rsn) - Vier Strecken durch drei Bundesländer: Bei der dritten Ausgabe des "ACL Gravelday" am 29. September startet man in Haselbach in Thüringen, fährt durch Sachsen, weiter durch Sachsen-Anhalt u

05.09.2024Ötztaler Radmarathon: Ein Fahrer fehlte für das Podium

225 Kilometer, vier Alpenpässe, 5500 Höhenmeter - der Ötztaler Radmarathon gilt als eines der härtesten Jedermann-Rennen weltweit. Eine Herausforderung, der sich auch das Team Strassacker am verga

05.09.2024UCI Gran Fondo WM: Alles versucht, aber nichts gewonnen

Das absolute Saison-Highlight sollte die UCI-Gran-Fondo-Weltmeisterschaft in Aalborg für die fünf Strassacker-Fahrer Timo Dahlheimer, Ben Witt, Jannis Wittrock, Dennis Biederer und Fabian Thiele wer

04.09.2024Ötztaler Radmarathon: VeloLease siegt in der Team-Wertung

Am vergangenen Sonntag fand zum 43. Mal der Ötztaler Radmarathon statt, eines der härtesten Eintagesrennen für Amateure in Europa: harte 228 Kilometer, gespickt mit knapp 5500 Höhenmetern. Mit dab

01.09.2024Balatonfondo: Auf den Strecken des Giro 2022

Mehr als 1300 Teilnehmer gingen beim ersten Balatonfondo im vergangenen Jahr an den Start. Und auch dieses Jahr lockt die Region nördlich des Plattensees in Ungarn wieder mit dem gut organisierten Re

27.08.2024Deutschland-Tour Jedermann: Team Strassacker mit “Must-Win“

Die "Cycling Tour", das Jedermann-Rennen der Deutschland-Tour, ist jedes Jahr aufs Neue ein "Must-Win“ für das Team Strassacker - wurde die Equipe in Celeste doch vor über 20 Jahren anlässlich di

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine