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21.06.2018 | (rsn) - "Ich bin richtig stolz auf unsere Leistung. Das war ein geiles Rennen. Fehlerfrei!", richtete Christoph Strasser seiner elfköpfigen Crew aus, bevor er gemeinsam mit ihnen die Ziellinie in Annapolis überquerte. Zum fünften Mal sicherte sich der 35-jährige Österreicher den Sieg beim Race Across America (RAAM). Mit acht Tagen einer Stunde und 23 Minuten absolvierte er die zweitschnellste Kontinentaldurchquerung in der 37-jährigen Geschichte des Rennens mit einem Schnitt von 25,65 Kilometer pro Stunde. Lediglich bei seine Siegesfahrt 2014 war noch schneller. Die Route damals war aber um 100 Kilometer kürzer.
Aber der Perfektionist Strasser wäre nicht er selbst, würde er keine Makel an seinem Rennen finden. "Ein wenig zipft es mich schon an, dass sich keine Zeit unter acht Tagen ausgegangen ist", grantelte der Österreicher bei der Überquerung der Ziellinie ein wenig. Doch der Groll verflog schnell auf der Paradefahrt nach Annapolis, wo sich Strasser am Pier von seiner Mannschaft und einigen Zusehern feiern ließ. "Wir wissen ja, dass die Zielankunft speziell ist hier. Also bringen wir sie hinter uns", schmunzelte der 35-Jähriger seiner Crew zu, die ihn die acht Tage rund um die Uhr betreute.
Nach der Confettikanone von seinen Wohnmobilfahrern kam die obligatorische Sektdusche ehe es zur Siegerehrung und dem Interview auf die Bühne ging. Dort wartete neben Renndirektor Rick Boethling auch der vielmalige RAAM-Finisher George Thomas. Zum ersten Mal absolvierte Strasser sein Gespräch am Podium im Stehen, auch wenn er nach dem 5.000 abgespulten Kilometern doch etwas wackelige Beine hatte.
"Der fünfte Sieg ist schon ein tolles Gefühl. Es fällt mir noch schwer die Erfolge zu realisieren. Sie kamen doch sehr schnell und fast mühelos", gestand Strasser, der mit 35 Jahren der zweitjüngste Teilnehmer der Ausgabe 2018 war. Er bezog sich vor allem auf die Abfolge seiner Triumphe seit seinem Debüt 2009. Damals war der Steirer noch Student und schied zur Halbzeit des Rennens auf Platz sieben liegend aus. Dass er zwei Jahre später zum Rennen zurückkehrte, war ihm damals noch nicht bewusst.
Es war noch die Ära des Jure Robic. Mit seinem fünften Sieg egalisierte Strasser auch diesen Rekord des großen Slowenen, der 2010 bei einem Trainingsunfall verstarb. "Seit seinem Tod hat eine neue Zeitrechnung begonnen. Ich hätte mir damals nie vorstellen können, dass ich derjenige Sportler bin, der diese anführt", verriet der Österreicher auf der Zielbühne. In den neun Jahren seit seinem Debüt habe er viel gelernt. "Es sind kleine Puzzleteile die zusammengefügt werden müssen um dieses Rennen gut zu absolvieren. Und die Probleme werden von Jahr zu Jahr geringer", resümierte der 35-Jährige, der sich vor allem auf eine lange Schlafpause freute. Denn gerade einmal 12 Stunden Stehzeit gönnte sich Strasser in den acht Tagen. Und die reine Schlafpause umfasste dabei wohl gerade einmal ein Drittel.
Auf die nächstplatzierten Solo-Herren sowie die bei den Damen führende Nicole Reist muss sich das Organisationsteam an der Finish Line in Annapolis noch ein wenig gedulden. Sie sind noch 600 Kilometer vom Ziel entfernt, was einer Fahrzeit von knapp mehr als 24 Stunden entspricht.
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