Halbierung des zu versteuernden Vorteils gilt nicht für Firmenräder

Ungenutzte Chance: Neue Förderung nur für Elektro-Firmenwagen

Von Markus Maus

Foto zu dem Text "Ungenutzte Chance: Neue Förderung nur für Elektro-Firmenwagen"
| Foto: Bosch

21.09.2018  | 

Anfang August hat die Bundesregierung eine milliardenschwere Förderung für Elektroautos und Hybrid-Fahrzeuge beschlossen. Bisher muss ein Arbeitnehmer, der seinen Firmenwagen privat nutzt, monatlich ein Prozent des Listenpreises als geldwerten Vorteil versteuern. Ab 1. Januar 2019 wird nun für Elektro- und Hybridfahrzeuge der halbierte Satz von 0,5 Prozent gelten, für alle Firmenwagen, die bis zum 31. Dezember 2021 angeschafft oder geleast werden.

Mit der neuen Förderung liegt der zu versteuernde geldwerte Vorteil
etwa bei einem Plug-in-Hybrid mit einem Listenpreis von 60 000 Euro nur noch bei 300 Euro - in etwa soviel, wie für ein Fahrzeug anfällt, dass für den durchschnittlichen Neuwagenpreis in Deutschland (30 350 Euro) angeschafft wurde.

Anstatt den Trend zum Verkehrswandel mit weiteren Anreizen wie der Förderung von Fahrrädern oder des öffentlichen Nahverkehrs zu unterstützen, werden durch das neue Gesetz hauptsächlich große, spritschluckende Hybrid-Fahrzeuge vom Steuerzahler mit Milliarden gefördert. Denn es gilt: je teurer das Auto, desto größer die Ersparnis.

Und völlig unverständlich: Dienstfahrräder und Firmen-E-Bikes
wurden im Gesetz explizit von der neuen Regelung ausgeschlossen. Die Gleichstellung von Dienstfahrrädern mit Dienstwagen im Jahr 2012 war ein erster Schritt zu einem echten Verkehrswandel.

Arbeitnehmer können seitdem analog zum Dienstwagen beim Erwerb eines Dienstfahrrads oder E-Bikes durch die sogenannte Gehaltsumwandlung viel Geld sparen. Nebenbei leisten diese dabei durch das Pendeln mit dem Rad einen echten Anteil an der wichtigen flexiblen Mobilität.

Natürlich lautet unsere Forderung, dass analog zur Pauschal-Versteuerung
von 0,5 Prozent bei Dienstwagen mit Elektro- oder Hybrid-Antrieb eine solche Reduktion auch bei Fahrrädern selbstverständlich sein sollte.

Es ist für uns, aber auch für unsere Kunden nicht nachvollziehbar, warum die Bundesregierung Firmenräder nicht ebenso fördert. Zumal unser Angebot oft von bis zu 30 Prozent der Belegschaft eines Unternehmens angenommen wird, während Firmenwagen meist nur von wenigen Mitarbeitern genutzt werden.

Die neue Förderung wird die Luft-Qualität nur marginal verbessern,
die Feinstaubbelastung und den CO2-Ausstoß nur wenig verringern, an verstopften Straßen und mangelnden Parkplätzen wird sich nichts ändern. Statt nachhaltiger und flexibler Mobilität unter Einbindung von Fahrrädern und des öffentlichen Nahverkehrs werden derzeit nur teure Hybrid-Dienstwagen gefördert, und alles bleibt beim Alten. Eine echte ungenutzte Chance...

Markus Maus ist Geschäftsführer des Firmenrad-Service-Anbieters company bike solutions in München.

Weitere Jedermann-Nachrichten

02.12.2024Sechs deutsche Weltmeister bei Masters-Cross-WM in Hamburg

(rsn) - Die UCI Cross-Weltmeisterschaften der Masters-Kategorien am Wochenende im Hamburger Volkspark haben eine wahre Medaillenflut für die deutschen Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit sich gebracht

28.11.2024Masters-WM im Cross am Wochenende in Hamburg

(rsn) - Dort, wo normalerweise der Fußball beheimatet ist, dreht sich am kommenden Wochenende alles um den Querfeldein-Radsport. Vom 29.11. bis 1.12.2024 werden im Hamburger Volkspark die 27. UCI Cro

13.10.2024Mecklenburger Seen-Runde: “Jede/r kann 300 Kilometer schaffen!“

(rsn) - Wer schon länger eine 300-km-Radrunde auf der Liste hat, der sollte sich mal die Mecklenburger Seen-Runde genauer anschauen: Weitgehend flach, nur gelegentlich wellig geht´s entspannt durc

08.10.2024Münsterland-Giro: Zum Finale zweimal Podium

Traditionell findet das Saison-Finale des German Cycling Cup, der Münsterland Giro, am Tag der Deutschen Einheit statt. An den Start in Münster gehen über 125 km neben den bekannten Teams aus der S

03.10.2024Cyclocross Cup Rhein Neckar: Sechs Rennen im Südwesten

(rsn) - Der "Cyclocross Cup Rhein Neckar" ist eine Serie mit sechs Rennen im Südwesten Deutschlands. Am 13. Oktober startet die vierte Ausgabe in Baiersbronn, gefolgt von fünf weiteren Stationen i

01.10.2024Velo Grand Prix: Platz drei - bei drei Grad und Nebel

Gute Laune Sport e.V. heißt der Veranstalter des Velo Grand Prix - doch der Blick aufs Thermometer sorgte am vergangenen Sonntag Morgen in Bad Salzungen nicht für gute Laune: Drei Grad und Nebel w

11.09.2024Stevens Cyclo-Cross-Cup 24/25 mit 14 Rennen

(rsn) – Während die Cross-Bundesliga am vergangenen Wochenende in Bensheim bereits begonnen hat, startet mit dem Stevens Cyclo-Cross-Cup Ende September auch die zweite große deutsche Querfeldein-S

10.09.2024Riderman: Team Strassacker mit zwei Tagessiegen

Früher als sonst standen für das Team Strassacker am vergangenen Wochenende mit den drei Etappen des Riderman schon die letzten Rennen der Saison 2024 an. Zum Abschluss dreier aufeinander folgender

06.09.2024ACL Gravelday: Keine Langeweile - in drei Bundesländern

(rsn) - Vier Strecken durch drei Bundesländer: Bei der dritten Ausgabe des "ACL Gravelday" am 29. September startet man in Haselbach in Thüringen, fährt durch Sachsen, weiter durch Sachsen-Anhalt u

05.09.2024Ötztaler Radmarathon: Ein Fahrer fehlte für das Podium

225 Kilometer, vier Alpenpässe, 5500 Höhenmeter - der Ötztaler Radmarathon gilt als eines der härtesten Jedermann-Rennen weltweit. Eine Herausforderung, der sich auch das Team Strassacker am verga

05.09.2024UCI Gran Fondo WM: Alles versucht, aber nichts gewonnen

Das absolute Saison-Highlight sollte die UCI-Gran-Fondo-Weltmeisterschaft in Aalborg für die fünf Strassacker-Fahrer Timo Dahlheimer, Ben Witt, Jannis Wittrock, Dennis Biederer und Fabian Thiele wer

04.09.2024Ötztaler Radmarathon: VeloLease siegt in der Team-Wertung

Am vergangenen Sonntag fand zum 43. Mal der Ötztaler Radmarathon statt, eines der härtesten Eintagesrennen für Amateure in Europa: harte 228 Kilometer, gespickt mit knapp 5500 Höhenmetern. Mit dab

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine