Treten steigert die Aktivität der Nervenzellen

Radfahren macht schlau...

Von Wolfgang Preß

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| Foto: ben-scruton.com

11.04.2019  | 

Was ältere Rennradler schon immer vermuteten, hat ein Team von Wissenschaftlern des King’s College in London nun nachgewiesen: Wer starke Beine hat, der ist im Alter auch geistig fitter. Warum? Beim Treten wird die Aktivität der Nervenzellen und die Impuls-Übertragung gesteigert, so ergänzend neue Erkenntnisse der University of Illinois.

Die Londoner Wissenschaftler haben vor zehn Jahren begonnen,
324 Zwillinge zwischen 43 und 73 Jahren regelmäßig auf ihre Bein-Kraft, und ihre geistigen Fähigkeiten zu testen. Die im vergangenen November veröffentlichte Studie zeigt einen eindeutigen Zusammenhang: Die Teilnehmer mit den stärkeren Beinen waren schneller im Denken, und besser im Erinnern und Lernen. Wichtig war dabei nicht nur die Kraft, sondern auch die Ausdauer – beides wird beim Radfahren ideal gefördert.

Wie der Zusammenhang Radfahren und geistige Fitness funktioniert, haben Neuro-Wissenschaftler der University of Illinois an 59 Männern zwischen 60 und 79 Jahren untersucht: Die Hälfte begann ein tägliches Programm von rund 60 Minuten Radfahren, bei 75 Prozent der maximalen Herz-Frequenz, die andere Hälfte blieb inaktiv. Das Ergebnis, bereits nach drei Monaten, und voll ausgeprägt nach sechs Monaten: Bessere Konzentration, schnelleres Denken, höhere Merkfähigkeit, und bessere Problemlösung bei den Radlern.

Der zugrundeliegende Mechanismus: Beim Pedalieren
wird die Produktion von Nervenzellen angeregt, und auch die Zahl an Neurotransmittern, zuständig für die Übertragung der Nerven-Impulse, steigt deutlich an. Zudem bleibt das Gehirn-Volumen konstant, und nimmt nicht ab, wie in der Altersgruppe ab 60 üblich.

„Ein größeres, besser vernetztes Gehirn funktioniert natürlich besser“, sagt Neuro-Wissenschaftler Arthur Kramer, Studienleiter an der University of Illinois, „im Durchschnitt unserer Studie wie das von drei Jahre jüngeren Probanden“.

„In unserer alternden Gesellschaft nehmen
sogenannte neurodegenerative Erkrankungen wie die Demenz zu“, weiß Professor Wilhelm Bloch, Leiter des Instituts für Kreislauf-Forschung an der Deutschen Sporthochschule Köln: „Mangelnde körperliche Aktivität ist einer der Risiko-Faktoren für die Entstehung von Demenz.“

Regelmäßiger Ausdauer-Training hat verschiedene Auswirkungen auf das Gehirn, hat Bloch erforscht: „Es fördert die Freisetzung von Zytokinen (Proteine, die das Wachstum und die Differenzierung von Zellen regulieren; d.Red.), führt zur Aktivierung von antioxidativen Mechanismen, zur Ausschüttung von Nervenwachstums-fördernden Faktoren, und es steigert die Nervengewebs-Bildung.“

Neue Erkenntnisse zeigten zudem,
so Bloch weiter, dass Ausdauer-Training die metabolische Versorgung, also den Stoffwechsel im Gehirns verbessert, und dies zu einer Steigerung der Hirn-Leistungsfähigkeit führen kann.

„Es werden Stammzellen aktiviert, die Nervengewebe ersetzen können, und die energetische Versorgung des Gehirns wird verbessert“, weiß Sportwissenschaftler Bloch: „Vor allem die verstärkte Nervengewebs-Regeneration ist einer der wesentlichen Mechanismen, die Effekte von körperlicher Aktivität auf das Gehirn erklären.“

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