430 km - Hamburg, Wismar, Rostock, Stralsund, Usedom, Ahlbeck

Hanse Gravel: Von Hansestadt zu Hansestadt - auf Schotter

Von Timo Rokitta

Foto zu dem Text "Hanse Gravel: Von Hansestadt zu Hansestadt - auf Schotter"
| Foto: Timo Rokitta

19.07.2020  |  Für April hatten Timo Rokitta und Torsten Penkuhn das Schotter-Rennen "Hanse Gravel" geplant, das aus bekannten Gründen dann nicht stattfinden konnte. Also sind die beiden zwei Monate später einen Großteil der Strecke kurzerhand alleine abgefahren. Hier ihr Bericht:

Die Hanse war Mitte des 12. bis Mitte des 17. Jahrhunderts eine Vereinigung von Handelsstädten an Nord- und Ostsee, deren Ziel es war, den freien Handel und gemeinsame Interessen zu fördern. Die ersten Städte, die einen Bund schlossen, waren Lübeck und Hamburg, später kamen Bremen, Wismar, Rostock, Stralsund, Greifswald, Danzig, Königsberg, Riga, Tartu, Brügge, Groningen, Visby und viele weitere Handelsstädte dazu - zur Blütezeit der Hanse im 16. Jahrhundert waren es fast 200.

Heute kann man dem Hanseaten-Weg folgen
(mehr unter dem 2. Link hier unten), ein markierter Wander- und Radweg von Hamburg bis zur polnischen Grenze, der sich ideal für Gravelbikes eignet. Wir beginnen unser Abenteuer am Stadtrand von Hamburg, hier folgt der Weg zu Beginn dem Alster-Ufer - schmal und teilweise technisch durchaus anspruchsvoll.

Nach einer Stunde öffnet sich die Strecke mit schnellen Steigungen bis nach Bad Oldesloe - hier habe ich den ersten und einzigen platten Reifen auf unserer gesamten Tour. An der Trave entlang fahren wir gemütlich nach Lübeck, durchqueren das alte Fischerdorf Gothmund mit seinen malerischen Strohdächern.

Unsere erste Etappe endet im Hafen von Travemünde,
wo wir die aus Schweden kommenden Fähren einlaufen sehen. Mit einer kleinen Fähre fahren wir hinüber nach Priwall. Schnell erreichen wir im Dorf Vorwerk die ehemalige innerdeutsche Grenze, bekannt als Eiserner Vorhang. Zum Glück ist diese Grenze Vergangenheit und wir genießen die erstklassigen Schotterstraßen. Ab und zu gibt es sandige Abschnitte, die unsere Bikes schaukeln lassen.

Dann erreichen wir die Ostsee und folgen ihr auf einem schmalen Singletrail. Unsere Mittagspause machen wir in der schön renovierten Hansestadt Wismar. Über Schotter- und Waldwege erreichen wir zwei Stunden später Bad Doberan, wo wir übernachten.

Die alte Dampf-Eisenbahn "Molly" kreuzt
hier mit lautem Schnauben unseren Weg, wenige Meter später geht es zurück in den Wald, Richtung Rostock. Nachdem wir die Hansestadt durchquert haben, geht es weiter Richtung Bodden, nach Ribnitz-Damgarten. Zum Mittagessen genießen wir prima Fisch, der noch am selben Morgen gefangen und direkt vom Fischerboot aus verkauft wurde.

Über die typischen DDR-Beton-Platten fahren wir nach Stralsund, mit seiner bemerkenswerten Altstadt, dann führt die Route über 25 Kilometer knochenschüttelndes Kopfsteinpflaster nach Greifswald. Der letzte Tag unserer Tour führt uns nach Wolgast auf der Insel Usedom.

Es wird neblig und feucht, der Wind weht heftig
vom Meer her. Unserer Weg im Wald ist mystisch und geheimnisvoll beleuchtet. Unerwartet kommen hier die steilsten Anstiege der Reise auf uns zu, oft bis zu 16 Prozent. Nachdem wir die alten Seebäder Heringsdorf und Ahlbeck erreicht haben, endet unsere Reise auf dem Hanse-Weg an der polnischen Grenze.

Wir haben über 430 Kilometer durch großartige Landschaften und durch viele alte Hansestädte zurückgelegt - zusammen mit viel Charme der alten DDR ein unvergessliches Schotter-Abenteuer...

 

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