161 km im Windschatten - 69 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit - mit Video

Neuer Weltrekord? 100 Meilen in zwei Stunden 20 Minuten

Foto zu dem Text "Neuer Weltrekord? 100 Meilen in zwei Stunden 20 Minuten"
Jon Ornee auf dem Michigan International Speedway | Foto: jonornee.com

15.10.2020  |  (rsn) - Vor zehn Tagen, am 5. Oktober stellte der frühere Triathlet Jon Ornee auf dem Michigan International Speedway mit zwei Stunden 20 Minuten 26 Sekunden und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 68,6 km/h hinter dem Minivan seines Vaters wohl einen neuen Weltrekord über 100 Meilen für Fahrräder auf.

"Guinness World Records" prüft derzeit,
und will in Kürze bekanntgeben, ob der Rekord anerkannt wird. Zum Vergleich: Der Weltrekord für die schnellste 100-Meilen-Fahrt auf dem Rad ohne Windschatten liegt bei drei Stunden 11 Minuten, was einem Durchschnitt von 50,53 km/h entspricht.

Ornee absolvierte für seinen Rekordversuch 50 Runden auf der 3,17 km langen ovalen Rennstrecke in Brooklyn im US-Bundesstaat Michigan. Da nur eine Seite der Strecke völlig gerade war, musste Ornee in jeder Runde eine lange Linkskurve bewältigen.

Jon Ornee berichtet auf seiner Netzseite
(siehe Link hier unten): "Die Daten deuten darauf hin, dass ich im Schnitt nur 204 Watt trat. Das kommt, weil Windschattenfahren eine Kombination aus einer Menge Mikro-Sprints und Ausrollen ist. Meine maximale Leistung betrug 1014 Watt; ich bin irgendwann aus dem Windschatten gerutscht, und musste richtig drücken, um wieder reinzukommen. Die meisten Runden waren eine Kombi aus 300 bis 450 Watt und Ausrollen bei niedriger Wattzahl. Es fühlte sich an, als ob ich 100 Meilen lang eine Steigung von zwei bis drei Prozent gefahren wäre."

Ornee wollte seinen Renner ursprünglich mit einem sehr großen Kettenblatt modifizieren. Doch der Seitenwind, die langen Kurven, die Schräglagen und andere Probleme führten zu seiner Entscheidung, bei einer 52/11-Übersetzung zu bleiben. Für die Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 69 km/h trat er zwischen 90 und 120 Umdrehungen pro Minute.

Jon Ornee weiter: "Die größere Herausforderung
war es, die ganze Zeit über im Windschatten des Minivans zu bleiben, und dabei die Stoßstange nicht zu berühren. Ich war immer ziemlich nah dran, in der Regel innerhalb von etwa einem Meter. Ich hatte vorher sechs Trainingseinheiten hinter dem Minivan meines Vaters absolviert, um mich mit der Position und der Anstrengung vertraut zu machen, dazu ein 100-Meilen-Training im Mai, das mir das Selbstvertrauen gab, zu meinem Sommer soliden Trainings."

"Ich dachte, dass meine Sweet Spot-Geschwindigkeit wohl zwischen 37 und 40 Meilen liegen würde, aber schließlich habe ich mich bei 42 Meilen eingependelt. Ich benutzte Aero-Bars, auch um die Aero-Flasche zu halten, damit ich trinken konnte, ohne die Hände vom Lenker zu nehmen. Die Flüssigkeitszufuhr funktionierte hervorragend, aber die Aero-Flasche und der Computer samt Halterung versperrten mir die Sicht auf den Vorderreifen. So konnte ich nicht genau sehen, wie nahe ich an der hinteren Stoßstange war - was nicht gerade ideal war."

Es gab einen speziellen Grund dafür,
dass Jon Ornee den Rekordversuch auf einer Rennstrecke unternahm: Im vergangenen Mai wurde er beim Training von einem Geländewagen angefahren. "Es war eine Nahtod-Erfahrung, die mein Leben verändert hat", so Jon: "Nach der Operation trainierte ich auf der Rolle, um wieder fit zu werden, aber ich zögerte, wieder auf der Straße zu fahren".

Ornee weiter: "Ehrlich gesagt, ich hatte Angst. Rad- und Autofahrer sollten sich die Straßen eigentlich teilen, aber schlechte Infrastruktur, abgelenkte Fahrer und Wut - weil dieser Radler mich zwang, fünf Sekunden lang langsamer zu fahren - bringen Fahrradfahrer regelmäßig in Gefahr. Aber schnell fahrende Radfahrer gehören auf die Straße. Verdammt, wir können auf 100 Meilen über 42 Meilen pro Stunde fahren!"

"Schnell zu fahren ist auf einem gemeinsamen
Geh- oder Radweg mit Spaziergängern, Hunden, Familien und Einfahrten nicht sicher. Autos und Fahrräder können und sollten koexistieren. Sie sollten keine Feinde sein, sondern Freunde! Daher dachte ich: Wäre es nicht cool, wenn Auto und Fahrrad zur Abwechslung mal zusammen fahren - und etwas Spektakuläres machen? So kam es zu meinem Rekord..."

Hier das Video zu Ornees Rekordversuch:

Weitere Jedermann-Nachrichten

18.12.2024VeloCity Berlin pausiert 2025 und 2026

(rsn) - "Wir machen Rast..." verkündete SCC Events, der Organisator des VeloCity Berlin, heute in einer Pressemeldung: "Für die Jahre 2025 und 2026 setzen wir mit der Veranstaltung aus." SCC-Geschä

17.12.2024Mecklenburger Seen-Runde: Dehnübungen für Radfahrer/innen

(rsn) - "Lange Radfahrten können zu Beschwerden führen", sagt Detlef Koepke - und er muss es wissen, ist er doch Veranstalter des 300-km-Radmarathons Mecklenburger Seen-Runde (2025 am 30. und 31. Ma

02.12.2024Sechs deutsche Weltmeister bei Masters-Cross-WM in Hamburg

(rsn) - Die UCI Cross-Weltmeisterschaften der Masters-Kategorien am Wochenende im Hamburger Volkspark haben eine wahre Medaillenflut für die deutschen Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit sich gebracht

28.11.2024Masters-WM im Cross am Wochenende in Hamburg

(rsn) - Dort, wo normalerweise der Fußball beheimatet ist, dreht sich am kommenden Wochenende alles um den Querfeldein-Radsport. Vom 29.11. bis 1.12.2024 werden im Hamburger Volkspark die 27. UCI Cro

13.10.2024Mecklenburger Seen-Runde: “Jede/r kann 300 Kilometer schaffen!“

(rsn) - Wer schon länger eine 300-km-Radrunde auf der Liste hat, der sollte sich mal die Mecklenburger Seen-Runde genauer anschauen: Weitgehend flach, nur gelegentlich wellig geht´s entspannt durc

08.10.2024Münsterland-Giro: Zum Finale zweimal Podium

Traditionell findet das Saison-Finale des German Cycling Cup, der Münsterland Giro, am Tag der Deutschen Einheit statt. An den Start in Münster gehen über 125 km neben den bekannten Teams aus der S

03.10.2024Cyclocross Cup Rhein Neckar: Sechs Rennen im Südwesten

(rsn) - Der "Cyclocross Cup Rhein Neckar" ist eine Serie mit sechs Rennen im Südwesten Deutschlands. Am 13. Oktober startet die vierte Ausgabe in Baiersbronn, gefolgt von fünf weiteren Stationen i

01.10.2024Velo Grand Prix: Platz drei - bei drei Grad und Nebel

Gute Laune Sport e.V. heißt der Veranstalter des Velo Grand Prix - doch der Blick aufs Thermometer sorgte am vergangenen Sonntag Morgen in Bad Salzungen nicht für gute Laune: Drei Grad und Nebel w

11.09.2024Stevens Cyclo-Cross-Cup 24/25 mit 14 Rennen

(rsn) – Während die Cross-Bundesliga am vergangenen Wochenende in Bensheim bereits begonnen hat, startet mit dem Stevens Cyclo-Cross-Cup Ende September auch die zweite große deutsche Querfeldein-S

10.09.2024Riderman: Team Strassacker mit zwei Tagessiegen

Früher als sonst standen für das Team Strassacker am vergangenen Wochenende mit den drei Etappen des Riderman schon die letzten Rennen der Saison 2024 an. Zum Abschluss dreier aufeinander folgender

06.09.2024ACL Gravelday: Keine Langeweile - in drei Bundesländern

(rsn) - Vier Strecken durch drei Bundesländer: Bei der dritten Ausgabe des "ACL Gravelday" am 29. September startet man in Haselbach in Thüringen, fährt durch Sachsen, weiter durch Sachsen-Anhalt u

05.09.2024Ötztaler Radmarathon: Ein Fahrer fehlte für das Podium

225 Kilometer, vier Alpenpässe, 5500 Höhenmeter - der Ötztaler Radmarathon gilt als eines der härtesten Jedermann-Rennen weltweit. Eine Herausforderung, der sich auch das Team Strassacker am verga

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine