Die Hälfte der Bürger fährt nicht gern Rad

Studie: Was hindert die Deutschen am Radfahren?

Foto zu dem Text "Studie: Was hindert die Deutschen am Radfahren?"
| Foto: pd-f

29.04.2021  |  (rsn) - Der neue nationale Radverkehrsplan, in der vergangenen Woche vom Bundeskabinett verabschiedet, will die Anzahl der mit dem Rad zurückgelegten Wege von rund 120 auf 180 Wege je Person und Jahr steigern, und die durchschnittliche Weglänge von 3,7 auf sechs Kilometer. In diesen Bereichen bewegen sich zwar einige größere Städte wie etwa München bereits; bundesweit ist man davon aber noch deutlich entfernt.

Weitere Maßnahmen sind also nötig, um mehr Menschen zum Radfahren
zu bewegen. Daraus ergibt sich die Frage: Was hindert Nicht-Radfahrer/innen daran, aufs Rad zu steigen? Dem ist die Studie "RadAktiv" am Institut für Geografie der Ludwig-Maximilian-Universität München (LMU) nachgegangen. Sie untersucht seit Januar 2018 die Gruppe der Nicht-Radfahrer - alle, die höchstens einmal im Monat oder überhaupt nicht radfahren. In Deutschland ist das mehr als die Hälfte der Bevölkerung, so die Forscher - obwohl nur 13,4 Prozent der Bundesbürger kein Fahrrad besitzen.

In dieser große Gruppe liege ein beträchtliches Aktivierungs-Potenzial, das in der Radverkehrsförderung bisher wenig Beachtung erfahren hat, erklärt die Mobilitäts-Forscherin Prof. Henrike Rau, Leiterin des vom Bundesverkehrsministerium finanzierten Projekts, in einem Vortrag auf dem seit gestern laufenden nationalen Radverkehrs-Kongress in Hamburg.

Dabei hat Prof. Rau weitere Erkenntnisse aus der Studie
bekannt gemacht: Wer sind die Nicht-Radfahrer, was unterscheidet sie von Radfahrern? Was hindert Bürger am Radfahren? Die Studie hat die Antworten darauf in einer bundesweiten, repräsentativen Online-Befragung mit 3000 Teilnehmer/innen eruiert.

Die wichtigsten Ergebnisse: Radfahrende sind zu 54 Prozent männlich, Nicht-Radfahrer/innen zu 55 Prozent weiblich - laut Prof. Rau ein Zeichen dafür, dass die Fahrrad-Infrastruktur noch zu unsicher ist: "Der Frauenanteil wächst mit steigender Sicherheit", so Rau.

Mit zunehmendem Alter sinkt der Anteil
der Radfahrer/innen kontinuierlich. Besonders stark wirkt sich das soziale Umfeld aus: Sowohl Familienmitglieder als auch Freunde und Kolleg/innen von "Fahrrad-Verweigerern" nutzen das Fahrrad wenig bis gar nicht - besonders bei "Zweckfahrten" wie Pendeln oder zum Einkaufen. Für Freizeit-Fahrten wird das Fahrrad von den Nichtradfahrer/innen noch am ehesten für geeignet gehalten.

Auch persönliche Faktoren wie wichtige Lebensereignisse beeinflussen die Fahrrad-Nutzung, so Prof. Rau weiter: "Beispielsweise Heirat, Geburt von Kindern, Wohnortwechsel, Veränderungen im Erwerbsleben, Ruhestand und 'Mobilitäts-Meilensteine' wie der Erwerb des Führerscheins oder die Verwicklung in einen Verkehrsunfall."

Die "RadAktiv"-Studie wird im Juni abgeschlossen;
unter anderem soll eine Typologie der Nicht-Radfahrer/innen entstehen, die von Entscheidungsträgern genutzt werden kann, "um festzustellen, wer für eine Aktivierung durch radverkehrsfördernde Maßnahmen offen ist und wer nicht, und um die Eignung bestehender politischer Maßnahmen zur Erhöhung des Radverkehrsanteils zu überprüfen", so Studienleiterin Rau.

Weitere Jedermann-Nachrichten

13.10.2024Mecklenburger Seen-Runde: “Jede/r kann 300 Kilometer schaffen!“

(rsn) - Wer schon länger eine 300-km-Radrunde auf der Liste hat, der sollte sich mal die Mecklenburger Seen-Runde genauer anschauen: Weitgehend flach, nur gelegentlich wellig geht´s entspannt durc

08.10.2024Münsterland-Giro: Zum Finale zweimal Podium

Traditionell findet das Saison-Finale des German Cycling Cup, der Münsterland Giro, am Tag der Deutschen Einheit statt. An den Start in Münster gehen über 125 km neben den bekannten Teams aus der S

03.10.2024Cyclocross Cup Rhein Neckar: Sechs Rennen im Südwesten

(rsn) - Der "Cyclocross Cup Rhein Neckar" ist eine Serie mit sechs Rennen im Südwesten Deutschlands. Am 13. Oktober startet die vierte Ausgabe in Baiersbronn, gefolgt von fünf weiteren Stationen i

01.10.2024Velo Grand Prix: Platz drei - bei drei Grad und Nebel

Gute Laune Sport e.V. heißt der Veranstalter des Velo Grand Prix - doch der Blick aufs Thermometer sorgte am vergangenen Sonntag Morgen in Bad Salzungen nicht für gute Laune: Drei Grad und Nebel w

11.09.2024Stevens Cyclo-Cross-Cup 24/25 mit 14 Rennen

(rsn) – Während die Cross-Bundesliga am vergangenen Wochenende in Bensheim bereits begonnen hat, startet mit dem Stevens Cyclo-Cross-Cup Ende September auch die zweite große deutsche Querfeldein-S

10.09.2024Riderman: Team Strassacker mit zwei Tagessiegen

Früher als sonst standen für das Team Strassacker am vergangenen Wochenende mit den drei Etappen des Riderman schon die letzten Rennen der Saison 2024 an. Zum Abschluss dreier aufeinander folgender

06.09.2024ACL Gravelday: Keine Langeweile - in drei Bundesländern

(rsn) - Vier Strecken durch drei Bundesländer: Bei der dritten Ausgabe des "ACL Gravelday" am 29. September startet man in Haselbach in Thüringen, fährt durch Sachsen, weiter durch Sachsen-Anhalt u

05.09.2024Ötztaler Radmarathon: Ein Fahrer fehlte für das Podium

225 Kilometer, vier Alpenpässe, 5500 Höhenmeter - der Ötztaler Radmarathon gilt als eines der härtesten Jedermann-Rennen weltweit. Eine Herausforderung, der sich auch das Team Strassacker am verga

05.09.2024UCI Gran Fondo WM: Alles versucht, aber nichts gewonnen

Das absolute Saison-Highlight sollte die UCI-Gran-Fondo-Weltmeisterschaft in Aalborg für die fünf Strassacker-Fahrer Timo Dahlheimer, Ben Witt, Jannis Wittrock, Dennis Biederer und Fabian Thiele wer

04.09.2024Ötztaler Radmarathon: VeloLease siegt in der Team-Wertung

Am vergangenen Sonntag fand zum 43. Mal der Ötztaler Radmarathon statt, eines der härtesten Eintagesrennen für Amateure in Europa: harte 228 Kilometer, gespickt mit knapp 5500 Höhenmetern. Mit dab

01.09.2024Balatonfondo: Auf den Strecken des Giro 2022

Mehr als 1300 Teilnehmer gingen beim ersten Balatonfondo im vergangenen Jahr an den Start. Und auch dieses Jahr lockt die Region nördlich des Plattensees in Ungarn wieder mit dem gut organisierten Re

27.08.2024Deutschland-Tour Jedermann: Team Strassacker mit “Must-Win“

Die "Cycling Tour", das Jedermann-Rennen der Deutschland-Tour, ist jedes Jahr aufs Neue ein "Must-Win“ für das Team Strassacker - wurde die Equipe in Celeste doch vor über 20 Jahren anlässlich di

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine