Am Splügenpass fehlte die Frische

Yates: Sein Geist war willig, sein Körper nicht mehr

Foto zu dem Text "Yates: Sein Geist war willig, sein Körper nicht mehr "
Erschöpft erreicht Simon Yates die Bergankunft der 20. Giro-Etappe | Foto: Cor Vos

30.05.2021  |  (rsn) – Mit seinem Etappensieg am Freitag wirkte Simon Yates (Team BikeExchange) wie der große Herausforderer für Egan Bernal (Ineos Grenadiers) auf der finalen Bergetappe des Giro d’Italia im Kampf um das Rosa Trikot. Doch es war der Gesamtzweite Damiano Caruso (Bahrain – Victorious), der mit einer frühen Attacke noch einmal alles in die Waagschale warf. Eine Aktion, die am Samstagmorgen viele eher dem Briten zugetraut hätten.

"Unser Plan war es, beim vorletzten Anstieg etwas zu versuchen", erklärte der Sieger der Vuelta a Espana von 2018 in der Presseaussendung seiner Mannschaft. Doch als er den Splügenpass erreichte, musste er feststellen, dass ihm die absolute Frische für einen Angriff fehlte: "Ich hatte nicht die Beine und dazu kam die Müdigkeit von gestern und ein bisschen die Müdigkeit der letzten drei Wochen zusammen."

Um es nochmals gegen Bernal aufzunehmen und ihn in der Gesamtwertung noch zu gefährden, hätte es einen wahren Parforceritt benötigt. Und einen solchen hatte Yates nicht mehr im Tank. Am Schlussanstieg hinauf zur Alpe Motta musste er dann am Beginn der letzten steilen Rampe vom Hinterrad des Kolumbianers abreißen lassen. Dieser hatte einmal wieder seine starke Zugmaschine Daniel Felipe Martinez eingespannt, dessen Tempoarbeit auf den letzten Kilometern wieder alle Gesamtwertungsfahrer vor große Probleme stellte.

"Wir wollten Simon jede Gelegenheit geben, eine weitere Etappe zu gewinnen und Druck auf unsere Rivalen auszuüben", berichtete Yates Sportlicher Leiter Matthew White gegenüber cyclingnews.com. Schon früh platzierten sich dadurch mit Michael Hepburn und Chris Juul Jensen zwei Fahrer seines Teams ganz vorne im Feld und machten Tempo. Damit zeigten sie, dass ihr Kapitän Interesse an einem weiteren Tagessieg hat, sehr zum Leidwesen der Ausreißergruppe rund um den Österreicher Felix Großschartner (Bora – hansgrohe), die auf der finalen Bergetappe noch auf einen Coup gehofft hatten.

White: "Simon hat alles getan, was er konnte"

"Und unsere Jungs haben dort einen guten Job gemacht. Wir hatten etwas Hilfe von Deceuninck-Quick-Step, und sogar beim letzten Anstieg fand ich, dass Yates wirklich gut aussah. Aber er hat auf den letzten Kilometern einfach nachgelassen", berichtete White dann über den Ausgang der Etappe. Jene Angriffsaktion, die er mit seinem Team geplant hatte, wurde zuerst vom Team DSM, welches gleich mit drei Fahrern angriff und danach von Bahrain – Victorious mit dem späteren Tagessieger Damiano Caruso zunichte gemacht.

"Simon hat alles getan, was er konnte, aber er hat sich am Freitag mit seinem Etappensieg sehr angestrengt und offensichtlich dafür bezahlt", resümierte White, der aber mit dem Abschneiden der australischen Mannschaft sehr zufrieden war. "Die Leistung des Teams hat zu 100 Prozent gepasst und wir können das Rennen mit einem Podiumsplatz in der Gesamtwertung und einem Etappensieg mit erhobenem Kopf verlassen."

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.06.2021Buchmann startet bei der Tour von allen Fesseln befreit

(rsn) - Ursprünglich war Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) nicht für die diesjährige Tour de France vorgesehen. Doch nach seinem schweren Sturz und dem dadurch erzwungenen Ausscheiden beim Giro

31.05.2021Almeida: Sechster statt Vierter, aber trotzdem besser als 2020

(rsn) - Die Platzziffer am Ende des 104. Giro d'Italia war schlechter, als bei der 103. Auflage des Rennens, doch die Leistung von Joao Almeida (Deceuninck – Quick-Step) durfte man in den vergangene

31.05.2021Rosa nimmt Bernal endlich die große Last von Gelb

(rsn) – Der Sonntagnachmittag in Mailand war emotional für Egan Bernal. Am Ende des 30 Kilometer langen Abschlusszeitfahrens richtete er sich auf, breitete die Arme aus und rollte erleichtert über

31.05.2021White: Yates´ Tour-Teilnahme ist “höchst wahrscheinlich“

(rsn) – Schlecht war das Ergebnis von Simon Yates (BikeExchange) beim 104. Giro d´Italia nicht: Rang drei in der Gesamtwertung, er stand auf dem Podest. Und doch war es nicht das, wofür er vor dre

31.05.2021Walscheid: “Bin super zufrieden mit den drei Wochen“

(rsn) – Mit gleich drei Etappensiegen durch Mauro Schmid, Giacomo Nizzolo und Victor Campenaerts war Qhubeka Assos eine der Überraschungsmannschaften beim Giro d`Italia. Nur Ineos Grenadiers hatte

30.05.2021Sturz kostet Cavagna möglichen Sieg in Mailand

(rsn) - Rémi Cavagna (Deceuninck - Quick-Step) hätte das Abschlusszeitfahren des 104. Giro d'Italia in Mailand gewinnen können. Zumindest wäre es äußerst knapp zwischen ihm und dem vorher per De

30.05.2021Video: Bernals letzte Meter auf dem Weg zum Giro-Sieg

(rsn) - Mit dem Tagessieg vor dem Mailänder Dom hatte Egan Bernal (Ineos Grenadiers) erwartungsgemäß nichts mehr zu tun. Doch der Kolumbianer hat im Abschlusszeitfahren des 104. Giro d´Italia das

30.05.2021Ganna gewinnt Zeitfahren trotz Platten vor gestürztem Cavagna

(rsn) - Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) hat das abschließende Zeitfahren des Giro d’Italia in Mailand für sich entschieden. Der Italiener gewann nach 30,3 Kilometern vor Rémi Cavagna (Deceuninck

30.05.2021Bernal feiert Gesamtsieg, Ganna gewinnt Abschlusszeitfahren

(rsn) - Egan Bernal (Ineos Grenadiers) hat sich am Schlusstag des 104. Giro d`Italia sein Rosa Trikot nicht mehr abnehmen lassen und sich zum ersten Mal in seiner Karriere den Gesamtsieg der Italien-

30.05.2021Die Renneinsätze der deutschsprachigen Fahrer

(rsn) - Die Radsportsaison 2021 ist trotz der Corona-Pandemie in vollem Gang. Wir liefern Ihnen zu Beginn jeder Woche eine Aufstellung über die Einsätze der Profis aus Deutschland, Österreich, der

30.05.2021Bernal: “Nur mein Name auf der Giro-Trophäe zählt“

(rsn) – Erstmals ging Egan Bernal (Ineos Grenadiers) als Leader in die Schlusswoche einer der drei großen Landesrundfahrten. Nach 20 der 21 Etappen des Giro d’Italia hat er mit 1:59 Minuten auf d

30.05.2021Caruso war für Bardet Hilfe und Problem zugleich

(rsn) – Falls im abschließenden Zeitfahren keine Sensation passiert, wird das deutsche Team DSM den 104. Giro d’Italia ohne Tageserfolg verlassen. Nach einer schwierigen ersten Woche präsentier

Weitere Jedermann-Nachrichten

22.11.2024Geht Vingegaard 2025 das Giro-Tour-Double an?

(rsn) – Schon seit einiger Zeit kursieren Gerüchte, wonach Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) Interesse am Giro d´Italia 2025 zeigen würde. In einem Interview mit dem dänischen TV 2 äuß

22.11.2024Track Champions League: Format, Kalender, Punktesystem

(rsn) – Nach Olympia in Paris im Sommer und den Weltmeisterschaften im Oktober im dänischen Ballerup endet das internationale Bahnjahr an den kommenden drei Wochenenden mit der Track Champions Leag

22.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

21.11.2024Tarling will Fokus auf Klassiker legen

(rsn) – Wenn Josh Tarling (Ineos Grenadiers) erfolgreich ist, dann im Zeitfahren. Als der heute 20-Jährige vor zwei Jahren den Sprung von den Junioren direkt zu den Profis machte, überzeugte der B

21.11.2024Tour de Suisse und Tour of Austria wollen GPS-Tracking einsetzen

(rsn) – Die tödlichen Unfälle von Gino Mäder, André Drege und Muriel Furrer in den vergangenen 17 Monaten werden zumindest bei Rundfahrten in der DACH-Region, also in Deutschland, Österreich un

21.11.2024Wiggins-Schulden deutlich höher als zunächst angenommen

(rsn) – Offenbar sind die Schulden von Bradley Wiggins deutlich höher als bisher angenommen. Als im Juni ein Insolvenzverfahren gegen den Tour-de-France-Sieger von 2012 eröffnet wurde, weil seine

21.11.2024Erst totaler Leistungsabfall, dann Leistungsexplosion

(rsn) – Dank einer starken Saison, zu deren Krönung nur ein Sieg fehlte, ist Tobias Müller (rad-net – Oßwald) seinem Traum vom Radprofi ein gutes Stück näher gekommen. Künftig nämlich start

21.11.2024Uijtdebroeks denkt über Rallye-Karriere nach

(rsn) – Seine Profikarriere als Radsportler hat kaum begonnen, da macht sich Cian Uijtdebroeks schon Gedanken über die Zeit danach. Der 21-Jährige hat jüngst in einem Interview mit Het Nieuwsblad

21.11.2024Pogacar schließt Start bei Paris-Roubaix nicht aus

(rsn) – Fährt er, oder fährt er nicht? Zuletzt schien es so, als wolle Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) für die nächsten Jahre noch einen Bogen um Paris-Roubaix machen. Doch neue Aussagen des 2

21.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

21.11.2024Nach Dopingsperre jetzt Haft auf Bewährung gefordert

(rsn) - Nach vier Jahren Dopingsperre aufgrund eines positiven Test auf Epo im Jahr 2019 droht der früheren französischen Radsportlerin Marion Sicot jetzt eine einjährige Haftstrafe auf Bewährung.

21.11.2024Amador beendet Karriere trotz Vertrag, Movistar macht Nägel mit Köpfen

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine