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14.07.2021 | Der Rhön Radmarathon 2021 ist Geschichte - und was für eine: Nachdem der Ausrichter RSC Bimbach die Veranstaltung von Pfingsten auf das Wochenende vom 10./ 11. Juli verlegt hatte, war lange nicht klar, ob er auch stattfinden kann. Den Rhönern spielte jedoch die momentane Corona-Situation mit erheblichen Lockerungen in die Karten.
Ein ausgeklügeltes Hygiene-Konzept hätte auch weitaus strengere Auflagen
verkraftet und wurde vom zuständigen Gesundheitsamt reibungslos genehmigt. Selbstauskunft und Kontrollen der Nachweise zu Impfung, Test oder Genesung waren obligatorisch; ohne sie war das Betreten des Geländes nicht möglich. Statt Massenstart wurden Fahrer und Fahrerinnen direkt nach dem Check-In auf die Strecke geschickt, so dass sich beim Start keine Trauben bilden konnten.
Zudem gab es keine Bike-Messe auf dem Gelände, keine Duschmöglichkeiten und die Anmeldung war ausschließlich online möglich, für die RTF-Strecken, die am Sonntag stattfanden. Ausnahmsweise wurden die Marathonstrecken von 180 km/ 2800 hm, 211 km/ 3600 hm und 258 km/ 4700 hm am Samstag durchgeführt, denn am Sonntag wollten die Bimbacher den abgekämpften Marathonisti Gelegenheit geben, zu regenerieren. Normalerweise hätte man dazu ja den Pfingst-Montag zur Verfügung...
So weit, so gut; blieb immer noch die Frage,
wie die Teilnehmer/innen das alles aufnehmen, denn es wurde einiges abverlangt und Toleranz, Flexibilität und Disziplin von allen gefordert.
1500 Starter wurden auf die drei Strecken geschickt. Dort herrschte Business as usual, denn die Einschränkungen gab es eher auf dem Festplatz - dort nämlich, wo das Risiko einer Ansteckung durch Menschenansammlungen am größten war. Auf der Piste wollte man keine Abstriche machen, denn die Bedürfnisse der Fahrer sind mit oder ohne Corona dieselben.
Umfangreiche Verpflegung, Rückhol- und Strecken-Service
gehörten auch in diesem Jahr zum Standard beim „Wacken des Radsports“. Dazu waren insgesamt fünf Fahrzeuge - professionell unterstützt von zwei Mechaniker-Teams von Specialized - permanent auf den Routen unterwegs, um Pannen zu beheben; selbst Ersatzräder wurden bei irreparablen Schäden gestellt.
Die Rückmeldungen der Starter ließen anfängliche Bedenken am Ende dahinschmelzen wie Butter in der Rhöner Sonne: Das Feedback war überwältigend und durchweg positiv. Einschränkungen wurden ohne Murren in Kauf genommen, ja sogar vielfach begrüßt, denn ohne sie wäre die ganze Veranstaltung nicht möglich gewesen.
„Unsere Gäste haben uns zu verstehen gegeben,
dass sie sich wahnsinnig freuen, endlich wieder eine Gelegenheit zu haben, gemeinsam eine Herausforderung auf dem Rennrad zu meistern. Endlich wieder ein bisschen Normalität, endlich wieder Gemeinschaft. Viele haben sich bei uns für den Einsatz und den Mut bedankt, es durchzuziehen“, sagt Frank Scheiber, Vorstand des RSC Bimbach und Hygiene-Beauftragter des Events: „Wir möchten damit auch zeigen, dass Veranstaltungen möglich sind, wenn man entsprechend plant und bereit ist, ein gewisses Risiko einzugehen.“
Freilich, etwas Glück gehört zum Gelingen einer Großveranstaltung dazu - das hatten die Bimbacher in verschiedener Hinsicht: Zum einen fiel der Marathon zwischen zwei heftige Regentage und bot Traumwetter, bei Windstille und 22 Grad. Zum anderen herrschen gerade weitreichende Lockerungen der Corona-Einschränkungen. Fazit: „Das Beste, was wir machen konnten“, so Frank Scheiber. Bleibt nun zu hoffen, dass die Entwicklung der Pandemie eine Saison mit weiteren attraktiven Veranstaltungen ermöglicht.
Christoph Blum ist Pressesprecher des Rhön Radmarathons.
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