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18.07.2021 | Christoph Strasser hat gestern nachmittag am Fliegerhorst in Zeltweg in der Steiermark Sportgeschichte geschrieben: Als erster Mensch schaffte der Steirer mehr als 1000 Kilometer in 24 Stunden auf dem Rad - die Distanz von Wien nach Brüssel. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 42,75 km/h fuhr er 1026,215 Kilometer - und holte dabei gleich noch zwölf Weltrekorde.
Im Ultra-Cycling gibt es drei 24-Stunden-Weltrekorde: Outdoor Track, Indoor Track und Road.
Den ersten Rekord hält der Luxemburger Ralph Diseviscourt mit 915 Kilometern, im Jahr 2020. Den Rekord in der Kategorie „Indoor Track“ stellte Christoph 2017 mit 941 Kilometern auf der Radbahn in Grenchen auf. Und seit heute ist er auch „Road“-Weltrekordhalter.
Bereits nach 21 Stunden und sechs Minuten schaffte der Strasser die 914-km-Marke, die bis dahin der Slowene Stanislav Verstovsek gehalten hatte. Insgesamt stellte Strasser heute zwölf Weltrekorde auf: über 100, 200, 300, 500 und 1000 Kilometer, über 100, 200, 300 und 500 Meilen sowie über 6, 12 und 24 Stunden; sie sind allerdings noch nicht offiziell vom Ultra-Cycling-Weltverband (Wuca) bestätigt.
Am Donnerstag um 17 Uhr startete Christoph
sein Weltrekord-Projekt auf der 7,58 Kilometer langen Strecke am Fliegerhorst in Zeltweg, unweit seiner Heimat Kraubath. Von Beginn an war seine Tachonadel auf teilweise über 55 km/h. Mit der Routine eines Uhrwerks donnerte er eine Spitzenzeit nach der anderen auf seiner Specialized-Zeitfahr-Maschine auf die Straße.
Die Nacht verlief sehr gut; um neun Uhr früh begann es allerdings zu regnen, was sich über den ganzen Tag zog. Am Freitag Vormittag und in der letzten Rennstunde musste er wegen eines Reifenschadens vom Rad, dazu noch zwei Kleiderwechsel - seine gesamte Standzeit betrug zwei Minuten.
Im Schnitt lieferte Strasser eine Leistung von 275 Watt,
der Energieverbrauch lag bei rund 14.400 Kilokalorien, sein durchschnittlicher Puls bei 136 Schlägen pro Minute. Laut Trainer Markus Kinzlbauer hatte Christoph während der 24 Stunden keinerlei körperliche Beschwerden.
Der 38-jährige Steirer ist nun Rekord-Sieger beim Race Across America mit sechs Erfolgen, zweifacher 24-Stunden-Weltmeister von Borrego Springs, er hat zahlreiche Rennen gewonnen und gilt seit Jahren als weltbester Ultra-Radfahrer. Mit dem Knacken der 1000-Kilometer-Marke hat er einen weiteren Maßstab gesetzt.
Ein großer von Christophs Lebensträumen
ging damit in Erfüllung: „Ich bin so froh und glücklich und dankbar, dass ich es trotz des Regenwetters geschafft habe! Die Stimmung war so super und die Zuschauer haben mich unglaublich motiviert. Es lief von Beginn an so gut und nach zwölf Stunden lag ich bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 45 km/h. Ab dem Zeitpunkt fokussierte ich mich auf die 1000 km. Ein großes Danke an Alle und natürlich ans Bundesheer für die tolle Unterstützung“, sagte Christoph im Ziel - und mit einem Lachen:
„Ich glaube, aufs Ausradeln verzichte ich heute. Ich mache diesen Sport seit 20 Jahren, und heute war vor allem das Ernährungs-Konzept der Schlüssel zum Erfolg. Ich habe immer von dieser magischen Grenze geträumt und heute ging dieser Traum in Erfüllung.“
Oberstleutnant Ewald Papst, Kommandant
des Fliegerabwehr-Bataillons 2, tat es Christoph Strasser gleich und machte die 24 Stunden durch. Mit seinen rund 25 Mitarbeitern organisierte er die Veranstaltung bravourös: „Wir haben mit einem neuen Weltrekord schon gerechnet und auch insgeheim spekuliert, dass sich die vierstellige Zahl ausgeht. Aber dass er es bei dem Wetter dann wirklich geschafft hat, war für uns alle ein großes Erlebnis! Ich bin sehr stolz auf Christoph, der auch eine persönliche Beziehung zur Kaserne hat.“
Das Bundesheer ist im Bereich des Spitzensports mit 450 Heeressportlern und Heeressportlerinnen der größte Spitzensport-Förder Österreichs. Seit 2016 trainieren auch die Behindertensportler beim Bundesheer.
Martin Roseneder ist Pressesprecher von Christoph Strasser.
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