Spektakuläres Video des MTB-Trial-Weltmeisters

David Cachon: Mein erstes Schotter-Abenteuer

Von David Cachon

Foto zu dem Text "David Cachon: Mein erstes Schotter-Abenteuer"
| Foto: David Ponce

22.07.2021  |  (rsn) - David Cachon ist zweifacher MTB-Trial-Weltmeister, der seit einigen Jahren in Asturien/ Spanien lebt, und Videos über seine Bike-Abenteuer produziert - bisher mit dem Mountainbike, und unter anderem in Peru, China, auf Malta, in Kroatien oder den Pyrenäen. Nun hat er das Gravelbike entdeckt...
Hier beschreibt er seine erste Tour in der Nähe seines Heimatorts, und seine ersten Erfahrungen mit einem Gravelbike. Da David Mountainbiker ist, muss es natürlich eines mit Federgabel sein.
Das spektakuläre Video dazu finden Sie am Ende des Texts.

Ich bin ein Liebhaber des Fahrrads und aller seiner Varianten - wer mich kennt, weiß das sehr gut: Ich liebe den Radsport, ich versuche, alle möglichen Disziplinen zu praktizieren und von jeder einzelnen zu lernen. Ich mag Straßenradfahren, ich mag Pedalieren, ich mag das Mountainbike, ich mag XC...

Schon vor längerem habe ich auf einer Reise nach Deutschland
das Gravelbiken entdeckt, und ich liebte dieses Konzept sofort. Eine neue Welt tat sich mir auf - denn ich hatte eine Saison voller Zwischenfälle hinter mir, die mir passierten, wenn ich mit meinem Rennrad unterwegs war. Es ist sehr frustrierend, wenn man einen Unfall wegen eines Fahrers hat, der die Regeln nicht respektiert, der Radfahrer hasst oder der einfach nicht in der Lage ist, Auto zu fahren.

Auf der anderen Seite hat ein Hardtail-Mountainbike für mich oft wenig Sinn gemacht. Damit mich niemand falsch versteht, ich liebe es - aber für einen Typen wie mich und mit meinem Stil auf dem Rad kann das Hardtail leicht durch ein Gravelbike ersetzt werden. Oder ich gehe einen Schritt weiter zum vollgefederten All Mountain Bike.

Es hängt von den Vorlieben, dem persönlichen Stil
und der Sichtweise auf das Fahrrad ab: Für jemanden, der Rennsport im Gelände will, ist das Hardtail perfekt. Aber für mich, der seit vielen Jahren auf der Suche nach anderen Erfahrungen auf dem Fahrrad ist, kann es gut durch ein Gravelbike ersetzt werden.

Ein Gravelbike bietet mir die totale Vielseitigkeit, und es erlaubt mir, dasselbe zu tun wie mit einem XC-Bike: Schotter, Straßen, Trails... Wenn die Sache zu kompliziert wird, kann ich vielleicht auf die Straße zurück und dank der Roller-Qualität des Bikes ein paar zusätzliche Kilometer machen.

Ich habe nur einen Fehler beim Gravelbiken gefunden:
Die Schmerzen in den Handgelenken, Ellbogen und Schultern, wenn ich eine lange Fahrt gemacht habe. Wenn man anspruchsvolle Wege fährt, gibt es viele Stöße, die der Körper im Lauf der Kilometer aufnimmt, Tausende von Mikro-Stößen, die direkt auf Gelenke, Knochen, Sehnen, Muskeln etc einwirken, was bei mir schließlich zu Taubheit und auch mal ein paar Tagen Gelenkschmerzen führt - obwohl ich ein 43-jähriger junger Mann bin;-)

Als die Jungs von Suntour mir dann erzählten, dass sie eine Federgabel für Gravel entwickeln, fand ich das eine tolle Idee. Es war genau das, was ich brauchte, was all diese Stöße abfedert. Als ich die Gabel schließlich bekam und sie an meinem Rad testete, war ich begeistert. Ich meine es wirklich ernst, ich liebe diese Federgabel. Sie  bewahrt mich nicht nur vor Gelenkschmerzen, meine Fahrkünste in technischen Zonen sind dank der neuen Gabel auf ein neues Niveau gestiegen.

Holprige und sogar verwurzelte oder verblockte
Strecken sind nicht länger ein schwieriges Hindernis, sondern einfach nur unwegsames Gelände, das die GVX-Gabel problemlos absorbiert. Bei einem recht steifen Rad mit so dünnen Reifen - im Vergleich zu einem MTB - ist es wichtig, dass das Rad flach am Boden bleibt, um Kontrolle und Stabilität zu gewährleisten.

Nun zu meiner ersten Gravel-Tour: In die Berge zu fahren ist einfach, aber die perfekte Route zu finden, um ein Gravelbike in einer rauen und komplizierten Umgebung voll zu genießen, ist nicht so einfach. Und: Ich gebe zu, dass ich eine Obsession habe, nichts Schlimmes oder Seltsames... In einem Notizbuch schreibe ich alle Orte auf, an denen ich gerne Radfahren würde und die meine Aufmerksamkeit erregen. Viele von ihnen sehe ich im Fernsehen, in Zeitschriften oder im Internet...

Ich habe dabei keine geografischen Grenzen;
tatsächlich war es bisher so: Je weiter das Land und der Ort entfernt sind, desto besser. Aber es gibt etwas, das mich immer wieder erstaunt: Dass es in der Nähe unserer Heimat, in den Gegenden, in denen wir leben, oft fantastische Orte gibt, die wirklich unglaublich sind. Aber aufgrund der Nähe haben sie nicht unsere Aufmerksamkeit, obwohl es oft erstaunliche Orte sind.

Ich habe schon seit vielen Jahren ein Auge auf ein Gebiet der Vor-Pyrenäen nicht weit von meiner Heimat geworfen. Aus dem einen oder anderen Grund hatte ich mich nie dazu durchgerungen, die Gegend gründlich zu erkunden. Nicht zuletzt weil der gute Kilian Bron - ein Fahrer, den ich sehr respektiere - ein tolles MTB-Video in dieser Gegend gemacht hat, das im Internet ein großer Erfolg wurde.

Also machte es für mich nicht viel Sinn,
mit meinem Mountainbike dorthin zu fahren, um Videos oder Fotos zu machen. Aber es machte durchaus Sinn, das mit einem Gravelbike zu tun: Alles wäre viel reiner, präziser - und damit auch viel gefährlicher... eine neue Ebene des Fahrens!

Das Desfiladero de Monrebey, auch Congost de Mont-Rebei genannt, ist die natürliche Grenze zwischen den Regionen Aragonien und Katalonien, zwischen den Regionen Ribagorza und Pallars Jussa - ein super-spektakulärer und einfach einzigartiger Ort. Die Kulisse ist perfekt, schmale Straßen, ziemlich abgenutzt und holprig, endlose Feldwege, die in alle Richtungen zusammenlaufen, und ultra-technische Trails, die Geschicklichkeit, Schwindel und Balance testen - schlicht perfekt!

Aber sehen Sie selbst:

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