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21.06.2022 | (rsn) - Am 14. Juni um 13:05 Uhr startete der Wirtschafts-Professor Kurt Matzler aus Innsbruck in sein erstes Race Across America als Solo-Fahrer. Sein "Team Rotary RAAMs Polio" verbindet das Rennen mit einem Spenden-Projekt; das Ziel des 52-jährigen: In weniger als zwölf Tagen finishen, und eine Million Dollar an Spenden sammeln.
radsport-news.com veröffentlicht alle zwei Tage Notizen aus Kurts Tagebuch en. Hier die Einträge der Tage fünf und sechs, aufgezeichnet von Martin Ebster.
18. Juni, 13 Uhr (MEZ) ·
Kurt startet in die Etappe über den Wolf Creek Pass, mit 3309 Metern der höchsten Punkt des RAAM. Start bei Regen, der sich ab Pagosa Springs und dem Beginn der Steigung in Nieselregen und Nebel verwandelt. Kurt ist jedoch genau auf seinem Terrain und hat den Pass großartig bewältigt. Er war sowohl körperlich als auch mental ausgesprochen gut drauf.
15/30 Uhr
Auf der langen und und schönen Abfahrt vom Pass nach Alamosa konnte Kurt dem einen oder anderen Mitstreiter wieder Zeit abnehmen.
Leider traten auf dem ausgedehnten Flachstück wieder einmal technische Probleme an den Rädern auf, deren Reparatur wertvolle Zeit kostete.
Kurt ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und bewältigte den nächsten Anstieg auf den La-Veta-Pass in Hochform. Schlussendlich kam er in der geplanten Zeit am Ruheort La Veta an, den er laut Plan um 19 Uhr Ortszeit in Richtung Kansas verlassen wird.
19. Juni, 14 Uhr ·
Kurt startet in La Veta und bewältigt am Anfang der Etappe den 2800 Meter hohen Cuchara-Pass, dann nur mehr abwärts bis ins Flachland Colorados, das nach einer Zeit in die unfassbaren Weiten des Bundestaats Kansas übergeht. Wie schon erwartet, weil bei allen vier bisherigen Starts im Team vorgekommen, war der Wind auf der Strecke sehr stark.
21 Uhr
Gegen ein Uhr nachts (Ortszeit) erhält das Team vom Headquarter eine Tornado-Warnung, die später auf starken Sturm zurückgestuft wird. Kurt konnte jedoch vor dem Sturm herfahren und wurde nur von den Ausläufern behindert.
Der Wind aus Süden hielt während der gesamten Etappe an und war so stark, dass die Begleitfahzeuge die Türen kaum aufbrachten. Für Kurt kam der Wind immer von rechts und hat ihn (und alle anderen in diesem Gebiet) beim kontinuierlichen Fahren gestört. Einige kurze Verbindungsstraßen in Richtung Norden brachten dagegen Rückenwind.
20. Juni, 3 Uhr
Ein Crewshift genau an der Grenze zu Kansas verlief perfekt und auch das Material hielt.
Gegen 18 Uhr (OZ) erreichte Kurt den Punkt, an dem er die Etappe beenden und in Dodge City seine Ruhepause antreten konnte. Müde, vom ständigen Wind genervt, aber mental und körperlich noch immer stark präsentierte er sich bei der Ankunft.
Weiter geht’s ab 22 Uhr, und zwar noch einen Tag lang geradeaus, mit Seiten- oder Gegenwind durch Kansas. 60 Kilometer nach dem Start wartet die "Halfway-Linie", die Hälfte der Strecke ist dann geschafft.
11 Uhr ·
Gestartet kurz hinter Montezuma um 22 Uhr (OZ) macht sich Kurt auf den zweiten Teil der Reise durch Kansas. Der Seitenwind ist mittlerweile zu starkem Gegenwind geworden. Kurt lapidarer Kommentar: „Gegenwind ist der beste Trainingspartner“. Er kommt in der Nacht sehr gut voran und erreicht gegen zwei Uhr früh den "Halfway-Point", 7,8 Meilen hinter der Timestation in Greensburg. Drei der vier Support-Teams sind bei diesem großen Augenblich dabei und beglückwünschen Kurt zu 2500 absolvierten Rad-Kilometern. Solche Aktionen und Gruß-Videos von Sportler-Kolleg/innen geben ihm große Motivation. Die wenigen Minuten mit seiner Crew, die sich immer besser einspielt, genießt Kurt sehr.
15 Uhr
Zitat: „Jetzt ist es Zeit für eine Party, denn die Hälfte haben wir geschafft“! - wohlgemerkt: mitten im Nirgendwo um 2 Uhr früh... Am Halfway-Point steigt Kurt nach einem problemlosen Crew-Wechsel auf sein Lieblingsrad und absolviert eine starke Nacht-Session. Er verwendet verschiedene Sättel , um Druckstellen soweit wie möglich zu vermeiden.
20/30 Uhr
Ab der Timestation Pratt haben sich Kurt und der Inder Kabir Rachur mehrmals gegenseitig überholt. Gegen 7:30 Uhr ein Plattfuß, der ihn allerdings nicht aufhält. Er steigt auf ein anderes Rad um und fährt sofort weiter. Der Reifen wird von der Crew sofort repariert, damit Kurt sein geliebtes weißes Venge wieder fahren kann.
Die Reise führt heute noch über 506 Kilometer nach Fort Scott, noch immer in Kansas. Morgen geht es dann in den Bundesstaat Missouri.
Kurt ist heute genau 24 Stunden lang am Rad gesessen und ist dementsprechend müde in Fort Scott eingetroffen. "Kansas hat durch Hitze und Wind geglänzt", so Kurt. Ca. 40 Meilen vor dem Ziel hat in der kleinen Stadt Iola die örtliche Rotarier-Gruppe auf ihn gewartet und ihm einen begeisterten Empfang bereitet - Balsam für Kurt...
Er ist als Gesamt-Vierter in die Schlafpause gegangen, wobei hier die Pausen der anderen Sportler rund um seine Position mit einberechnet werden müssen und sich das aktuelle Ergebnis mehrmals täglich ändern kann.
Morgen mehr!
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