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05.11.2023 | Die bisherige Saison hätte für Philipp Kaider nicht besser laufen können, und die Mission Titelverteidigung war bis ins Detail perfekt geplant. Doch Magenprobleme über sieben Stunden hinweg zwangen den Niederösterreicher bei der 24-h-WM in Borrego Springs/ Kalifornien zur frühzeitigen Aufgabe.
Mit 856 km in 24 Stunden hatte Philipp Kaider im Vorjahr erstmals den WM-Titel gewonnen (hier der Rennbericht von 2022), und so ging es mit großen Erwartungen zur 24-h-Zeitfahr-Weltmeisterschaft - zumal die bisherige Saison äußerst erfolgreich verlief, mit dem Sieg beim Heimrennen "Race Around Niederösterreich" im Mai, der Weltrekordfahrt Ende Juni in 19 Stunden durch Österreich und dem erstmaligen Sieg beim "Race Around Austria" Mitte August. "Die Titelverteidigung in Borrego Springs wäre quasi das i-Tüpfelchen einer perfekten Saison", so Kaider im Vorfeld der WM.
Der 38-jährige Niederösterreicher fuhr bereits am 25. Oktober in die USA, um den Jetlag in den Griff zu bekommen. Gegen die tiefen einstelligen Temperaturen in der Nacht und an die 30 Grad C am Tag hat sich Kaider mit seinem Bekleidungshersteller MaroItalia einiges einfallen lassen. Auch an der Aerodynamik am Rad wurde getüftelt: Je windschnittiger die Sitz-Position über 24 Stunden gehalten werden kann, umso höher ist die Leistung. Mit Martin Müllner und Zoltan Bogdan hatte der Weinviertler zudem ein erfahrenes Team - und eine gute Vorbereitung vor Ort.
So ging es dann am Freitag um 17 Uhr Ortszeit (Samstag, 1 Uhr MESZ) auf den "Christmas Circle" in der Wüstenstadt, ein Rundkurs mit 18 Meilen (29 km). Wie erwartet war die Konkurrenz mit dem Slowenen Stanislav Verstovsek und dem früheren norwegischen Profi Vidar Mehl sehr stark. Während der ersten Stunden schenkten sich die drei nichts, doch verlief für Kaider zunächst alles nach Plan.
Nach rund vier Stunden und 150 Kilometern hatte Kaider jedoch erstmals mit starker Übelkeit zu kämpfen: "Das kenne ich von Ultracycling-Rennen, das habe ich immer wieder mal. Dann nehme ich was dagegen und dann war‘s das eigentlich in der Regel.“ Dieses Mal setzte die Übelkeit aber nach rund eineinhalb Stunden wieder ein.
"Dann habe ich wieder etwas genommen und war eigentlich schon auf der maximalen Dosis des Medikaments“, so Kaider. Er trank weniger, aber selbst wenn er nur Wasser zu sich nahm, löste das einen starken Brechreiz aus. Auch die Kohlehydrat-Zufuhr war dadurch eingeschränkt. "Das ganze Spiel ging dann sieben Stunden so. Ich bekam gar nichts mehr hinunter, und habe gemerkt, dass ich komplett leer bin. Aber ohne Treibstoff kann man natürlich nicht fahren“, gestand der Wolkersdorfer später.
Zur Hälfte des Rennens, nach zwölf Stunden und 270 Meilen (434 Kilometer), musste Kaider abbrechen: "Es ist sehr bitter. Was anderes ist es, wenn man den Titel nicht verteidigen kann, weil die anderen stärker sind, dann ist das zu akzeptieren. Wenn man aber wegen sowas nicht weiterfahren kann, ist es doppelt bitter!“
So ging der WM-Titel heuer an den Slowenen Stanislav Verstovsek, der 523 Meilen (841 Kilometer) absolvierte. Zweiter wurde der Amerikaner Chris Stevens mit 510 Kilometern, gefolgt von seinem Landsmann Jesse Hogins mit 505,2 km. Marko Baloh (Slowenien), mehrfacher Ultracycling-Rekordhalter, wurde mit 487,2 km Vierter.
Für Philipp Kaider geht es nun über Chicago zurück nach Wien, in die "off-season". Ein bis zwei Wochen wird der Intensiv-Krankenpfleger "versuchen, nicht ans Radfahren zu denken" (Kaider) und sich danach Gedanken über die kommende Saison machen. Einige Ideen hat er bereits, will aber noch nichts verraten...
Christian Troll ist Pressesprecher von Philipp Kaider.
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