Belgier siegt vor Girmay und Ackermann

Philipsen bricht auf der 10. Tour-Etappe Alpecins Bann

Von Marc Zeiringer

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Jasper Philipsen (Alpecin - Deceuninck) gewinnt die 10. Etappe der Tour de France im Sprint | Foto: Cor Vos

09.07.2024  |  (rsn) - Die 10. Etappe der 111. Tour de France wurde von Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) erbeutet. Nach zwei zweiten Plätzen gewinnt er das 187 Kilometer lange Teilstück von Orléans nach Saint-Amand-Montrond vor Biniam Girmay (Intermarché – Wanty) und dem deutschen Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech). In einem Parade-Leadout seines belgischen Rennstalls Alpecin – Decuninck lancierte Philipsen vom Hinterrad des Weltmeisters Mathieu Van der Poel den Sprint und triumphierte somit zum bereits siebenten Mal bei der Tour de France, zum ersten Mal bei dieser Austragung.

“Letzte Woche war keine tolle Woche, es war eine endlose Woche für uns mit etwas Pech. Jetzt sind wir erleichtert. Jetzt haben wir erreicht, was wir hier machen wollte. Es war ein toller Job des Teams. Wir wussten, dass die Kurven knifflig sind. Das Team hat immer an mich geglaubt und heute konnten wir unsere Stärken ausspielen. Es war ein verdienter Sieg für uns alle“, erklärte der 26-jährige Belgier im Ziel.

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Auch sein sportlicher Leiter Robbe Ghys zeigte sich nach dem ersten Etappensieg bei dieser Tour euphorisch: “Das Team hat einen Leadout wie aus dem Lehrbuch gemacht. Wir haben überhaupt keine Fehler gemacht. Wir waren zur richtigen Zeit da, mit dem ganzen Team und Jasper hat den Sieg abgeschossen. Wir sind happy.“

Ackermann sorgte mit dem dritten Platz für das beste deutsche Ergebnis dieser Tour und gratulierte Philipsen zu seiner Leistung, hatte Ackermann sich im Sprint doch das ideale Hinterrad des Belgiers gesichert.

“Ich kann mir heute nichts vorwerfen, ich habe alles richtig gemacht. Der Antritt von Jasper (Philipsen) war einfach zu stark. Es war nicht das Rennen, das ich mir vorgestellt habe. So ein Rumgedudel wie heute und dann ein Sprint, das ist nicht so meins. Aber die harten Etappen werden kommen“, resümierts der 30-Jährige seinen Tag.

Auch Degenkolb und Bauhaus in den Top Ten

Rang vier und fünf gingen an Wout Van Aert (Visma Lease a Bike) und Fernando Gaviria (Movistar). In einer Etappe mit wenigen Highlights blieb der Stand in der Gesamtwertung unverändert. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) führt weiter 33 Sekunden vor Remco Evenepoel (Soudal – Quick Step) und 1:15 Minuten vor Jonas Vingegaard (Visma - Lease a Bike)

Aus deutscher Sicht gab es mit insgesamt drei Top Ten Plätzen weitere Gründe zu Jubeln. John Degenkolb (dsm-firmenich PostNL) sprintete unmittelbar vor Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) zu Rang sieben.

“Heute war es ziemlich leicht, ein ziemlich ruhiger Tag. Es war etwas nervös wegen des Windes, aber am Ende harmlos. Das Finale war ein wenig komisch, die Teams um die Gesamtwertung waren lange vorne, ich habe dann Nikias (Arndt) etwas verloren und war bei der Kilometer-Marke alleine. Man will immer gewinnen, aber es ist die Tour, das schwerste Rennen des Jahres. Da muss man ehrlich zu sich selbst sein und vielleicht auch mal mit dem Erreichten zufrieden sein“, meinte Bauhaus.

Das Streckenprofil der 10. Etappe | Grafik: ASO

So lief die 10. Etappe der Tour de France:

Nach dem ersten Ruhetag starteten die Radprofis am Dienstag in die flachste Etappe der diesjährigen Tour de France von Orléans nach Saint-Amand-Montrond mit gerade einmal 950 Höhenmetern und nur einer Sprintwertung war ein Leckerbissen nicht erwartet worden. Doch was dann folgte ließ den einen oder andern Fan vermutlich einschlafen. Pünktlich erfolgte der Start um 13:25 und wie es bei Sprintetappen an dieser Tour so üblich ist wurde das Tempo zu Beginn erstmal gemächlich gestaltet. Es blieb noch etwas Zeit für Plaudereien im Feld. Erst nach rund 25 Kilometern gab es mit einem kurzen heftigen Regenschauer die nächste erwähnenswerte Situation.

Dann kam 10 Kilometer vor der Sprintwertung Bewegung in das Rennen, als Maxim Van Gils, Harm Vanhoucke (beide Lotto – Dstny) und Kobe Goossens (Intermarché – Wanty) attackierten. Wenig später versuchte es das Groupama – FDJ Duo mit Kevin Geniets und Valentin Madouas. Zunächst bildeten sich zwei Gruppen, mit Vanhoucke und Goossens vor Geniets, Madouas und Van Gils. Die Verfolgergruppe wurde dann aber bereits vor dem Sprint wieder eingeholt. Vanhoucke gewann den Sprint vor Goossens und holte sich damit 20 Punkte und das Preisgeld ab, ließ sich aber sofort wieder in das Feld zurückfallen. Philipsen und Girmay holten als Dritter und Vierter noch 15 bzw. 13 Punkte. Goossens blieb in Folge solo an der Spitze, wurde aber auch nach wenigen Kilometern wieder vom Peloton eingeholt.

Danach folgte eine weitere ruhige Phase mit immer wieder kleinen Regenschauern. Bis zur Rennhalbzeit gab es keine nennenswerten Ereignisse und auch danach blieb das Peloton weiter geschlossen. Knapp 60 Kilometer vor dem Ende begann ein kurzer Positionskampf im Feld und das Tempo wurde stark angezogen. Doch wurde nach dem Ausbleiben einer erhofften Windkantensituation das Tempo wieder herausgenommen. Erst 10 Kilometer vor dem Ende hatte dann wirklich das Finale der Etappe begonnen. In einem Leadout aus dem Bilderbuch brachten die Mannen vom Team Alpecin – Deceuninck Van der Poel und Philipsen in eine ideale Position. Am Hinterrad von Van der Poel eröffnete Philipsen den Sprint und gewann schließlich überlegen vor seinen Mitstreitern die 10. Etappe.

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