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20.10.2024 | (rsn) – Routinier Roger Kluge und Youngster Tim Torn Teutenberg haben zum Abschluss der Bahn-Weltmeisterschaften von Kopenhagen sensationell die Goldmedaille im Madison gewonnen und dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) den ersten Titelgewinn beschert. Für den 38-jährigen Kluge war es in dieser Disziplin das bereits dritte WM-Gold nach 2018 und 2019, der 16 Jahre jüngere Teutenberg dagegen konnte sich erstmals das Regenbogentrikot überstreifen.
Das deutsche Duo lieferte in der Ballerup Super Arena eine überragende Vorstellung ab, fuhr sich schon früh einen Rundengewinn heraus und übernahm die Spitze der Gesamtwertung. Es folgten weitere Punkte- und ein Rundengewinn, letztlich sammelten Kluge/Teutenberg 76 Zähler und hatten damit 16 mehr auf ihrem Konto als die Belgier Lindsay De Vylder und Fabio Van den Bossche, die sich Silber vor dem dänischen Duo Michael Morkov / Niklas Larsen sicherten.
“Es war mal wieder unerwartet. Dass wir am Ende den Titel sogar überlegen gewinnen, habe ich vor zwei Tagen nicht geglaubt. Wir haben unseren Plan 1:1 umsetzen können“, sagte Kluge, der seine bisherigen beiden WM-Titelgewinne im Zweier-Mannschaftsfahren jeweils mit Theo Reinhardt feiern konnte.
Für den in Dänemark fehlenden Berliner sprang der 22-jährige Teutenberg ein und erhielt vom Altmeister, der erst am Freitag angereist war, ein großes Lob: “Tim hat sich heute das Herz rausgefahren und gehalten, wo wir hinwollten - jung und ungestüm“, sagte Kluge. “Ich habe Roger als Nachwuchsfahrer immer zugeschaut – jetzt mit ihm Weltmeister zu werden, ist natürlich Wahnsinn“, ergänzte Teutenberg.
Die Gastgeber konnten am letzten Tag sogar noch zwei Goldmedaillen bejubeln. In ihrem letzten großen Rennen eroberte Julie Leth das Regenbogentrikot im Punkterennen der Frauen. Wenig später holte sich der 22-jährige Tobias Hansen den Titel im Ausscheidungsrennen der Männer. Der Niederländer Harrie Lavreysen wurde im Sprint seiner Favoritenrolle gerecht und verbesserte seine WM-Bilanz auf 16 Goldmedaillen.
Bis zum Ende hart umkämpft war das Punkterennen der Frauen, ehe ein Defekt das Goldduell zwischen Leth und Lotte Kopecky entschied. Auf den letzten Metern fiel der Belgierin die Kette vom Rad, zwar konnte Kopecky einen Sturz verhindern, aber ihre dänische Kontrahentin musste sie an sich vorbeiziehen lassen. Bejubelt von den dänischen Fans fuhr die 32-jährige Leth zum Abschluss ihrer internationalen Rennen noch eine Ehrenrunde.
Lara Gillespie sicherte sich Bronze vor der punktgleichen Ally Wollaston aus Neuseeland. Dank der gesammelten Punkte im Finalsprint ging die Medaille aber an die Irin. Die deutsche Starterin Lea Lin Teutenberg wurde Elfte.
Das Ausscheidungsrennen der Männer musste aufgrund von Stürzen gleich zwei Mal neutralisiert werden. Der deutsche Teilnehmer Benjamin Boos verabschiedete sich früh aus dem Rennen, der Österreicher Tim Wafler landete auf dem zehnten Rang. Gold sicherte sich Hansen, der den finalen Sprint gegen den Italiener Elia Viviani gewann. Bronze ging an den Kanadier Dylan Bibic.
Im Sprint der Männer warteten am Schlusstag noch die Halbfinal- und Finalläufe. Mit Lavreysen und Jeffrey Hoogland schafften beide niederländischen Teilnehmer den Sprung ins Finale, das im Format Best-Of-Three ausgesprintet wurde. Nachdem er die ersten beiden Läufe gewonnen hatte, durfte Lavreysen seine insgesamt 16. Goldmedaille bei Bahn-Weltmeisterschaften bejubeln. Hoogland musste sich nach einem harten Kampf mit Silber begnügen, der Japaner Kaiya Ota holte sich im Kleine Finale gegen Nicholas Paul aus Trinidad und Tobago die Bronzemedaille.
Zwei Niederländerinnen schafften den Sprung in das Keirin-Finale, wo sie auf zwei Britinnen und zwei Japanerinnen strafen. Letztlich hatte die Japanerin Mina Sato das bessere Ende für sich. Sie fing die in der letzten Runde führende Britin Emma Finucane noch ab, die auf der Zielgerade sogar noch auf Platz vier abrutschte.
Die Niederländerin Hetty van de Wouw sicherte sich nach dem Sprint ihre zweite Silbermedaille, für Katy Marchant gab es Bronze. Die beiden deutschen Starterinnen Clara Schneider und Alessa-Catriona Pröpster qualifizierten sich über die Hoffnungsläufe zwar für das Viertelfinale, scheiterten aber dort.
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