RSNplusRed Bull verpasst die Top Ten deutlich

Eisel bekam bei Mailand-Sanremo einige graue Haare mehr

Von Felix Mattis (Sanremo) und Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Eisel bekam bei Mailand-Sanremo einige graue Haare mehr"
Bernhard Eisel (Red Bull - Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

22.03.2025  |  (rsn) – Drei aktuelle Profis von Red Bull – Bora – hansgrohe schafften es 2024 in die Top 15 von Mailand-Sanremo. Ein Jahr später brachte der deutsche Rennstall auf der Via Roma keinen einzigen Fahrer unter die besten 15. “Wenn man keinen Top-Ten-Platz einfährt, kann man nicht zufrieden sein. Ich habe mir auf jeden Fall einige graue Haare abgeholt während dieser 289 Kilometer“, resümierte der Sportliche Leiter Bernhard Eisel gegenüber RSN in Sanremo.

Seine Mannschaft spielte zu keinem Zeitpunkt des Rennens eine Rolle. Kapitän Maxim van Gils belegte nach überstandener Krankheit als bester Fahrer seines Teams Platz 19. Der Vorjahressiebte war an der Cipressa einer der Fahrer, die dem Tempo von Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) nicht mehr folgen konnten. Nach der Abfahrt wurde er vor dem Poggio noch von Laurence Pithie unterstützt – wie van Gils neu im Team. Der Neuseeländer hatte letztes Jahr in Sanremo den 15. Platz belegt.

___STEADY_PAYWALL___

Als an der Cipressa die Post abging, konnten überhaupt nur drei Fahrer dem Weltranglistenersten folgen, Romain Grégoire (Groupama – FDJ) musste Pogacar, den späteren Sieger Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) und Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) im oberen Teil des Anstiegs aber ziehen lassen. “Wir wussten, dass UAE an der Cipressa ‘All-Out‘ gehen wird, aber es war noch mal schneller, als alle erwartet haben“, blickte Eisel zurück. Veranstalter-Angaben zufolge benötigte Pogacar für den Anstieg genau 8:45 Minuten - 32 Sekunden weniger als der 29 Jahre bestehende Rekord.

Maxim van Gils war auf Platz 19 bester Fahrer von Red Bull – Bora – hansgrohe bei Mailand-Sanremo. | Foto: Cor Vos

 

“Das war schon sehr beeindruckend, gerade Tim Wellens und Jhonatan Narvaez – dagegen war kein Kraut gewachsen. Die Leistung von Filippo Ganna und Mathieu van der Poel muss man dann anerkennen, das ist dann auch verdient“, meinte Eisel anerkennend. Seine Mannschaft hatte bei der Einfahrt zum vorletzten Anstieg allerdings auch Pech. “Der Sturz dort hat womöglich einiges durcheinandergebracht, aber am Ende haben wir uns deutlich mehr vorgenommen, als wir erreicht haben. Wir werden jetzt mit den Fahrern sprechen, auch Laurence Pithie ist noch gestürzt“, so Eisel.

Red Bull geriet früh im Finale ins Hintertreffen und war auf die Hilfe anderer angewiesen. “An der Cipressa konnten wir nicht viel ausrichten, wir hätten darauf hoffen müssen, dass Ganna im Flachen nicht mitfährt, aber das haben sie großartig gemacht. Unser Plan war es, dabeizubleiben oder zumindest wieder zurückkommen zu können. Das war dann schon recht früh eigentlich ausgeschlossen“, erklärte Eisel. Die drei Spitzenreiter arbeiteten zwischen Cipressa und Poggio perfekt zusammen und hielten das Verfolgerfeld so auf Abstand.

Laurence Pithie (Red Bull – Bora – hansgrohe) fehlten nach einem Sturz im Finale die Kräfte. | Foto: Cor Vos

 

Dort arbeitete auch Red Bulls Schnellster mit. “Pithie hat nach seinem Sturz angeboten, Tempo zu fahren, im Nachhinein war das vielleicht ein Fehler, weil er unter Umständen auch hätte sprinten können. Aber Maxim van Gils sah zu diesem Zeitpunkt auch noch gut aus, darum war unser Plan, dass wir versuchen, so nah wie möglich an den dreien da vorne dranzubleiben“, so Eisel. Die Aussicht auf den Sieg hatten hier wohl aber alle schon aufgegeben: “Es gab nicht viele Teams, die mitgearbeitet haben, auch weil Lidl – Trek noch unorganisiert war, also haben wir das übernommen.“

So fällt die Bilanz für den deutschen WorldTour-Rennstall, der bei der Primavera ohne deutschsprachige Fahrer gestartet war, eher mager aus. Neben van Gils kam auch Roger Adria im 42-köpfigen Verfolgerfeld an. Der Spanier erreichte das Ziel auf Rang 24. Pithie verlor schließlich noch den Anschluss und beendete das Rennen auf Position 48.

Mehr Informationen zu diesem Thema

15.04.2025Red-Bull-Teamchef Denk: “Vielleicht fehlt der Klassikerfuchs“

(rsn) – In den letzten Wochen stand genau jene Klassikerfraktion im Dauereinsatz, die Red Bull – Bora – hansgrohe zur neuen Saison so massiv verstärkt hatte. Mit dem im Winter etablierten eigen

25.03.2025Pogacar & Co. lassen Radsport-Rekorde purzeln

(rsn) - Mit einer Piaggio hätten sie wohl kaum schneller die 5,6 Kilometer lange Auffahrt zur Cipressa bezwungen. Als Weltmeister Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) mit Mathieu van der Poel (Al

25.03.2025Vollering moniert Preisgeld-Diskrepanz

(rsn) – Die Weltranglistenerste Demi Vollering (FDJ – Suez) äußerte unmittelbar vor dem Start zu Sanremo Women ihren Unmut über die Ausschüttung an Preisgeldern, die die Frauen bei der Reaktiv

24.03.2025Pedersen in der Woche vor Mailand-Sanremo erkrankt

(rsn) – Nach seinen bisherigen starken Auftritten in der noch jungen Saison gehörte Mads Pedersen (Lidl – Trek) zu den Top-Favoriten auf den Sieg bei Mailand-Sanremo. Doch als Tadej Pogacar (UAE

23.03.2025Van der Poel bezwingt Pogacar mit taktischen Sahnestücken

(rsn) - Der Kampf Mann gegen Mann zwischen Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) und Tadej Pogacar (UAE - Emirates - XRG) bei Mailand-Sanremo (1.UWT) schien zur Hälfte des Anstiegs am Poggio ku

23.03.2025In aller Ruhe nahm van der Poel die Flasche, als Pogacar angriff

(rsn) – Einmal probierte Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) seinen letzten Begleiter am Poggio abzuschütteln. Wohl niemand hat gezählt, wie oft Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG)

23.03.2025Svrcek bricht sich mehrere Knochen

(rsn) - Das rechte Schlüsselbein, das rechte Schulterblatt und mehrere Rippen - Martin Svrcek (Soudal - Quick-Step) bestritt am Samstag im vierten Profijahr zum ersten Mal ein Monument. Das beendete

23.03.2025Hat der Sturz am Fuß der Cipressa Mailand-Sanremo mitentschieden?

(rsn) – Eine Szene, die während des UAE-Feuerwerks an der Cipressa bei Mailand-Sanremo (1.UWT) untergegangen ist, für den Ausgang des Rennens aber möglicherweise gar nicht so irrelevant war, ist

23.03.2025Degenkolb lebt seinen Sanremo-Traum weiter

(rsn) – Der Poggio liegt hinter den Fahrern, eine rund 30-köpfige Spitzengruppe fährt unter dem Teufelslappen von Mailand-Sanremo durch. Die Via Roma ist erreicht, das Team Katusha bereitet den Sp

23.03.2025Gelbe Karten für Ferrand-Prévot, Kerbaol und Van Gils

(rsn) – Die beiden Französinnen Pauline Ferrand-Prévot (Visma – Lease a Bike) und Cédrine Kerbaol (EF Education – Oatly) sowie der Belgier Maxim Van Gils (Red Bull – Bora – hansgrohe) sin

22.03.2025Pogacar: “Der Poggio ist eben nicht fünf Kilometer länger“

(rsn) – Tadej Pogacar und sein Team UAE – Emirates – XRG sind auch ohne Sieg beim 116. Mailand-Sanremo gefeiert worden. Noch lange nach dem Rennen standen zahlreiche Fans um den Mannschaftsbus d

22.03.2025Vollering Vierte in Sanremo: “Jetzt verstehe ich Pogis Problem“

(rsn) – Für Demi Vollering (FDJ – Suez) ist der Traum vom Sieg beim Comeback des Frauenrennens von Mailand-Sanremo (1.WWT) nicht in Erfüllung gegangen. Die 28-jährige Niederländerin musste sic

Weitere Jedermann-Nachrichten

17.04.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

17.04.2025Koech lässt Lotto - Kern Haus in Frankreich jubeln

(rsn) - Silas Koech hat seinem neuen Team Lotto – Kern Haus – PSD Bank den ersten UCI-Sieg der Saison 2025 beschert. Der 21-jährige Rheinbacher gewann in Frankreich die 2. Etappe der 64. Tour du

17.04.2025Zimmermann holt sich auf der Königsetappe das Führungstrikot

(rsn) – Edison Alejandro Callejas (Petrolike) hat auf der Königsetappe des 7. Giro d´Abruzzo (2.1) seinen ersten Sieg bei den Profis eingefahren. Der 24-jährige Kolumbianer setzte sich über 160

17.04.2025Top-Trio um Comebacker Evenepoel mit den größten Siegchancen

(rsn) – Derart viel Aufmerksamkeit wie in diesem Jahr gab es schon lange nicht mehr für den Pfeil von Brabant. Zwar ist das Rennen der Pro-Kategorie regelmäßig die letzte Chance für einen Formch

17.04.2025Cosnefroy auch zu den Ardennenklassikern noch nicht fit

(rsn) – Ebenso wie Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) hat Benoit Cosnefroy (Decathlon - AG2R La Mondiale) noch kein Rennen im Jahr 2025 bestritten. Der 29-jährige Franzose laboriert seit Läng

17.04.2025Wie bei den Frauen: Cauberg wieder finaler Anstieg im Männerrennen

(rsn) – Mit der Übernahme des Amstel Gold Race durch Rennveranstalter Flanders Classic zu dieser Saison gibt es diesmal bei den Männern eine entscheidende Änderung: Der Cauberg wird wieder zum le

17.04.2025Pogacar zur Vuelta? Guillén setzt auf das Prinzip Hoffnung

(rsn) – Mit der Tour de France im Juli und der Straßen-WM im September hat Tadej Pogacar (UAE Team Emirates – XRG) seine Highlights für die zweite Saisonhälfte benannt. Ob der Weltmeister auch

17.04.2025Limburg-Stürze: “Diese Ankunft war einfach super unsicher“

(rsn) – In einer der letzten Kurven der Ronde van Limburg (1.1) kamen mehrere Fahrer von der Strecke ab und stürzten hinter den Barrieren inmitten von Zuschauen. Dabei verletzten sich zwei Profis d

17.04.2025Van der Poel gibt MTB-Saisoneinstand in Deutschland

(rsn) – Nach seinem dritten Triumph bei Paris-Roubaix legt Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) eine Pause auf dem Straßenrad ein. Die Zeit bis zur Tour de France – nach jetzigem Stand s

17.04.2025Evenepoel: “Ich habe sehr an meiner Zukunft gezweifelt“

(rsn) – Nach dem zweiten schweren Sturz seiner Karriere und einer monatelangen Regenerationsphase bestreitet Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) beim Brabantse Pijl (1.Pro) sein erstes Radrennen

16.04.2025Amstel Gold Ladies Edition im Rückblick: Die letzten 8 Jahre

(ran) - Das Amstel Gold Race der Frauen wurde erstmals 2001 ausgetragen. Nach drei Editionen wurde das niederländische Eintagesrennen aber wieder eingestellt und erst zur Saison 2017 wiederbelebt. Se

16.04.2025Rutsch: “Ich habe das wirklich gebraucht“

(rsn) – Beim 122. Paris-Roubaix (1.UWT) fuhr Jonas Rutsch (Intermarché – Wanty)  bei einem “Ritt auf Messers Schneide“ ein Ergebnis heraus, “dass der Kopf dingend brauchte“, wie er RSN b

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine