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10.03.2003 | Während der deutsche Tourismus im Jahr 2002 allgemein stagnierte, liegt Fahrradurlaub weiter im Trend: Mehr als zwei Millionen Deutsche verbrachten 2002 ihren Urlaub im Fahrradsattel. Das entspricht einer Steigerung von 12,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zu diesen Ergebnissen kommt die Radreiseanalyse 2003, die der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) jetzt im Rahmen der Internationalen Tourismus-Börse in Berlin vorstellte.
Verschiedene Umfragen sehen für 2003 die Elbe als beliebtestes Radreiseziel, gefolgt von Weser, Donau, Ostseeküste und Bodensee. ADFC-Mitglieder wählten erneut den Weserradweg als beliebtesten Radfernweg, beliebteste Radreise-Regionen sind Mecklenburg-Vorpommern und Bayern. Bei den ausländischen Zielen konnte sich Österreich in der Gunst der Radler etablieren, gefolgt von Frankreich, Italien und der Schweiz. Bei den Radreisenden nimmt das Interesse an den osteuropäischen Ländern zu.
Der Trend zu hochwertigen Angeboten setzt sich dabei fort. „Anbieter, die auf Qualität und neben hochwertiger Wegweisung auf gutes Kartenmaterial oder fahrradfreundliche Hotels setzen, werden mit hohen Radlerzahlen belohnt“, sagte der stellvertretende ADFC-Bundesvorsitzende Ulf Keutmann. So stieg der Oder-Neiße-Radweg in der Gunst der ADFCler wieder um einen Punkt von Platz 10 auf Platz 9. Er ist Modellroute für das geplante D-Netz, das einheitliche Radfernwegenetz Deutschlands.
Einige Routen und Regionen in Deutschland gehen mit gutem Beispiel voran. Die Abschnitte in Hessen und Nordrhein-Westfalen werden ab 2003 ausgeschildert. Auf dem Weg zum D-Netz gibt es aber noch viel zu tun. Der ADFC kritisiert, dass in Deutschland bisher nur einige Bundesländer Ansprechpartner für den Fahrradtourismus benannt haben. Keutmann: „Um ein nationales Radfernwegenetz nach einheitlichen Qualitätskriterien zu verwirklichen, brauchen wir eine bundesweite Koordinierungsstelle." Diese sollte im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans eingerichtet werden.
Mit Unverständnis beobachtet der ADFC die Produktpolitik der Deutschen Bahn AG. Fahrrad-Stellplätze werden abgebaut, attraktive Fernverbindungen – besonders der ICE – werden Radreisenden vorenthalten. Keutmann: „Viele touristische Regionen in Deutschland werden für Radurlauber mit dem Zug unerreichbar.“ Dass es auch anders geht, beweisen die Züge der CityNightLine (CNL): Ab sofort nehmen alle Linien Fahrräder mit. 2002 beförderten die Nachtzüge CNL und DB NachtZug 20.000 Räder. Auf der diesjährigen ITB informiert der ADFC bereits zum zwölften Mal das touristische Fachpublikum über Trends und Entwicklungen im Fahrradtourismus.
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