Hauptversammlung des ADFC in Leipzig

24.11.2003  |  "Für die Bundesregierung hat die Förderung des Fahrradverkehrs einen hohen Stellenwert. Das Fahrrad ist ein wichtiger und unverzichtbarer Bestandteil unserer integrierten Verkehrspolitik." Das sagte die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Iris Gleicke, anlässlich ihres Grußwortes auf der Bundeshauptversammlung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs e.V. (ADFC) am Samstag in Leipzig. Mit dem "Nationalen Radverkehrsplan" (NRVP) habe das Bundesverkehrsministerium einen breiten gesellschaftlichen Dialog über neue Wege und Umsetzungsstrategien zur Radverkehrsförderung initiiert und konkrete Handlungsempfehlungen gegeben.

Nur durch eine konsequente Umsetzung des NRVP werde die Weiterentwicklung und Optimierung der Rahmenbedingungen für die verstärkte Fahrradnutzung gelingen. Es sei erklärtes Ziel der Bundesregierung, den Fahrradverkehr im Alltag, in der Freizeit und im Urlaub als sinnvolle Alternative gegenüber anderen Fortbewegungsmöglichkeiten zu fördern, betonte Gleicke. Wer mit dem Rad fahre, trage zur Entlastung der Innenstädte vom motorisierten Verkehr und damit zur Erhöhung der Lebensqualität bei und tue zudem etwas für die eigene Gesundheit. Zu berücksichtigen sei auch die Bedeutung des Fahrrades für den Tourismusstandort Deutschland; gerade für strukturschwache, aber landschaftlich reizvolle Regionen stelle ein attraktives Fahrradangebot eine wirtschaftliche Chance dar, führte Gleicke aus.

Die Staatssekretärin erläuterte, dass es zu einer erfolgreichen Verwirklichung des Nationalen Radverkehrsplans der engen Zusammenarbeit mit Länder und Kommunen bedürfe, und dankte dem ADFC für seine Unterstützung. Obwohl die Finanzierung und der Ausbau der Radwege zu den Kompetenzen der Länder und Kommunen zähle, habe der Bund seit 2002 die Mittel für den Radwegebau an Bundesstraßen, mit 100 Millionen Euro jährlich, verdoppelt. Eine weitere flexible Verwendung von Bundesmitteln beim Ausbau von Betriebswegen an Bundeswasserstraßen zu Radwegen sei seit diesem Jahr gesichert. Von besonderer Bedeutung sei, dass ab 2004 zur Umsetzung des NRVP - zum Beispiel für die Durchführung von Fachkonferenzen oder die Vergabe von Gutachten - jährlich zwei Millionen Euro gesondert im Bundeshaushaltsplan ausgewiesen werden.

Durch gezielte Radverkehrsförderung könnten Potenziale für die neuen Bundesländer geweckt werden, sagte Gleicke. Als positives Beispiel hob sie das Pilotvorhaben Oder-Neiße-Radweg hervor. Das Modellvorhaben wurde durch den Bund gefördert und Ende 2002 erfolgreich abgeschlossen. Der Oder-Neiße-Radweg liege bereits jetzt hinsichtlich seiner Attraktivität und touristischen Infrastruktur in der Beliebtheitsskala der deutschen Radfernwege auf einem der vorderen Plätze.

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