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01.06.2011 | (Schleiz, 30. 5.; Ra) - Motorsportler und Wandervögel bekommen leuchtende Augen, wenn sie den Namen "Schleiz" hören. Was aber zieht hunderte von Radrennern Ende Mai an diesen einsamen Ort im Thüringer Wald? Hier, wo sich das Vogtland mit profiliertem Gelände und steilen Anstiegen so richtig ins Zeug legt.
Was ist er, der Reiz von Schleiz?
Soviel vorab: Es ist die "Challenge" - die Herausforderung, eine schwierige Strecke zu meistern.
Zum zweiten Mal haben die Organisatoren im Rahmen des German Cycling Cups eine sehr schöne Veranstaltung auf die Beine gestellt. Schon bei der Premiere im letzten Jahr überraschten die Schleizer mit Extras wie einer von einer Künstlerin gefertigten exklusiven Medaille aus Ton, die sich wohltuend von dem üblichen Blech-Einerlei abhob.
Und wie im vergangenen Jahr war der Starterbeutel wieder mit vielen nützlichen Renner-Accessoires gefüllt, darunter eine schöne Rad-Kappe, eine Rennflasche und Stärkungsmittel aller Art - natürlich dopingfrei.
Dazu gab es am Vorabend die obligatorische Pasta-Party, bei der man aber auch die typische Thüringer Bratwurst verdrücken konnte. Zudem gab es neben Eiswagen und Bierstand auch ein gelungenes Rahmenprogramm, so etwa das Konzert der Ost-Kult-Rockband „City“. Für die Nacht konnte man gleich auf dem Renngelände für kleines Geld sein Zelt aufschlagen, oder auch das Wohnmobil abstellen. Am Renntag selbst wurde ein Sportlerfrühstück angeboten.
Kurzum: Man hatte sich schon im Vorfeld viel Mühe gegeben, und so stand einem interessanten Rad-Wettkampf nichts im Wege. Die Rennen selbst waren sehr professionell organisiert: gute Absperrungen und Absicherungen, eine Polizei-Motorradstaffel für unterwegs. Und jeder Startblock hatte einen eigenen Kommissär, der die Sportler ins Rennen schickte. 180 Helfer der Freiwilligen Feuerwehren sicherten die Strecken, und es standen über 30 Ärzte und Sanitäter vom Roten Kreuz bereit. Selbst ein Polizeihubschrauber war im Einsatz - da kam schon "Tour"-Feeling auf.
Drei Strecken standen zur Auswahl. Schon auf der kleinen 30-km-Runde waren am Ende rund 350 Höhenmeter auf dem Zähler - allerdings nicht für die German-Cycling-Cup-Wertung.
Auf der 74 km langen Strecke waren knapp 1000 Höhenmeter, auf der 148-km-Langstrecke mehr als 1800 Höhenmeter zu überwinden.
Doch die Höhenmeter alleine haben die Rennen nicht so schwer gemacht. Die Strecken waren sehr kupiert, ein ewiges auf und ab. So bot sich kaum Gelegenheit, in einer Gruppe einfach mal mitzurollen und sich ein wenig zu erholen. Außerdem erwartete die Fahrer auf den Kuppen und den wenigen Roller-Passagen meist ein böiger Wind, der natürlich immer aus der falschen Richtung zu kommen schien.
Selbst die Besten schafften in Schleiz "nur" einen 35er/ 36er Schnitt.
Doch es sind wohl gerade diese Schwierigkeiten, die auch heuer wieder über 700 Jedermänner nach Schleiz gelockt haben.
Dazu die attraktive Streckenführung, die zuerst über die legendäre Rennstrecke "Schleizer Dreieck", und dann durch eine sehenswerte Landschaft mit vielen faszinierenden Aussichten führt.
Auch Rennleiterin Vera Hohlfeld, in den 90ern eine der weltbesten Radrennfahrerinnen, und mit ihrer "Thüringer Sport Marketing GmbH" zudem für die "Internationale Thüringen Rundfahrt der Frauen" verantwortlich, war mit der Veranstaltung zufrieden: „Das war ein Fest für den Thüringer Radsport, und wir bedanken uns herzlich bei all den vielen Helfern und unseren Gastgebern in Schleiz“.
Auch wir bedanken uns: Die drei besten Teams bekamen eine richtig schöne Siegerprämie - einen Kasten Bier!
Da war er wieder, der Reiz von Schleiz...
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