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13.08.2011 | (Ra/ Bozen, 8.8., Update 11.8.) - Wie uns mehrere aufmerksame Nutzer am Montag mitgeteilt haben (u.a. Dank an Ernst und Norbert), hat Jan Ullrich in der vergangenen Woche (nahezu) heimlich an der Jedermann-Etappenfahrt Giro delle Dolomiti in Südtirol teilgenommen. Zwar nur die ersten drei Tage, dafür aber unter dem schönen Pseudonym Max Kraft. Radsport aktiv ist der Sache natürlich nachgegangen, und hat Jan gestern abend endlich ans Telefon bekommen. Hier der Bericht über die Südtiroler Rad-Premiere unseres einzigen Tour-Siegers.
Als Jan Ullrich am vergangenen Sonntag in Bozen zusammen mit dem Handicap-Rennradler Wolfgang Sacher, seinem Freund Frank Wörndl und seinem neuen Medien-Manager Falk Nier leicht verspätet zum Start der Dolomiten-Rundfahrt auf das Messegelände in Bozen kam, passierte etwas, was sonst bei Radrennen eher untypisch ist: Es wurde getuschelt.
"Isser des wirklich?", "nö, des hättens doch bestimmt bekannt gegeben", "der is doch viel zu schlank", "der fährt keine Jedermann-Rennen" - so ging es eine ganze Zeit hin und her im Feld der gut 700 Teilnehmer, bis man sich schließlich geeinigt hatte: "Doch, er isses!"
Und tatsächlich - er war's wirklich, der einzige deutsche Tour-Sieger. , Seit fast fünf Jahren ist er kein Rennen mehr gefahren. Aber seit vier Monaten sitzt er wieder regelmäßig auf dem Rad, seit vier Wochen sogar vier- bis fünfmal pro Woche, jeweils mehrere Stunden. Hat er Radsport aktiv verraten: "Ich muss mich wirklich ernsthaft auf den Ötztaler Radmarathon vorbereiten!" Da wird er in gut zwei Wochen mit Frank Wörndl unterwegs sein (siehe dazu unsere Meldung vom 2. 8.; Link hier unten).
Zusammen mit Frank kurbelte Jan auch am letzten Juli-Sonntag zum Auftakt der Dolomiten-Rundfahrt durchs Südtiroler Unterland. Das Peloton schlängelte sich über die Weinberge, und Jan wurde immer wieder angesprochen, ob er's denn auch wirklich sei. In Kaltern war dann erstmal Schluß mit der Fragerei - nun ging's gegen die Uhr, gut 900 Höhenmeter und knapp 15 Kilometer hinauf zum Mendelpass. Der Doppel-Weltmeister im Einzelzeitfahren fuhr noch ohne Zeitnehmer: "Ich wollte erstmal sehen, wie bei einem solchen Rennen überhaupt gefahren wird."
An der Passhöhe auf 1369 m war Jan dann doch erstaunt. Zum einen über die vielen Autogramm-Wünsche, aber auch über das hohe Tempo, das die Jedermänner vorlegten: "Die Besten waren mit einem Schnitt von über 22 km/h unterwegs - bei durchschnittlich sieben Prozent Steigung für mich überraschend schnell."
Am Montag hatte sich dann herumgesprochen, dass hinter dem "Kraft Maxe" auf der Startliste Jan Ullrich steckt. Bis zum gestoppten Streckenabschnitt auf das Reiterjoch wurde "Ulle" immer wieder gegrüßt und angesprochen. Die Reaktionen waren durchweg positiv, erzählt Jan: "Irgendwann tat mir fast die Schulter weh, vom vielen Geklopfe. Aber es hat gut getan!" Das Verhältnis zu seinen Fans war bei Jan Ullrich in den letzten Jahren ja durchaus zwiespältig. "Was ich vergangene Woche in Südtirol erlebt habe, hat mir aber gezeigt, dass mich die Leute noch mögen", sagt Jan mit einem Augenzwinkern: "Zumindest die, die auch Radsport mögen."
Auf der dritten Etappe durch das Fassa-Tal wurde es am Dienstag dann Ernst: Kraft-Maxe Jan ließ sich einen Transponder geben, um seinen Fitness-Stand ein wenig einordnen zu können. Und Radsport aktiv verrät das Ergebnis: 96. auf den schweren Niger-Pass - bei fast 550 Fahrern, und gerade mal vier Monaten Training nicht schlecht... Um seinen Freund Frank Wörndl (F. Bayer, laut Startliste) zu schlagen, muss sich Ulle aber noch mächtig anstrengen: Der war als 44. fast eineinhalb Minuten schneller.
"Mir geht's vor allem darum, den Spaß am Rennradfahren wieder zu finden", erzählt Jan: "Heuer hab ich zum ersten Mal wieder die Tour geguckt. Und ich werde in Zukunft so einige Jedermann-Rennen fahren." Seine bisherige "Hassliebe" zum Radsport will Ulle nun wieder ganz zum Positiven wenden: "Die Hobby-Rennen machen wirklich Laune. Man fährt Seite an Seite mit Gleichgesinnten, fachsimpelt über Strecke und Material, gibt ein paar Tips..." Das sei eine ganz neue Erfahrung für ihn, sagt Jan: "Einfach mal Radfahren. Und vor allem ohne ständig über das Thema Doping reden zu müssen."
So plant Jan Ullrich zusammen mit seinem neuen Manager Charly Steeb, im kommenden Jahr bei fünf bis sieben größeren Jedermann-Rennen in ganz Europa dabei zu sein. Nicht nur, um selber Spaß zu haben, sondern auch, um Gutes zu tun. "Das wird nach dem Schema wie beim Ötztaler Radmarathon laufen", erklärt Medien-Mann Falk Nier aus Steebs Team: "Es gibt Komplett-Pakete zu kaufen, mit Startplatz und Unterkunft, mit denen man dann mit Jan unterwegs ist."
Die Einnahmen daraus werden jeweils für wohltätige Zwecke verwendet, so Nier. Man denke auch darüber nach, eine eigene Stiftung zu gründen. Radsport aktiv hätte einen Vorschlag für einen zündenden Namen: Wie wär's mit "Max-Kraft-Stiftung"?
Übrigens: Unser gelegentlicher Jedermann-Blogger Thomas Janz, Online-Chef von Eurosport, hat Jan Ullrich ebenfalls in den Dolomiten getroffen. Seine Erlebnisse mit Ulle und Franky finden Sie unter dem zweiten Link.
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