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08.10.2012 | Der "Riderman" ist durchaus ein besonderes Radsport-Event: An drei Tagen werden zwei Radrennen und ein Einzelzeitfahren ausgetragen. Und es scheint sich langsam rumzusprechen, dass die Veranstaltung Ihren Reiz hat: Es war einiges los am letzten September-Wochenende in Bad Dürrheim.
Doch der Reihe nach. Der Freitag ist der Tag des Materials. Wer meint, dass nur Triathleten auf Zeitfahr-Maschinen sitzen, der irrt. Ab 14 Uhr wurden nicht nur teure Zeitfahr-Räder, sondern auch die passenden Zeitfahr-Helme, Zeitfahr-Anzüge und gut eingeölte Fahrer/innen auf den 16 km langen und nicht zu unterschätzenden Wendekurs mit 200 hm geschickt.
Hatte es im letzten Jahr noch lange Schlangen und große Hektik vor der Startrampe gegeben, so war es in diesem Jahr recht entspannt. Da wir erst kurz vor 16 Uhr in Bad Dürrheim ankamen, war auch der Andrang bei der Startnummern-Ausgabe vom Vorjahr kein Thema: Wir konnten die angenehm kurzen Wege vom Parkplatz zum Start/ Ziel-Bereich bequem und ohne Stress nutzen.
Mein planmäßiger Start
um 17:07:40 Uhr wurde vorgezogen, denn die Rampe war frei, und auch die Team-Kollegen Volker und Philipp waren bereits früher als geplant auf die Strecke geschickt worden.
Meine Erfahrungen aus dem letzten Jahr war noch präsent: Da hatte ich mit 25:06 eine verhältnismäßig gute Zeit abgeliefert (etwa dreieinhalb Minuten hinter der Siegerzeit), war dann aber für die beiden anderen Tage schon leicht „geschwächt“.
So hatte ich mir heuer etwas mehr Zeit gegönnt (26:00) - und staunte später nicht schlecht, dass der Sieger mit einer Verbesserung von fast 30 Sekunden auf den Streckenrekord eine ziemlich gute Leistung auf den Asphalt gebracht hatte. Mein Platz 254 war dann doch überraschend schlecht, und bedeutete auch, dass die Fahrer vor mir ganz schön gut unterwegs waren.
Leider waren wir in diesem Jahr
nur mit vier "ChariTeam"-Fahrern vertreten. Drei von uns haben im nahegelegenen Donaueschingen in einem Hotel genächtigt, in dem auch einige weitere Teams untergebracht waren. Philipp hatte seine Frau und seine zwei kleinen Jungs mitgebracht, so dass er eine Ferienwohnung in der Nähe bezogen hat.
Abends haben wir im Hotel gegessen, und sind nicht zur Veranstaltung mit Siegerehrung gegangen. Bei uns gab es schließlich nix zu ehren, und wir waren einfach kaputt...
Am Samstag um 15 Uhr stand dann das erste Straßen-Rennen an. Rund 82 km mit 1000 hm - bei kurz vor dem Rennen einsetzendem Regen und Temperaturen von knapp über 10 Grad versprachen nicht viel Freude.
Die Kleiderwahl fiel auf Beinlinge, Armlinge, Weste unterm Trikot und durchsichtige „Regen“-Jacke. Dazu wasserdichte Socken und lange Handschuhe. Das ist das einzige Manko des "Riderman": Seit das "Chariteam München" dabei ist, regnet es an mindestens einem Tag des Renn-Wochenendes.
Der Rennverlauf ist schnell
erzählt. Nach der Hirschhalde (das ist der „Berg“ des Zeitfahrens, und gleichzeitig die erste Bergwertung) habe ich den Anschluss an die Spitze verloren. Das ist für mich nichts Neues, aber dennoch ärgerlich.
Auch deshalb, weil beim "Riderman" die Startblock-Regelung des GCC außer Kraft gesetzt ist, und noch dazu eine Block-Startzeit gilt: Beim Überqueren der Startlinie hatte ich schon fast 45 Sekunden mehr auf der Uhr, als die Starter der ersten Reihe. Flo musste noch weiter hinten starten. Er berichtete, dass er gerade unten in den Berg gefahren ist, als die Spitze schon darüber war.
Das verzerrt natürlich schon ein bisserl das Ergebnis. Wenn schon die Startblöcke nicht gelten, sollte man bei den Veranstaltern wenigstens über Netto-Zeiten nachdenken.
Also, das Rennen war erwartet
nass - und unerwartet dreckig. Problemlos zu fahrende Nebenstrecken und Bauernwege waren mit Matsch übersät. Die Bauern stecken mitten in der Ernte, und da vorher kein Regen „gespült“ hatte, sahen wir hinterher alle aus wie Sau...
Das Feld, in dem ich gut mitfahren konnte, war gesittet unterwegs: Ich habe nicht einen Sturz mitbekommen. Sogar der Halt vor verschlossener Schranke wie im Vorjahr fiel heuer aus. War ich schneller unterwegs? Nee: mit 2:23 war ich knapp vier Minuten langsamer als 2011.
Aber bis auf den Dreck am Rad und in den Klamotten gings mir gut. Die wasserdichten Socken „funktionieren“ übrigens gut. Das Wasser, was mir gleich ab fünf Kilometern von oben am Bein entlang reingelaufen ist, hat die Socken nicht wieder verlassen…
Den Abend haben wir dann
mit dem Team samt Anhang in einer Pizzeria auf halben Weg zwischen der Ferienwohnung von Philipp und unserem Hotel verbracht. Das ist eine der angenehmen Seiten des "Riderman": Man verbringt doch viel Zeit mit Teamkollegen, die man sonst manchmal nur kurz vor und/ oder nach dem Start der GCC-Rennen sieht.
Am Sonntag waren dann nur noch Volker und ich am Start. Flo hatte einen vor Ort nicht zu behebenden Defekt an der Schaltung, und Philipp hat sich morgens noch unglücklich „verletzt“.
Mein Ziel war es, die anstehenden 86 km und 1050 hm analog zum Samstag in einer Gruppe zu überstehen. Dies war mir 2011 überhaupt nicht gelungen. Da musste ich sogar in der Ebene Fahrer ziehen lassen, und konnte den Windschatten nicht halten. Sehr ungewohnt, und alles andere als angenehm.
Heuer war das Wetter
okay (frisch, leicht neblig, herbstlich), und ich habe es geschafft. Die letzten Höhenmeter waren sehr anstrengend, aber da Volker mit mir in einer rund 30 Fahrer/innen starken Gruppe dabei war, motivierten wir uns gegenseitig bis ins Ziel.
Meine Zeit von 2:32:35 bedeutete, dass ich knapp fünf Minuten schneller war als 2011 - und trotzdem unzufrieden mit dem Ergebnis, verglichen mit den 300 Fahrern vor mir im Ziel...
Mein Fazit:
Eine schnuckelige, gut organisierte und von den Örtlichkeiten profitierende Veranstaltung. Ein Etappen-Rennen macht Spaß, auch wenn es für mich extrem anstrengend und ungewohnt ist. Das erhoffte Team-Building blieb aus, da wir überraschend schwach besetzt waren.
Auffällig war, dass die Jedermann-Szene stärker und breiter geworden ist. War ich im Vorjahr insgesamt genauso lange unterwegs, liege ich heuer fast exakt 100 Plätze weiter hinten. Für den gleichen 134. Platz aus dem Vorjahr hätte ich heuer fast 18 Minuten schneller sein müssen...
(rsn) - Wer schon länger eine 300-km-Radrunde auf der Liste hat, der sollte sich mal die Mecklenburger Seen-Runde genauer anschauen: Weitgehend flach, nur gelegentlich wellig geht´s entspannt durc
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