Gesamt- und Etappen-Sieg für das Team des mehrfachen "Ötztaler"-Gewinners

Peak to Creek: Corradini schlägt Ullrich

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| Foto: zooom.at/ markusberger

29.04.2013  |  (Ra, zp) - Nach seinem deutlichen Etappen-Sieg bei der Premiere im vergangenen Jahr musste sich Jan Ullrich gestern beim Staffel-Rennen "Peak to Creek" Antonio Corradini geschlagen geben. Konnte Ullrich den mehrfachen "Ötztaler"-Gewinner 2012 noch mit fast drei Minuten distanzieren, nahm ihm Corradini gestern auf der 26 km langen Strecke mit gut 1000 Höhenmetern fast eine Minute ab. Der kurzfristig eingesprungene Mike Kluge musste sich mit knapp 1:30 Minuten Rückstand und dem dritten Platz zufrieden geben.

Aber der Reihe nach: Die zweite Ausgabe des „uvex Peak to Creek” führte gestern im Tiroler Ötztal 24 Topathleten in den Disziplinen Ski, Mountainbike, Berglauf, Klettern, Rennrad, Skibergsteigen, Paragleiten und Kajak zusammen. Schließlich mussten sich beim Rafting die Teams noch einmal alle Kräfte mobilisieren, und sich in die tosenden Fluten der Ötztaler Ache stürzen.

In dem hochklassig besetzten, anspruchsvollen Rennen
sicherte sich das "Team Silber" um Antonio Corradini mit einer Gesamtzeit von 4:47:45 den Sieg, und verwies "Team Rot" um Jan Ullrich auf Platz zwei. "Team Blau" mit Mike Kluge landete auf dem dritten Platz.

Dabei sahen die Dinge für Ullrichs "Team Rot" zu Beginn des Rennens noch vielversprechend aus: Mit einem hauchdünnen Vorsprung übergab Skiläufer Christoph Nösig als Erster an Mountainbiker Wolfgang Eysholdt, der allerdings nach einem Überschlag wertvolle Zeit verlor.

„Ich kann es selbst noch gar nicht richtig fassen. Bart und Daniel sind beide in Topform. Da konnte ich nicht mithalten, und dann bin ich auch noch gestürzt – ein Alptraum“, keuchte Eysholdt nach seinem Rennen.

Auch Markus Kröll, der anschließend für das "Team Rot" in die anspruchsvolle Berglauf-Etappe startete, schaffte es nicht, den Rückstand gutzumachen. „Ich habe alles gegeben, aber der Rückstand war einfach zu groß. Ein sehr anstrengendes Rennen, das mir einiges abverlangte. Ich bin echt am Ende meiner Kräfte“, so Markus Kröll nach seiner Übergabe an Kletterer Lukas Ennemoser.

In der Rennrad-Etappe machte Antonio Corradini
dann wertvolle Minuten wett. Jan Ullrich hatte heuer gegen den mehrfachen Sieger des Ötztaler Radmarathons keine echte Chance: Corradini gewann mit gut einer Minute Vorsprung. "Leider hat es huer nicht geklappt, obwohl ich deutlich besser vorbereitet war als im vergangenen Jahr", meinte Jan Ullrich nach dem Rennen. Der Mtb- und Coss-Spezialist Mike Kluge musste sich auf dem Rennrad mit Platz drei begnügen; er lag im Ziel der Etappe knapp eineinhalb Minuten hinter dem Sieger.

Antonio Corradini gewann mit seinem "Team Silber"  nicht nur in der Teamwertung mit rund einer Minute Vorsprung, sondern durfte sich auch in der Gesamtwertung über den Sieg freuen, als der Skibergsteiger Ivo Zuliani endgültig die Führung an sich riß.

Insgesamt legten die Athleten rund 85 Kilometer
und 7000 Höhenmeter zurück. Das spektakulärste Finish lieferte der ungarische Paragleiter Gabor Kezi, der vor der Landung mit einem wagemutigen „Infinity“-Manöver den begeisterten Zuschauern den Atem stock ließ. In der Kajak-Etappe siegte Max Siech vor dem Schweizer Severin Häberling und Sam Sutton aus Neuseeland.

Beim abschließenden Rafting stiegen die Teams dann gemeinsam ins Boot und standen in der reißenden Ötztaler Ache ihren Mann. Am Sieg von "Team Silber" war jedoch nicht mehr zu rütteln. Mit einem Vorsprung von rund zwei Minuten erreichte Corradinis Team vor Team Ullrich das Ziel, bevor auch "Team Blau" um Dominik Paris mit etwas Verspätung in der "Area 47" eintraf.

Bei traumhaftem Wetter führte „Peak to Creek“
die Athleten von der Schwarzen Schneid bis zum Wildwasser der Ötztaler Ache und wortwörtlich vom Winter in den Sommer. Der Startschuss zum Rennen fiel um 10 Uhr auf 3367 Metern Seehöhe. Nach knapp fünf Stunden durften sich die erschöpften Athleten an der Mündung der Ötztaler Arche in den Inn bei sommerlichen 22 Grad in der Area 47 feiern lassen.

Team Silber (4:47:45)
Ski Raphael Webhofer (AUT)
Mountainbike Bart Brentjens (NED)
Berglauf Martin Mattle (AUT)
Klettern Hansjörg Auer (AUT)
Rennrad Antonio Corradini (ITA)
Skibergsteigen Ivo Zuliani (ITA)
Paragleiten Stephan Haase (USA)
Kajak Max Siech (GER)

Team Rot (4:49:28)
Ski Christoph Nösig (AUT)
Mountainbike Wolfgang Eysholdt (GER)
Berglauf Markus Kröll (AUT)
Klettern Lukas Ennemoser (AUT)
Rennrad Jan Ullrich (GER)
Skibergsteigen Alexander Fasser (AUT)
Paragleiten Gabor Kezi (HUN)
Kajak Severin Häberling (SUI)

Team Blau (5:03:09)
Ski Dominik Paris (ITA)
Mountainbike Daniel Federspiel (AUT)
Berglauf Helmut Schiessl (GER)
Klettern Stewart Watson (GBR)
Rennrad Mike Kluge (GER)
Skibergsteigen Martin Weisskopf (AUT)
Paragleiten Günter Kerschenbauer (AUT)
Kajak Sam Sutton (NZL)

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