31. Mai - Red-Bull-Ring/ Spielberg - Rennbericht

Ring-Attacke: "Wollte sehen, wie lang ich das durchhalte..."

Von Wolfgang Preß

Foto zu dem Text "Ring-Attacke:
| Foto: life like

03.06.2015  |  Armin Assinger hat zur "Ring Attacke" gerufen - und über 430 Rennradler sind auf den "Red-Bull-Ring" in die Steiermark gekommen, unter ihnen Ex-Rad-Profis wie Paco Wrolich, Rene Haselbacher, Jörg Jaksche, Bernhard Kohl, und Ski-Amazone Elisabeth "Liz" Görgl, Top-Winzer Leo Hillinger...

Mit letzterem hatte ich schließlich die Ehre,

nach gefühlten sieben Überrundungen durch die Spitzengruppe (es waren dann doch nur 5, bei Leo eine weniger;-) nach zwei Stunden 53 Minuten und 30 Sekunden die Ziellinie zu überqueren.

Damit waren wir gut drei Minuten schneller als Jörg Jaksche, und fast zwei Minuten vor Armin Assinger. Beide hatten allerdings, zugegeben, zwei (Armin) bzw sogar drei Runden (Jörg) mehr auf der Uhr als ich. Na ja...

Immerhin war ich nur eine Runde hinter dem top-fitten

Radl-Winzer Leo H., erst kürzlich Fünfter beim bekannt harten Leithaberg-Radmarathon. Aber wir hatten beide eine Top-Ausrede (ist ja immer wichtig;-).

Leo hatte am Vorabend noch bis vier Uhr mit Freunden auf seinem Weingut in Ungarn gefeiert; ich mit Kollegen das Finale einer feinen, dreitägigen Bike-Runde in den Nockbergen, in der Szene-Dorf-Disco "Red Balloon" in Feld am See. Leider auch bis vier Uhr, und nicht nur mit Bier...

Genug der Ausreden, zurück zum Start:

Bei Armin Assingers "Racebike"-Premiere in Spielberg in der Steiermark waren 25 Runden à 4,3 km zu absolvieren, also insgesamt 107,5 km. Allerdings im Grand-Prix-Modus, bei dem das Rennen beendet ist, sobald der Sieger die 25 Runden absolviert hat.

Schließlich waren wir ja auf einer F-1-Rennstrecke unterwegs. Und nicht nur ich, sondern auch viele andere fleißige Rennradler waren nicht unglücklich, die beiden knackigen 10- und 13-Prozent-Steigungen nicht noch diverse Male mehr unter die Räder nehmen zu müssen.

So trat im letzten Renn-Drittel ein Phänomen auf,

das ich bisher nur vom Nürburgring kannte: Die Anstiege wurden mit jeder Runde steiler. Gottseidank nicht nur für mich. Waren vor allem zu Beginn viele im Wiegetritt die Hügel hochgeknüppelt, sah man später immer öfters Schleifen ziehende Radler auf der dankenswerterweise breiten Strecke - mich eingeschlossen. Aber so blieb einem immerhin die Blamage erspart, die letze Rampe hoch schieben zu müssen.

Auch "Mister Millionen-Show" Armin Assinger hielt sich in den letzten Anstiegen tapfer, trotz eines erst ausgeheilten Achillessehnen-Risses, und dann auch bis zum Ende durch. Allerdings brauchte er danach doch eine Erholungspause, bis er bei der Siegerehrung von einer "wirklich gelungenen Premiere" sprechen konnte.

Das sah nicht nur er so, sondern auch seine Freunde -
etwa Paco Wrolich und René Haslberger, die gemeinsam die Ziellinie überquert hatten, natürlich ohne Rundenrückstand, und auch sonst einer Meinung waren: "Tolles Rennen. Eine Rennstrecke mit dem Rad macht einfach immer Spaß." Vor allem der Spielbergring, ergänzte "Hasi": Die Anstiege sind zwar kernig. Aber auf den Abfahrten danach kann man sich doch gut erholen."

Auch Ex-Gerolsteiner-Profi Bernhard Kohl, mittlerweile mit einem großen Radladen an Wiens Peripherie ebenso erfolgreich wie bei der "Ring-Attacke" - er wurde zweiter - und Ski-Weltcup-Star Liz Görgl (unglückliche Vierte bei den Damen), waren sich einig: "Wenn's terminlich reinpasst, kommen wir nächstes Jahr wieder."

Dazu gab's dann noch einen Auftrag
vom zufriedenen Initiator Armin Assinger: "Jeder, dem's gefallen hat, bringt nächstes Jahr zwei oder drei Freunde mit. So knacken wir die Tausender-Grenze locker!" Wir sind gespannt...

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