Der syrische Kriegsflüchtling Mostafa Katbi bei seinem Debut für "Soli Dachau"

Dachauer Crosscountry-Tage: ideale Bedingungen...

Von Wolfgang Moll und Wolfgang Preß

Foto zu dem Text "Dachauer Crosscountry-Tage: ideale Bedingungen..."
Mostafa Katbi | Foto: Armin Praml

09.12.2015  |  Regen, Wind, Matsch: Über 200 Radsportler/innen waren am vergangenen Sonntag bei den "Dachauer Crosscountry-Tagen" im Norden von München in ihrem Element.

Unter ihnen war im Hobby-Cross-Rennen
der syrische Kriegsflüchtling Mostafa Katbi, früher Fahrer im Straßen-National-Team seiner Heimat, dem der Veranstalter, der Radclub "Soli Dachau" seit einigen Wochen versucht, eine neue sportliche Heimat zu bieten.

Die mit etlichen technischen Elementen versehene, anspruchsvolle Rennstrecke mit Start und Ziel zwischen Rodelberg und Stadtweiher war ein klassisches "Cross-Geläuf". Der durch zwischenzeitlichen Regenfälle an manchen Passagen aufgeweichte Boden, und mitunter kalte Herbstwind-Böen sorgten für weitere Beeinträchtigungen, mit denen sich die auch die Hobby-Crosser in einer hochwertigen Konkurrenz auseinanderzusetzen hatten.

Die Freizeit-Radsportler eröffneten um 9/30 Uhr

den Renntag, mit einem über 50 Fahrer umfassenden Teilnehmerfeld. Nach gut 35 Minuten gewann Holger Bierbaum vom "Team Leikamm"; der Mountainbike-Spezialist Bernd Scheffler von "Soli Dachau" belegte den 3. Platz.

Und Mostafa Katbi hatte bei seinem Einstand für "Soli Dachau" alle Erwartungen übertroffen: Sowohl beim Crosslauf am Samstag wie auch beim Radcross am Sonntag behauptete er sich im vorderen Mittelfeld: Platz 21 auf dem Rad - beachtlich für einen Straßenfahrer, der erst zum zweiten Mal in seinem Leben auf einem Crossrad saß.

"Das ist eine große Motivation für mich,

weiter intensiv zu trainieren", sagte Mostafa nach dem Rennen: "Ich bin glücklich, endlich wieder Rennen fahren zu können, auch wenn ich im Radcross bisher wenig Erfahrung habe."

Der Sportliche Leiter des Jedermann-Teams von "Soli Dachau", Armin Praml, kümmert sich intensiv um den syrischen Flüchtling: "Er trainiert wirklich fleißig, fährt oft bei unseren Runden mit. Wir haben ihm nun auch eine Rolle besorgt, auf der er in seiner Unterkunft in München täglich stundenlang kurbelt."

Mostafa Katbi: "Ich bin so froh, wie ich hier unterstützt werde,
und möchte allen danken, die mir helfen. Vor allem natürlich Armin und Soli Dachau, aber auch Specialized, die mir schnell und unbürokratisch ein Crossrad zur Verfügung gestellt haben. Ich freue mich auf mein nächstes Rennen!"

Mostafa wird in der kommenden Saison offiziell für das Jedermann-Team "Freistaat - Soli Dachau" antreten. "Wir wollen möglichst alle Rennen des German Cycling Cup mitfahren. Und vielleicht fährt Mostafa auch mit einem Mannschaftskollegen die Tour Transalp."

Wir sind gespannt - und werden Mostafa Katbis Weg hier auf radsport-aktiv.de weiter verfolgen.

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