Einzeltest - Dura-Ace-Di2-Komponenten, HED-Laufräder

Argon 18 Krypton: Endurance-Bike mit Race-Ambitionen

Von Christoph Nelz

Foto zu dem Text "Argon 18 Krypton: Endurance-Bike mit Race-Ambitionen"
| Foto: Andreas Meyer

12.02.2020  |  In den kalten, aber sonnigen Wintertagen von Dezember bis Ende Januar konnten wir das Krypton Pro, das neueste Eisen im Feuer von Argon 18 ausführlich testen. In acht Wochen wurden 700 km über flaches bis welliges Terrain abgespult, mit teils schwierigen Straßenverhältnissen.

Die kanadische Marke Argon 18  ist in Europa wenig bekannt,
und noch weniger der Gründer der Marke, Gervais Rioux. Er war in den 80er-Jahren Profi, mit rund 150 Siegen in Amerika und Europa, darunter die Luxemburg-Rundfahrt. Nach seinem Karriere-Ende 1990 gründete er seine eigene Rennradmarke, mit Namen Argon 18, benannt nach dem Edelgas Argon, dem 18. Element im Periodensystem.

Komplett montiert bringt das Krypton Pro mit Dura Ace Di2 und HED-Laufrädern nur 7,3 kg auf die Waage - in Rahmengröße 56 auf Augenhöhe mit dem S-Works Roubaix. Der Rahmen fällt dabei verhältnismäßig komfortabel aus. Durch den optisch auffälligen Knick in der Gabel generiert das Rad viel Sicherheit in Kurven, und bietet vor allem am Vorderrad sehr guten Grip; der ist mit den Vittoria-Reifen teilweise sogar hörbar.

Im Wiegetritt bergauf geht das Rad trotz
der „Endurance“-Gene sehr gut voran, muss sich vor reinen Racern nicht verstecken. Lediglich bei harten Sprint-Antritten ist der komfortable Rahmen dann doch als etwas weicher spürbar. Der montierte, charakteristische Prologo-Sattel fühlt sich trotz geringem Gewicht fast wie eine Couch an; auch die Di2-Schaltung lief im Testzeitraum absolut problemlos.

Alles an allem war das Rad trotz der widrigen äußeren Bedingungen bei unseren Testfahrten permanent unauffällig, nahezu geräuschlos und sehr zufriedenstellend. Und das - durchaus polarisierende - Rahmen-Gabel-Design erntete immer wieder interessierte Blicke.

Fazit: Das Krypton Pro kommt dem „perfekten Allrounder“ schon sehr nahe. Lediglich in Richtung Ziel-Sprint fehlt es dem Rad an einem letzten Quäntchen Spritzigkeit. Mit den leichten HED-Laufrädern  - unter 1700 Gramm zusammen - und den Dura-Ace-Di2-Komponenten ist der Preis mit 7700 Euro im Vergleich zu manchem Bike der bekannteren Konkurrenz recht günstig.

Die Daten

Schaltung: Shimano Dura Ace Di2 R8050 Braze-On
Schalthebel: Shimano Dura Ace R8070
Bremsen: Shimano Dura Ace R8070
Scheiben: Shimano RT800, 160 mm v., 140 mm h.
Kurbel: Shimano Dura Ace R8000,  50/ 34 Z.
Tretlager: Shimano BB Press Fit SM-BB72-41B
Kette: Shimano Dura Ace HG700
Kassette: Shimano Dura Ace R8000 11 - 28 Z.
Steuersatz: FSA 30 + 3D 1” 1/2
Vorbau: Argon 18 IST Carbon
Lenker: FSA SL-K SCR Compact CarbonBar
Griff: Prologo Microtouch Black
Sattel: Prologo Zero II CPC (Nack)
Stütze: Argon 18 TDS-Race C Light, 27,2mm
Reifen: Vittoria Rubino Pro, 27 mm
Achsen: A 18 by DT Swiss, overlock, 12 x 100 mm (v.), 12 x 142 mm (h.)
Laufräder: HED Vanquish GP V4 tubeless; Gewicht 770 g/ 920 g (v/ h)
Gesamtgewicht: 7,3 kg (o. Ped.)
Preis: 7700 Euro (UVP)

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Weitere Informationen

Argon 18 Inc.
6833 Avenue de l´Épée, Suite 208
Montréal, Québec H3N 2C7
Kanada

Fon: 001/ 877/ 578 1818

E-Mail: info@argon18bike.com
Internet: www.argon18bike.com

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