Lipowitz hält auch am Alto de Moncalvillo stand

Red Bull lanciert Roglic zum Etappensieg und Roten Trikot

Von Marc Zeiringer

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Primoz Roglic (Red Bull - Bora - hansgrohe) sichert sich seinen dritten Etappenerfolg bei dieser Vuelta a Espana. | Foto: Cor Vos

06.09.2024  |  Die 19. Etappe der 79. Vuelta a Espana entwickelte sich zu einer Galavorstellung des deutschen Rennstalls Red Bull – Bora – hansgrohe. Nach einer perfekten Teamvorstellung enteilte Primoz Roglic im Schlussanstieg des 173 Kilometer langen Teilstücks von Logrono zum Alto de Moncalvillo der Konkurrenz. Im Ziel durfte er sich mit 46 Sekunden Vorsprung auf den Zweiten David Gaudu (Groupama – FDJ) und den Dritten Mattias Skjelmose (Lidl – Trek) nicht nur über seinen dritten Tageserfolg dieser Spanienrundfahrt freuen, sondern auch über die Ãœbernahme des Roten Trikots.

Denn der Gesamtführende am Start der Etappe, Ben O’Connor (Decathlon – AG2R - La Mondiale), büßte im Finale als Etappenzwölfter 1:49 Minuten ein. Die Ränge vier und fünf gingen an Enric Mas (Movistar) und Mikel Landa (Soudal – Quick-Step). Roglics Teamkollege und Edelhelfer Florian Lipowitz hatte im Finale zu kämpfen, schaffte es aber trotzdem als starker Zehnter (+01:23) ins Ziel.

"Ich sagte, dass ich keinen Etappensieg brauche. Aber einige Fahrer im Team hörten nicht auf mich und deshalb haben wir diese Aktion gemacht. Wir haben uns an die Spitze gesetzt und der Rest konnte nicht folgen. Es ist besser vorne zu sein als fünf Minuten hinten. Ich bin froh, wie das Team fährt und wie es mir hier geht“, erklärte der neue Gesamtführende im Ziel-Interview.

O’Connor, der 13 Tage lang im Roten Trikot unterwegs war, rettete trotz eines schlechten Schlusskilometers Platz zwei im Gesamtklassement ins Ziel. “Ich fühle mich etwas zerstört. Eigentlich ging es mir die erste Hälfte des letzten Berges ganz gut, aber dann merkte man, dass es schon die 19. Etappe ist“, meinte der Australier. “Ich hatte eine gewisse Offensive von Bora erwartet, aber nicht, dass ich dann am Ende so kaputt bin. Aber so ist nun einmal die Realität. Jetzt freue ich mich auf den Montag, dann kann ich mit Bier auf der Terrasse entspannen. Morgen wartet noch ein harter Tag“, fügte er im Interview mit Eurosport an.

In der Gesamtwertung führt nach dieser Etappe Roglic mit 1:54 Minuten vor O’Connor. Knapp dahinter hat Mas 2:20 Minuten Rückstand auf den Slowenen. Danach folgen mit 2:54 Minuten Abstand Richard Carapaz (EF Education – EasyPost) und Gaudu, der bereits 4:33 Minuten zurückliegt. Lipowitz weist als Achter 5:55 Minuten Rückstand auf.

Auch in der Nachwuchsfahrerwertung gab es einen Umschwung. Skjelmose überholt mit seinem dritten Platz des Tagessechsten Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) und rangiert acht Sekunden vor dem Spanier. Lipowitz ist hier mit 1:08 Rückstand weiter Dritter. In der Bergwertung verteidigte Marc Soler seine Spitzenposition vor seinem Teamkollegen Jay Vine (UAE Team Emirates). Die Punktwertung wird von Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) angeführt.

So lief die 19. Etappe der Vuelta a Espana:

Die 19. Etappe wurde um 13:15 in Logrono gestartet. 139 Fahrer nahmen das drittletzte Teilstück dieser Spanien-Rundfahrt in Angriff. Ähnlich wie am Donnerstag gab es zum Beginn ein schnelles Rennen mit vielen Attacken. Erst nach 40 Kilometern konnte eine fünfköpfige Gruppe vom Pulk ausreißen: Isaac del Toro (UAE Team Emirates), Vito Braet, Simone Petilli (beide Intermarché – Wanty), Fran Miholjevic (Bahrain Victorious) und Edward Planckaert (Alpecin – Deceuninck) lösten sich und wurden zunächst von Eduardo Sepulveda (Lotto – Dstny) verfolgt. Der Argentinier musste seinen Versuch allerdings erfolglos abbrechen.

110 Kilometer vor dem Ziel gab es einen Sturz, in den Vine verwickelt war. Er wurde daraufhin fahrend vom Rennarzt behandelt. Die Spitzengruppe konnte derweil einen Vorsprung von knapp fünf Minuten herausarbeiten. Red Bull – Bora – hansgrohe übernahm die Führungsarbeit im Peloton und konnte so den Abstand bis zur ersten Bergwertung am Puerto de Pradilla (3. Kat) auf unter drei Minuten verringern. Miholjevic gewann den Bergpreis vor del Toro und Planckaert.

Das Streckenprofil der 19. Etappe der Vuelta a Espana | Foto: Veranstalter

Auf der folgenden Abfahrt zeigte Red Bull ein weiteres Mal, was sie heute vorhaben und hielten die Geschwindigkeit so hoch, dass sich das Feld kurzzeitig in zwei Gruppen teilte. Nachdem die Aktion vereitelt wurde, plätscherte das Rennen vor sich hin. Die Fluchtgruppe wurde bei zwei Minuten Abstand gehalten und die Raublinger verrichteten weiter Tempoarbeit.

Planckaert gewann den Zwischensprint in Ventosa vor Petilli und Miholjevic. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Gruppe nur noch eine Minute Abstand zum Hauptfeld. Kurz nach dem Start des kategorisierten Abschnittes zum Etappenziel auf dem Alto de Moncalvillo wurde Miholjevic als Letzter der Ausreißer eingeholt und damit begann das Etappenfinale.

Red Bull lanciert Roglic

Red Bull blieb auch im Anstieg rennbestimmend. Mit Giovanni Aleotti, Daniel Martinez und Aleksandr Vlasov legten sie ein so hohes Tempo an, dass 5,5 Kilometer vor dem Ziel nur noch Roglic an seinen Teamkollegen dranbleiben konnte. Wenig später hatte er nur noch Vlasov vor sich und die letzten 4,7 Kilometer vor fuhr er solo dem Sieg entgegen.

Dahinter attackierte zunächst Gaudu. Er wurde aber kurz danach wieder von der Gruppe eingeholt. O’Connor hatte hier schon Schwierigkeiten, verbiss sich allerdings in seine Gegner und blieb vorerst dran. Mit noch zu fahrenden Kilometern 3,5 Kilometer lancierte Mas eine Attacke, der niemand folgen konnte. Zwischenzeitlich konnte der Spanier sogar nochmals Zeit auf Roglic, der bereits über eine halbe Minute enteilt war, gut machen.

Eingangs des letzten Kilometers bekam O’Connor größere Probleme und musste abreißen lassen. Roglic fuhr überlegen den Sieg ein. Gaudu und Skjelmose überholten Mas wenige Meter vor der Ziellinie und belegten so die Plätze zwei und drei. Lipowitz konnte sich nach frühen Schwierigkeiten zurückkämpfen und überholte auch noch O’Connor.

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