--> -->
15.09.2024 | (rsn) – Drei Sprinter hatte Belgien mit ins Straßenrennen der Europameisterschaften der Elite-Männer genommen. Und alle drei hatten ihre Aktien im Finale. Der größte Anteil gehörte Tim Merlier. Der 31-Jährige, der ansonsten für Soudal – Quick-Step fährt, krönte sich zum neuen Europameister, dem ersten für Belgien in jener Konkurrenz. Merlier verwies Olav Kooij (Niederlande) und den Überraschungsdritten Madis Mihkels aus Estland auf die Plätze. Auf dem 223 Kilometer langen und überwiegend flachen Kurs zwischen Heusden-Zolder und Hasselt platzierten sich dahinter in Jasper Philipsen der zweite Belgier, Alexander Kristoff (Norwegen) und Mads Pedersen.
Der Däne war wie erwartet gemeinsam mit Mathieu van der Poel (Niederlande) und Christophe Laporte (Frankreich) in die Ausreißergruppe gegangen, aber rechtzeitig von den Italienern, die im Finale die Hauptarbeit verrichteten, um das Feld zusammenzuhalten, wieder gestellt worden. Doch deren Topsprinter Jonathan Milan war im Finale eingebaut, kam nicht zum Zug und wurde nur 13. Auch das deutsche Team präsentierte sich stark, hatte sechs Fahrer in der nur mehr knapp 50 Mann starken Gruppe, die gemeinsam das Ziel erreichte. Doch im absoluten Finale fehlten Max Walscheid, der als Sprinter auserkoren war, die Beine.
Er kam als Zwölfter ins Ziel. Außerdem befanden sich Jonas Rutsch, John Degenkolb, Niklas Märkl, Nils Politt und Jannik Steimle vorne. Auch wenn keiner von ihnen im Finale noch eine Rolle spielte, zeigte das Nationalteam von André Greipel eine ordentliche Leistung. Unter anderem, weil sich Rutsch zweimal in einer Ausreißergruppe platzieren konnte.
"Das ist Wahnsinn. Ich hatte mich den ganz Tag gut gefühlt“, sagte der überglückliche Sieger Merlier im Ziel. Er habe seine Helfer gebeten, ihn über den letzten Anstieg zu bringen, weil er immer daran geglaubt habe, die Meisterschaft gewinnen zu können. Er habe hart auf dieses Ziel hingearbeitet und es nun trotz zweier Stürze in den letzten Wochen erreicht. Neben seinen beiden belgischen Meistertiteln und seinen Grand-Tour-Etappensiegen sei dies sein größter Sieg.
Der geschlagene Top-Favorit Philippsen sagte, er habe im Finale nicht die besten Beine gehabt. Meeus und Merlier hätten ihn in eine gute Situation gebracht. "Am Ende kann nur einer gewinnen. Es war nicht mein bester Tag, aber das ist Radsport“, konstatierte Philippsen. Im Rennverlauf habe sein Team stets die Ruhe bewahrt. Auch wenn starke Fahrer weggesprungen waren, sei stets alles unter Kontrolle geblieben.
"Happy“ mit dem Rennen aus dänischer Sicht zeigte sich der Sechstplatzierte Pedersen. Es sei die Taktik seines Teams gewesen, möglichst viele schnelle Leute loszuwerden. Das habe nur teilweise geklappt. Die Spitzengruppe, zu der Pedersen und Mathieu van der Poel gehörten, und die 25 Kilometer vor dem Ziel gestellt wurde, sei gut besetzt gewesen. „Doch Italien und Belgien hatten einfach noch zu viele Helfer hinten“, gestand der Ex-Weltmeister ein.
Es dauerte eine Weile, ehe sich eine Spitzengruppe bildete. Schließlich setzten sich Mathis Le Berre (Frankreich), Jonas Rutsch (Deutschland), Ivo Oliveira (Portugal), Nils Brun (Schweiz) und Felix Ritzinger (Österreich) ab. Aber das französische Team ließ dem Quintett kaum mehr als 1:30 Minuten Vorsprung, vor allem unter dem Tempodiktat von Rémi Cavagna wurden die Ausreißer schon mehr als 100 Kilometer vor dem Ziel zurückgeholt.
Anschließend griff van der Poel auf einem der Kopfsteinpflaster-Sektoren an und löste sich gemeinsam mit Mikkel Bjerg (Dänemark) und Matteo Trentin (Italien) aus dem Feld. Doch Bjerg arbeitete nicht vollwertig mit, während hinten sein Landsmann Kasper Asgreen nachführte. So schloss 78 Kilometer vor Schluss zunächst eine gut 20 Mann starke Gruppe zu dem Trio auf. Einziger Deutscher in jener Formation war Jannik Steimle.
Das dänische Nationalteam hatte außer Asgreen und Bjerg auch den Kapitän, Pedersen, vorn dabei. Die Schweizer und die Franzosen hatten die Situation im Anstieg zum Zammelenberg fast wieder geschlossen, doch dann griff Mike Teunissen (Niederlande) an, zog weitere Fahrer mit sich. Kurz darauf versuchten es unter anderem Danny van Poppel (Niederlande) und Rui Oliveira (Portugal) sowie erneut Pedersen mit Vorstößen auf dem Kopfsteinpflaster. Das Feld zerfiel in dieser Phase in mehrere Teile.
Das Profil des Straßenrennens der Männer bei der Europameisterschaft 2024 | Foto: Veranstalter
Spanien und Frankreich bereinigten die Situation dann mit noch 62 zu fahrenden Kilometern. Tim Declercq übernahm anschließend die Kontrolle für das favorisierte belgische Team, kurz darauf reihte sich die italienische Squadra vorne ein. Die Angriffe hörten aber auch danach nicht auf, sodass sich ein Sextett mit van der Poel, Laporte, Pedersen, Rutsch, van Poppel und Arthur Kluckers (Luxemburg) absetzte. Doch unter anderem der frisch gebackene Zeitfahreuropameister Eduardo Affini (Italien) und Laurenz Rex (Belgien) ließen dieser Gruppe maximal 30 Sekunden Vorsprung.
Im letzten Anstieg des Tages wagte der Tscheche Pavel Bittner einen Vorstoß, den er aber kurz darauf wieder abbrach. Knapp 30 Kilometer vor dem Ziel musste dann Kluckers die Spitzengruppe ziehen lassen, die zu dem Zeitpunkt noch rund zehn Sekunden Vorsprung hatte. Affini, Mirko Maestri (Italien) und Edward Teuns (Belgien) schlossen die Lücke fürs Feld exakt 25 Kilometer vor dem Ende. Italien übernahm anschließend die Kontrolle der gut 50-köpfigen Hauptgruppe.
Der Schweizer Simon Pellaud (Schweiz) wagte 22 Kilometer vor dem Ziel noch einmal einen Solo-Vorstoß, kam aber nicht weit, da Milans Helfer nichts mehr anbrennen ließen. Eingangs der 14 Kilometer langen Schlussrunde schaltete sich die Equipe des Titelverteidigers mit in die Tempoarbeit ein. Auch Dänemark und das deutsche Team beteiligten sich, ehe die Dänen Sören Kragh Andersen zweimal und Kasper Asgreen die letzten Attacken des Tages setzen, die allerdings zum Scheitern verurteilt waren, unter anderem weil Affini nach seinem Triumph im Kampf gegen die Uhr erneut seine super Form unter Beweis stellte.
Mattia Cattaneo, Simone Consonni, Davide Ballerini, Affini und Trentin bereiteten das Finale für Milan vor, während die Niederländer einen Zug für Kooij aufreihten. Am Ende ging den Italienern die Puste aus, Milan ließ sich einbauen. Jordi Meeus (Belgien) zog Merlier den Sprint an, Kooij kam noch gefährlich auf. Er musste sich aber mit Silber begnügen, während Merlier den ersten Europameistertitel auf der Straße für seine Nation ins Ziel brachte.
Results powered by FirstCycling.com
(rsn) – Mads Pedersen und die dänische Nationalmannschaft wollten das EM-Straßenrennen von Hasselt so hart wie möglich gestalten, um den Sprint-Spezialisten das Leben schwer zu machen. Am Ende wa
16.09.2024Van der Poel beißt sich Zähne aus: “Wussten, dass es schwer wird“(rsn) – Der Massensprint war im EM-Straßenrennen von Hasselt letztendlich unausweichlich. So sehr es die Teams ohne designierten Sprint-Favoriten auch versuchten, am Ende kam es zum erwarteten Szen
15.09.2024Walscheid mit schleichendem Plattfuß auf Rang zwölf(rsn) – Das deutsche Team war eines der prägenden im EM-Straßenrennen der Männer. Allein im Ergebnis lässt sich das überhaupt nicht ablesen. Beim Sieg von Tim Merlier (Belgien) schaffte es Max
15.09.2024Bräutigam sprintet im Straßenrennen der Juniorinnen zu Silber(rsn) – Nach 73 Kilometern, die auf dem flachen EM-Kurs von Heusden-Zolder nach Hasselt komplett ohne Ausreißer auskamen, sprintete Messane Bräutigam am letzten Tag der Europameisterschaften in de
15.09.2024Politt: “Wir wollen das Rennen schwer machen“(rsn) – Das Highlight der Straßen-Europameisterschaften ist das abschließende Straßenrennen der Männer am Sonntag. Mit John Degenkolb, Niklas Märkl (beide DSM Firmenich – PostNL), Kim Heiduk
15.09.2024Schweinberger-Schwestern freuen sich über zwei Top-Ergebnisse(rsn) - Mit einem Massensprint endete das Straßenrennen der Frauen der Europameisterschaften in Belgien und die Tirolerin Kathrin Schweinberger konnte mit dem sechsten Rang das historisch beste EM-E
15.09.2024Übersicht: Zeitplan und Sieger der Straßen-EM 2024(rsn) – Insgesamt 14 Entscheidungen stehen bei den Straßen-Europameisterschaften 2024 in der belgischen Provinz Limburg vom 11. bis zum 15. September auf dem Programm. Zunächst sind am Mittwoch di
14.09.2024Sprinter in der Favoritenrolle, aber am Ende auch siegreich?(rsn) – In schöner Regelmäßigkeit wechselten sich in den vergangenen Jahren, seit die Elite an den Europameisterschaften auf der Straße teilnimmt, die Kurse für Sprinter und Klassikerfahrer ab.
14.09.2024Offensive Lippert enttäuscht von Italien und den Niederlanden(rsn) – Auf dem fast völlig flachen Kurs der Europameisterschaften Liane Lippert (Movistar) im Aufgebot des deutschen Straßenteams zu finden, war doch eine größere Überraschung. Doch die Friedr
14.09.2024Wiebes lässt keine Zweifel aufkommen und wird Europameisterin(rsn) – Erwartungen erfüllt. Lorena Wiebes hat für die Niederlande Gold im Straßenrennen der Elite-Frauen geholt. Der 162 Kilometer lange Kurs von Heusden-Zolder nach Hasselt war nicht schwierig
14.09.2024Orn-Kristoff hat das Klassiker-Gen früh eingepflanzt bekommen(rsn) – 2017, als in Herning in Dänemark die Europameisterschaften ausgetragen wurden, eroberte Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) sich den Titel bei den Elite-Männern. Sieben Jahren später zog
14.09.2024Kurs zu flach: Fietzke fehlten die schweren Anstiege(rsn) – Nach der Bronzemedaille im Einzelzeitfahren und Silber in der Mixed-Staffel fehlte eigentlich nur mehr ein Ergebnis für Paul Fietzke, um sich den vollständigen Satz bei den Europameisters
(rsn) – Ineos Grenadiers gehört zur Minderheit der WorldTour-Rennställe, die bisher über noch kein eigenes Ausbildungsteam verfügen. Das wird sich wohl zur kommenden Saison ändern, wie aus eine
08.11.2024Vuelta 2025 mit Bergankünften am Angliru und in Andorra?(rsn) – Offiziell wird die Route der Vuelta a Espana 2025 am 19. Dezember in Madrid präsentiert. Aber auch zum Streckenverlauf der letzten Grand Tour des Jahres machen schon Wochen vor diesem Termi
08.11.2024Poole lobt dsm und kündigt Giro-Debüt an(rsn) - Max Poole (dsm – firmenich – PostNL) wird im kommenden Jahr sein Debüt beim Giro d’Italia geben. Das kündigte der 21-jährige Brite im Gespräch mit dem Radsportportal Rouleur an. Pool
08.11.2024Gianetti: “UCI übernimmt Kontrolle über die Trikots“(rsn) – In der Vergangenheit mussten mehrere Profiteams immer wieder für die großen Rundfahrten ihre Trikotfarben ändern, weil diese zu große Ähnlichkeit etwa mit dem maillot jaune der Tour de
07.11.2024Velo d´Or bringt Gino Mäder Award an den Start(rsn) – Wenn am 6. Dezember in Frankreich die "Goldenen Fahrräder“ verliehen werden, ehren die Verantwortlichen des Velo d’Or die Weltradsportler des Jahres. Neben dem besten Fahrer und der bes
07.11.2024Jayco angelt sich MTB-Weltmeister, Mihkels zu EF(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
07.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
07.11.2024Vuelta-Präsentation datiert, D-Tour-Finale bestätigt(rsn) - Laurens ten Dam wird Trainer der niederländischen Frauen-Nationalmannschaft auf der Straße. Der 43-Jährige löst damit Loes Gunnewijk ab, die das am seit 2019 innehatte. Ten Dam tritt ihre
07.11.2024Ineos weiter im Wandel: Auch Race Director Cummings geht(rsn) – Im Umbau der teaminternen Strukturen bei Ineos Grenadiers werden weitere Personalien bekannt. Nachdem zuletzt bereits eine Reihe an Neuzugängen für den Staff bekannt wurden, unter anderem
07.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.c
06.11.2024Bester Schweizer bei der Tour de Suisse(rsn) – Erst spät schien sich Matteo Badilatti (Q36.5 Pro Cycling) für eine Karriere als Radprofi entschieden zu haben. Zunächst war es der Langlaufsport, der ihn begeisterte, bis sich 2018 die C
06.11.2024Wettunternehmen Bingoal muss sich als Namenssponsor zurückziehen(rsn) - Das Cyclocross-Team Pauwels Sauzen - Bingoal büßt seinen Hauptsponsor ein. In Folge einer Gesetzesänderung in Belgien, die künftig Glücksspielsponsoring im Sport verbietet, wird sich das